"Wenn ihr fertig seid, lasst ihn liegen." Master Ramin machte eine abfällige Handbewegung. "Und, Jinx." Er sah mich an. Ich versuchte seinem durchbohrenden, eiskalten Blick standzuhalten, aber es gelang mir nicht. Zwei Sekunden später starrte ich auf den blauen Samtstoff unter mir. Ich fühlte mich beschissen. Hintergangen. Wehrlos. Aber ich hatte selbst schuld. Das wusste ich.
"Ich möchte dich die Woche nicht mehr sehen. Du bleibst hier. Verstanden?"
Ich rang mit mir. Aber ich hatte sowieso schon verloren. Sich gegen ihn aufzulehnen brachte jetzt auch nichts mehr. "Ja, Master."
"Guter Junge." Dann ging er. Und sobald die Tür ins Schloss fiel, fielen sie über mich her. Pascal, Geronimo und Axel. Die eigens für Strafen und Drecksarbeit unsterblich gemachten Diener des Masters. Sie hausten in den dreckigen Kerkerbauten. Sie waren hungrig nach Sex und Schmerz. Hungrig nach Jungen. Früher waren sie pedophile Sadisten gewesen. Jeder mit einer ellenlangen Strafakte. Die perfekte Diener für Master Ramin. Ihnen genügte es, wenn sie ab und zu mal Frischfleisch bekamen. Oder nette Videos, an denen sie sich aufgeilen konnten.
Anfangs wehrte ich mich. Aber drei gegen einen war nicht gerade fair. Außerdem waren sie stärker und größer.
Sie fesselten mich. Spukten mir ins Gesicht. Schlugen mich blutig. Griffen mir in den Schritt, so fest, dass mir Tränen über die Wangen liefen.
Am Ende lag ich stumm wimmernd mit dröhnendem Kopf und zitterndem Körper da und rührte mich nicht mehr.
Ich hörte sie lachen. Sie schlugen mich. Strichen über meinen geschundenen Körper. Meine aufgeplatzte, blutige, schweißnasse Haut. Mein dreckiges, verklebtes Haar.
"Lektion gelehrt, Jinx?", grinste Pascal und drückte seinen Schwanz in mein Gesicht.
"Wichser.", knurrte ich.
Das hatte nichts mehr mit Strafe zu tun. Egal, was sie taten, es würde meine Wut auf Tristan nicht lindern. Nichts auf der Welt konnte das. Er kam einfach her. Und nahm mir meinen Platz weg. Ich hatte Jahrhunderte an Master Ramins Seite gekniet und ihm jeden Wunsch von den Lippen abgelesen.
Und jetzt stieß Master Ramin mich mit Füßen und ersetzte mich.
Weil Tristan jünger war. Unerfahrener. Unschuldiger. Weil er nicht so alt und gebraucht war wie ich.
Ich schüttelte mich und biss Pascal in seinen stinkenden Schwanz.
"Du dreckiger Hurensohn!", fluchte er und prügelte mir die Seele aus dem Leib.

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Master Ramin
Novela JuvenilMaster Ramin lebt mit seinen vier Jungs in Unsterblichkeit. Seit Jahrhunderten wohnen sie nun schon im Schloss in den Bergen. Bis eines Tages ein vierjähriger Junge vor der Tür sitzt. Einsam und verlassen. Sie nehmen ihn auf. Er wird größer und ä...