Loving You

LOVING YOU - 25

„Ich warte auf Matt.", Alex kam auf mich zu.

Ich wich instinktiv einen Schritt zurück, denn er war mir nicht geheuer. Alex sah aus, wie man sich einen typischen Schläger vorstellte. Groß, muskelbepackt, er hatte einen ungepflegten Drei-Tage-Bart und seine Baseballmütze saß immer verkehrt herum auf seinem Kopf. Seine schwarze Lederjacke und die verwaschenen Jeans im Stil der achtziger Jahre, machten seine Erscheinung leider auch nicht besser.

„Was waren das für Kerle eben?", fragte er neugierig, während er auf seinem Kaugummi herumkaute.

„Das waren Freunde.", mehr wollte ich ihm dazu nicht sagen, „Wo ist Matt?"

„Er musste dringend weg.", Alex steckte seine Hände in die Hosentaschen und starrte unentwegt auf meinen Ausschnitt.

„Wo musste er denn so dringend hin?", ich versuchte meine Arme so zu verschränken, dass der Blick auf meine halbnackten Brüste verdeckt war, doch leider ohne Erfolg, „Musste er mal wieder zu Jessie?"

Alex nickte. Sein Blick fixierte immer noch mein Dekolletee, „Ja, genau. Jessie hat ihn dringend gebraucht."

„Habe ich es mir doch gedacht!", ich spürte die aufsteigende Wut in mir. Ich konnte diesen Namen schon nicht mehr hören.

„Ja, weißt Du? Es gab Probleme und dann musste Matt eben da hin.", er kam noch einen Schritt näher.

„Ich weiß gar nichts!", rief ich wütend, „Das einzige, was ich weiß ist, dass diese Jessie ihm ständig Nachrichten schickt und ihn zu den unmöglichsten Zeiten anruft. Jedes Mal rennt er dann zu ihr und ich bin abgeschrieben. Du weißt ja gar nicht wie sehr ich ihn heute Abend gebraucht hätte, Alex. Ich habe ihn mindestens fünfzig Mal angerufen, doch er geht nicht ran. Stattdessen vergnügt er sich mit ihr. Sag mir bitte, dass sie seine Schwester oder seine Cousine ist!", mein Körper zitterte vor Wut.

„Hä?", Alex legte einen ziemlich dümmlichen Gesichtsausdruck auf, „Moment mal. Matt hat keine Schwester und von einer Cousine weiß ich nichts. Aber hat er Dir denn noch nie von Jessie erzählt?"

Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Am liebsten hätte ich in diesem Moment zuerst Alex, dann Matt verprügelt.

„Nein, hat er nicht! Ich komme mir gerade komplett verarscht vor! Was soll das Spielchen? Wenn Sie seine Ex ist, warum kümmert er sich noch um sie? Oder ist sie vielleicht seine große Liebe und ich bin nur sein kleines Abenteuer?", ich schrie Alex an. Der ganze Frust, die Angst und die Unsicherheit brachen mit einem Mal aus mir heraus.

Alex starrte mich verdutzt an: „Bitte beruhige Dich Kat! Es ist nicht so wie Du denkst."

„Es ist nicht so wie Du denkst.", äffte ich ihn nach, „Ach, lass mich doch in Ruhe! Ihr seid doch alle gleich! Ich hol jetzt nur ein paar Sachen, dann hat mich Matt heute das letzte Mal gesehen. Ich bleibe keine einzige Nacht mehr hier!", ich wollte mich an Alex vorbei schieben, um die Haustüre aufzuschließen. Doch da packte er mich unsanft am Arm und hielt mich zurück.

„Lass mich los!", schrie ich ihn an. Allmählich bekam ich Angst vor ihm. Verzweifelt versuchte ich mich aus seinem Griff zu befreien. In der Hoffnung, dass er von mir ablassen würde, schrie ich so laut ich konnte:

„Lass mich los! Du tust mir weh! Was soll das?"

„Verdammt nochmal, Kat! Jessie ist Matt's Bruder!", Alex packte mich an den Schultern und rüttelte so lange an mir, bis ich mich endlich beruhigt hatte. Ich musste zuerst ein Mal kräftig durchatmen, um zu realisieren was Alex gerade gesagt hatte.

„Bitte? Was hast Du gesagt?", fragte ich verstört.

„Jessie ist sein Bruder. Mensch, Kat, ich dachte er hätte Dir alles erzählt."