Master Ramin

Kapitel 20.

"Jinx! Gut, dass ich dich sehe!"
Ich seufzte innerlich und drehte mich um.
Tristan stand da. Sah mich leicht lächelnd an. Seine Wangen waren gerötet.
Ich war gerade am Saubermachen der Badezimmer. Und fast fertig. "Was denn?", meinte ich und ließ die Bürste sinken, mit der ich das Waschbecken schrubbte. Jeder hatte ein eigenes Badezimmer. Und dieses Mal war es meine Aufgabe alle zu putzen. Tristans hier war das letzte.
"Ich ... Ehm." Er kratzte sich etwas unbeholfen am Hinterkopf.
Manchmal vergaß ich wie kindlich er noch war. Dass er wirklich erst fünfzehn war. Und nicht 3500 Jahre plus 15.
"Was ist?" Ich streckte mich und war automatisch größer als er. Ich konnte auf ihn herabsehen. Und es gefiel mir. Dieses Gefühl von Macht.
Seine Wangen färbten sich ein wenig mehr rosa. "Wegen ... Master Ramin. Ich ..."
Ich seufzte genervt. "Was? Rede vernünftig oder lass es."
"Entschuldigung." Er zupfte an dem Saum seine T-Shirts herum. "Du kennst ihn besser als ich. Viel besser."
Ich nickte. Okay. Dass er das sagte, entspannte mich ein wenig mehr.
"Und ..." Tristan schloss für einen Moment die Augen. Holte tief Luft. Und sah mich dann an. "Was hat Master Ramin für Vorlieben? Beim ... Sex. Ich möchte ihn glücklich machen."
Okay.
Die Entspannung war weg.
"Was?", zischte ich. Wut schwappte in mir hoch. "Okay, Tristan." Ich machte einen Schritt auf ihn zu. Und er automatisch einen zurück. "Du solltest überhaupt keinen Sex mit Master Ramin haben. Du bist zu jung, okay? Viel zu jung! Und du solltest dir erst Recht keine Gedanken darüber machen ihn zu befriedigen. Wenn denn anders herum. Und er sollte es dir zeigen. Alles. Wenn du bereit bist. Das bist du nicht, klar? Du bist noch nicht bereit." Ich atmete tief durch und sah ihn an. Lange. Schweigend.
Plötzlich wischte Tristan sich über die Augen. "Ich vermisse sie." Seine Stimme war auf einmal unglaublich gebrochen und leise.
"Wen vermisst du?" Sein Verhalten warf mich irgendwie komplett aus der Bahn.
"Meine Eltern. Ich vermisse meine Eltern."