LOVING YOU - 10

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„Oh mein Gott, Matt!", rief ich entsetzt und beugte mich zu ihm. Missy umkreiste uns und winselte aufgeregt. Immer wieder leckte sie über Matt's blutverschmiertes Gesicht, als wolle sie mir sagen:

„Bitte hilf ihm!"

„Matt? Hörst Du mich?", ich traute mich kaum, sein Gesicht zu berühren. Er war schlimm zugerichtet. Überall war Blut.

Matt versuchte aufzustehen, doch sackte wieder in sich zusammen.

„Hey, Prinzessin!", keuchte er, verschluckte sich an seinem eigenen Blut, das aus seinem Mund floss, und musste schrecklich husten.

Es kostete mich jede Menge Kraft, aber ich schaffte es irgendwie, ihn zumindest in eine Sitzposition zu bugsieren. So verschaffte ich ihm ein wenig Erleichterung und er konnte das Blut ausspucken. Sein Gesicht war geschwollen und er hatte mehrere blaue Flecken über seine beiden Arme verteilt. Ein Auge war dick angeschwollen und blutunterlaufen. Er hatte eine große, stark blutende Platzwunde über der rechten Schläfe. Es sah alles danach aus, dass Matt verprügelt worden war.

„Was ist passiert?", fragte ich aufgeregt, „Wer hat Dir das angetan? Das sieht furchtbar aus!"

„Du solltest mal den anderen sehen! Arrrgghhh!", bei dem erneuten Versuch aufzustehen, verzog er schmerzverzerrt das Gesicht und presste seine Hand auf den linken Brustkorb.

„Was ist, hast Du da Schmerzen?", ich dachte sofort an eine gebrochene Rippe.

Matt nickte: „Das werden die mir bezahlen! Diese Schweine!", gluckste er und spuckte dabei immer noch jede Menge Blut.

„Wer sind die, Matt? Rede mit mir! Hast Du Ärger?"

Doch Matt antwortete nicht. Er unternahm noch einen Versuch aufzustehen und stützte sich dabei mit aller Kraft auf mich. Irgendwie schafften wir es, und er stand schließlich auf seinen eigenen, wackeligen Beinen.

„Schaffst Du es rein?"

„Mmmhhmmm...ja...aaahhhrrrgghhh...", Matt hatte offensichtlich große Schmerzen. Doch schließlich schafften wir es hinein. Dort setzte ich ihn vorsichtig auf einen Stuhl. Dann betrachtete ich ihn von Kopf bis Fuß.

Immer wieder griff er nach seinem linken Brustkorb und stöhnte bei jeder noch so kleinen Bewegung laut auf.

„Du hast bestimmt eine oder sogar mehrere gebrochene Rippen. Ich rufe den Rettungsdienst.", ich fischte mein Telefon aus meiner Hosentasche und begann die Nummer des Notdienstes zu wählen.

„Nein! Nicht! Keinen Rettungsdienst, bitte!", flehte er mich an.

Überrascht brach in den Anruf ab: „Aber das sieht nicht gut aus, Matt! Das sollte sich ein Arzt ansehen."

Doch er schüttelte den Kopf: „Danke für Deine Hilfe, Prinzessin, aber ich komm schon alleine klar. Geh nach Hause, okay?"

„Bitte was?", entsetzt starrte ich ihn an, „Ich kann Dich doch so nicht einfach zurück lassen. Das kommt nicht in Frage. Du musst Dich behandeln lassen! Bitte!"

Doch Matt schüttelte wieder den Kopf.

Für einen kurzen Moment grübelte ich, was ich nun tun sollte. Als ich sein Gesicht betrachtete, war ich den Tränen nahe. Es war so schrecklich, das ganze Blut überall.

„Wo ist das Badezimmer?", fragte ich schließlich.

„Was?", Matt sah mich misstrauisch an.

„Das Badezimmer! Wo ist es?"

Sehr langsam und mit schmerzverzerrtem Gesicht deutete Matt hinaus in den Flur:

„Z...zweite Türe rechts.", er klang schwach.

Ich nahm nochmals meine gesamte Kraft zusammen und richtete ihn auf. Dann schleifte ich ihn über den Flur ins Badezimmer. Missy rannte die ganze Zeit aufgeregt und bellend zwischen unseren Beinen herum.

Als wir im Badezimmer angekommen waren, musste ich sie erst einmal aussperren, denn sie konnte Matt einfach nicht in Ruhe lassen. Immer wieder leckte sie an ihm herum oder wollte sich auf ihn legen. Sie war sehr aufgebracht. Wahrscheinlich hatte sie hilflos mit ansehen müssen, wie ihr Herrchen brutal zugerichtet wurde. Bisher konnte ich noch nichts aus Matt herausbringen. Er weigerte sich standhaft mir zu erzählen, was passiert war.

Ich prustete und keuchte, als ich seinen schweren Körper in die Dusche schleifte. Dort lehnte ich ihn in Sitzposition an die Wand. Vorsichtig begann ich, seine Kleider auszuziehen.

„Du bekommst jetzt erst einmal eine Dusche. Wir müssen das Blut abwaschen, so dass ich einen Überblick über Deine Verletzungen bekomme."

Matt lehnte seinen Kopf kraftlos an die Wand. Vorsichtig streifte ich sein Hemd von seinen Armen. Er wimmerte vor Schmerzen. Als ich zum Schluss nur noch seine Unterhose vorsichtig über seine Beine streifte war ich bereits schweißgebadet. Das alles war ein enormer Kraftakt für mich. Doch ich wusste, dass es notwendig war. Ich zögerte jedoch einen kurzen Moment, als ich Matt nun vollkommen nackt am Boden liegen sah. Er krümmte sich vor Schmerzen. Plötzlich hatte ich Panik, ihn weiter zu berühren. Vielleicht war ihm das unangenehm. Ich schämte mich immer noch wegen des Vorfalls am Abend zuvor und jetzt ertappte ich mich auch noch dabei, wie ich verstohlen auf seinen Penis starrte.

Schnell und mit hochrotem Kopf drehte ich mich um: „Ich mach schon mal das Wasser an und hole die Verbandssachen, okay?"

Matt nickte. Ich drehte den Wasserhahn auf und gab mir Mühe, ihn nicht weiter anzustarren. Verlegen verließ ich das Badezimmer, nur um kurz darauf wieder mein Gesicht durch die Türe zu stecken:

„Ähhhmmm...wo ist denn das Verbandszeug überhaupt?"

„In der Küche....verdammt!", Matt hatte schon wieder versucht aufzustehen, doch seine Kräfte verließen ihn erneut und er plumpste sehr hart auf den gekachelten Boden der Dusche.

„Oh nein!", ich zögerte keine Sekunde, stieg in die Dusche und hob seinen Kopf, den er sich beim Sturz zu allem Übel auch noch heftig angeschlagen hatte.

Verzweifelt packte mich Matt an den Ärmeln meiner Sweatshirts, das allmählich nass wurde, und zog sich an mir hoch. Dann verließen ihn seine Kräfte endgültig und er legte seinen Kopf erschöpft auf meinen Bauch.

Ich hoffte, den Wasserhahn erreichen zu können, um das Wasser abzustellen, doch ich bekam ihn nicht zu fassen. Es regnete weiter unaufhaltsam auf uns herunter.

Plötzlich spürte ich, wie Matt's Arme meinen Körper umklammerten. Ich hielt für einen Moment den Atem an: „Bitte bleib bei mir, Prinzessin. Lass mich jetzt nicht alleine!", hörte ich ihn leise flehen.

„Keine Angst!", antwortete ich, „Ich werde mich um Dich kümmern."

Er lächelte zufrieden und schloss die Augen.

„Und was jetzt?", dachte ich panisch als ich beobachtete wie sich das Wasser mit Matt's Blut vermischte und ich seinen nackten Körper in meinen Armen hielt.

- Fortsetzung folgt- Danke für Eure Votes!

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