Keine Ahnung wie viel Zeit vergangen war. Oder welcher Tag es war. Welche Uhrzeit. Welche Tageszeit. Und es war mir schrecklich egal.
Das einzige, was ich spürte, war ... Nichts.
Etwas verwundert öffnete ich die Augen und wackelte mit den Fingern.
Kein Schmerz.
Nichts.
Verwundert sah ich mich um. Das war mein Zimmer. Oder?
Nein. Nein, war es nicht.
Ein anderes Zimmer. Ich lag in einem Bett. Nicht meinem. Alleine.
Es kam mir vage bekannt vor.
Und war nackt. Zumindest mein Oberkörper.
"Hey. Du bist wach."
Ich zuckte zusammen. Drehte mich um. Und erstarrte vor Schmerz. Er war so überwältigend. Ich wollte schreien. Es fühlte sich an, als würde ich brennen. Bei lebendigem Leib. Nur ... Ich konnte nicht. Ich war gelähmt. Es kam kein Ton aus meinem Mund.
"Hey! Ganz ruhig." Raphael legte mir eine Hand auf die Schulter. Vorsichtig. Als hätte er Angst mich zu zerbrechen. "Du bist bei mir, Jinx. Tief durchatmen. Brauchst du noch mehr Schmerzmittel?"
Ich sah ihn an. Starrte. Der Schmerz sollte einfach aufhören.
Ich wollte einfach aufhören.
"Jinx?" Er fühlte meine Stirn. Meinen Puls. "Alles okay?"
Nein. Nein. Natürlich nicht. Verdammt!
Aber ich brachte nur ein Krächzen zustande.
Was war los mit mir?!
"Okay. Hör zu." Raphael fuhr sich durchs Haar. "Du warst ziemlich lange bewusstlos. Und ... Vollgepumpt mit Schmerzmittel. ... Du solltest was trinken. ... Dann fühlst du dich bestimmt besser. Ich ..." Er half mir vorsichtig mich aufzusetzen.
Ich schrie. Innerlich. Aber es kam kein Ton über meine Lippen
Vollgepumpt mit Schmerzmittel? Wo das denn?
Tränen traten in meine Augen und ich kniff sie zusammen.
"Hey! Schon gut." Raphael sah mich so besorgt an, dass ich plötzlich Panik bekam. Diesen Blick hatte ich noch nie gesehen. Bei ihm. Noch nie.
Ich schluckte und musste mich aufs Atmen konzentrieren.
Scheiße.
Scheiße
Scheiße.
Was passierte hier mit mir?!
Was war passiert?!
"Vielleicht doch ein bisschen mehr Schmerzmittel, ja?" Er hielt mir eine Tasse an die Lippen. Kalter Tee. Aber erfrischend. Irgendwie ein wenig.
Ich trank. Es lenkte mich ab. Auch wenn man die Schmerzen nicht ignorieren konnte. Kein Stück.
"Hey, Jinx. Das was du getan hast ... Tristan beschützen ... Das war wirklich mutig. Und ... Selbstlos. ... Du weißt, du bist sein Vorbild, oder?"
Ich starrte ihn an. Und musste doch weinen. Wegen der Schmerzen. Wegen den Worten. Wegen Tristan.
Raphael hatte auf einmal eine Spritze in den Händen und injizierte mir etwas Kühles.
Ich spürte, wie mir leicht wurde. Unendlich leicht. Wie ein Vogel. Und dann kam der erlösende Schlaf zurück.

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Master Ramin
Teen FictionMaster Ramin lebt mit seinen vier Jungs in Unsterblichkeit. Seit Jahrhunderten wohnen sie nun schon im Schloss in den Bergen. Bis eines Tages ein vierjähriger Junge vor der Tür sitzt. Einsam und verlassen. Sie nehmen ihn auf. Er wird größer und ä...