Es waren zwei weitere bange Stunden, die wir in der Tierarztpraxis verbringen mussten, bis sich die Türe zum Nebenraum endlich wieder öffnete und der Arzt uns lächelnd zunickte:
„Es ist geschafft. Wir konnten Missy erfolgreich operieren. Sie ist stärker als ich gedacht habe. Sie wird es schaffen."
Matt starrte den Arzt zuerst entgeistert an. Dann schien er zu realisieren, dass Missy wieder gesund werden würde. Er sprang auf und schüttelte überschwänglich die Hand des Arztes.
„Sie glauben gar nicht, wie viel sie mir bedeutet. Ich kann Ihnen nicht genug danken."
„Ich muss sagen, es war knapp, aber sie waren rechtzeitig da bevor, sie zu viel Blut verloren hatte."
Matt drückte mich an sich: „Danke an Euch beiden, dass Ihr sie hierher gebracht habt. Ich schulde Euch was.", er küsste Mel und mich. Ich bemerkte, dass Mel's Gesicht rot anlief, als Matt's Lippen ihre Wangen berührten.
„Sie schläft jetzt.", sagte der Arzt während er seinen weißen Kittel auszog, „Wir werden sie heute Nacht hier behalten, zur Beobachtung.", dann legte er eine Hand auf Matt's Schulter, „Warum gehen Sie nicht nach Hause und ruhen sich aus. Sie können im Moment nichts für sie tun. Kommen Sie morgen wieder vorbei."
Matt nickte. Er machte einen ziemlich erschöpften Eindruck. Wir alle waren sehr müde. Diese Nacht schien kein Ende zu nehmen. Ich stütze mich bei Mel, denn mir war ein wenig schwindelig. Ich hatte bei der ganzen Aufregung völlig vergessen, etwas zu trinken. Umso froher war ich, als Matt dem Vorschlag zustimmte.
„Noch eine Sache. Ich werde Ihnen die Rechnung zuschicken. Ihre Hündin wird während der Genesung Medikamente benötigen. Die habe ich hier und könnte Sie Ihnen morgen gleich mitgeben. Soll ich das dann auch gleich auf die Rechnung setzen?"
„Achso, ja die Rechnung.", Matt räusperte sich, „Ähhmmm...ja, alles auf eine Rechnung. Sagen Sie Doc, wie lange ist denn das Zahlungsziel?"
Der Arzt lächelte und klopfte ihm erneut auf die Schulter: „Ich mag Sie und Ihre kleine Hündin. Sagen wir vier Wochen. Das passt dann schon."
Matt nickte, dann traf mich sein hilfesuchender Blick. Ich zwinkerte ihm zu.
„Das ist sehr großzügig. Wir werden das Geld rechtzeitig überweisen, Doc.", bestätigte ich dem Arzt.
Bevor wir uns verabschiedeten, durften wir doch noch einen kurzen Blick auf die friedlich schlafende Missy werfen. Sie lag in einem verschlossenen Käfig, in dem man liebevoll Handtücher um sie gelegt hatte. An einer Stelle war ihr Fell komplett abrasiert und ein großer Verband war um ihren Bauch gewickelt. Sie atmete gleichmäßig. Matt lächelte, als ich meine Arme von hinten um ihn schlang und meinen Kopf auf seinen Rücken legte.
„Sie wird gesund, Matt. Sie ist eine Kämpferin."
Kurz danach verließen wir vollkommen erschöpft aber glücklich die Praxis und stiegen in Matt's Auto.
„Ich freue mich auf mein Bett!", seufzte ich.
„Könnt Ihr mich bitte beim Hotel rauslassen? Ich will mal sehen, ob die ein Zimmer für mich frei haben."
Ich stutze und sah nach hinten, wo Mel es sich auf dem Rücksitz bequem gemacht hatte.
„Was soll das? Du schläfst natürlich bei uns."
Doch Mel winkte ab: „Nee, lass mal. Ich möchte Euch nicht auch noch zur Last fallen. Ihr habt genug Sorgen. Keine Angst, ich habe ein bisschen Geld dabei. Ich kann es mir leisten."
„Aber Du kannst sehr gerne bei uns übernachten, Mel. Ich habe noch ein Gästezimmer.", Matt rieb sich die Augen während er den Wagen startete.
„Schon gut!", war Mel's knappe Antwort.
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Loving You
Romance**************Abgeschlossen*************************************************************** Nachdem sie das Haus ihrer verstorbenen Großmutter geerbet hat, zieht Katharina Madden von New Jersey nach Charleston, South Carolina. Nach einer zerbrochenen...