Kapitel 5.

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Alles war still. Nacht. Ein Glück.
So verletzlich und verwundet sollten die anderen mich nicht sehen. Selbst wenn sie selbst so aussahen von Zeit zu Zeit.
Ich schlich zur Küche. Die Treppen nach unten. Es war kalt.
Master Ramin hatte mir keine Kleidung zur Verfügung gestellt. Nur dieses Handtuch. Ich hielt es irgendwo fest. Und mich irgendwie auch.
In der Küche saß Master Ramin und trank einen Espresso. "Da bist du ja." Er deutete vor sich.
Langsam humpelte ich auf ihn zu. 
Er sah für einen Moment gequält aus. Nur eine Sekunde. Dann war es wieder weg. Und ich fragte mich, ob es wirklich da gewesen war.
Unsicher blieb ich vor ihm stehen.
Er zog mich näher zu sich. Zwischen seine Beine. Seine Hände an meinem Hintern.
Ich wich etwas nach vorne aus. "Nicht ... Bitte.", hauchte ich.
Er nickte und sah mir tief in die Augen. Eine Hand schlang sich um meinen Kiefer und zwang mich ihn anzusehen. "Jinx." Seine Stimme war wie ein warmer Sommerhauch. "Jinx, mein Kleiner." Er kam mir näher. "Was machst du nur."
Ich senkte den Blick. "Entschuldigung, Master Ramin."
Er lächelte sanft. "Iss erst einmal. Und dann sehen wir weiter." Er deutete auf den gedeckten Platz neben sich. Ein Teller mit Gemüse und Reis. Und eine Tasse Kaffee.
Kaffee? Eigentlich erlaubte er das nicht. Aber anscheinend tat ich ihm doch etwas leid.
Nein. Das wäre ein Wunder.
"Danke." Ich zog mir den Teller her und aß, während ich auf seinem Schoß saß. Es tat weh. Aber mit der Zeit wurde der Schmerz erträglicher.
Das Essen war herrlich. Sehr lecker. Und nach fünf Tagen ohne war es wie der Himmel.
Eigentlich mussten wir nicht essen, aber wir taten es unglaublich gerne. Alleine für den Geschmack.
Ich seufzte, als ich fertig war und lehnte mich schwach gegen ihn. "Es tut mir leid. Ehrlich. Bitte verzeih mir."
Master Ramin lächelte sanft. "Ich verzeihe dir." Er drehte mein Gesicht zu sich. Und küsste mich.

Master Ramin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt