Kapitel 37.

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Ich wollte meine Sachen packen und gehen. Aber ich konnte nicht. Aber ich konnte nicht hier bleiben.
Master Ramin hatte mich belogen. Er redete nicht einmal mehr mit mir.
Ich sah mich um.
Nein. Ich würde einfach gehen.
Ohne irgendwelche Sachen.
Es war dumm. Unglaublich dumm. Aber ich konnte nichts davon mehr berühren.
Ich wollte nichts von dem, was Ramin angefasst hatte. Oder mir besorgt.
Ich drehte mich um. Und erstarrte.
Ramin sah mich an. Master Ramin. Sein Gesicht ausdrucklos. Sein Augen klar und kalt.
Ich bekam eine Gänsehaut.
Er erinnerte mich an damals. Als er mich verprügelt hatte. Als er meinen Arm gebrochen hatte. Der Arm, der immer noch nicht ganz verheilt war.
Ich schluckte und reckte trotzig das Kinn vor.
"Ich habe gehört, du willst gehen." Er hob eine Augenbraue. "Stimmt das?"
Ich nickte. Ich zitterte. Innerlich. Ich durfte und wollte keine Schwäche zeigen. "Ja. Und wenn schon. Interessiert dich ja sowieso nicht."
Er lachte auf. Trocken. Dann zuckte er mit den Schultern. "Du hast Recht. Geh nur. Aber komm ja nicht wieder, wenn du es da draußen nicht mehr aushältst."
"Habe ich auch nicht vor.", knurrte ich.
Er trat zur Seite. "Da ist die Tür."
Und ich zögerte. Ich sah ihm in die Augen. Betete, er würde mich aufhalten und einen Rückzieher machen. Aber das tat er nicht. Er war wie Stein. Eiskalt und unlesbar. Mir wurde mindestens genauso kalt. Und wütend.
"Das sehe ich selbst.", giftete ich ein letztes Mal.
Keine Reaktion.
Und ich trat an ihm vorbei und verließ dann entgültig das Schloss.

Master Ramin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt