Es dauerte einen Moment. Tristan zögerte nicht einmal. Er gehorchte einfach. Ging zum Bett. Legte sich hin.
Meine Gedanken waren noch ganz benebelt. Aber Master Ramin würde Tristan bestrafen. Und ein Teil von mir dachte, dass er das verdient hatte. Master Ramin hatte ich verprügelt. Wegen ihm.
Nein.
Es war meine Schuld.
Irgendwie.
"Nicht." Ich kämpfte mich auf die Beine. Sie waren noch ganz zittrig. "Lass ihn! Es ist nicht seine Schuld! Es ist meine."
"Oh." Master Ramin drehte sich zu mir. Seinen Gürtel in der Hand.
Was? Wann?
"Du willst seine Strafe haben? Das kriegen wir hin."
Ich schluckte. Master Ramin war sauer. Richtig sauer. Und jetzt gab es kein Zurück mehr. Definitiv nicht.
Er kam auf mich zu. Der Gürtel klirrte in seiner Hand. "Dann eben du. Ist ja nicht so, als würdest du ihn hassen."
Und im nächsten Moment schlug er auf mich ein. Prügelte mit dem Gürtel.
Bis ich zu Boden ging und vergaß wo oben und unten war. Ich spürte Blut. Schmerzen. Ein unerträgliches Brennen. Als würde die Haut sich von meinen Knochen lösen. Als würden sämtliche Knochen brechen. Als wäre ich nur noch Blut und Fetzen und Herzschlag.
"Es reicht! Master! Bitte! Es reicht!" Tristans Stimme war panisch. Unendlich panisch. "Hör auf! Bitte!"
Aber er hörte nicht auf. Er fing gerade erst an.
"Master! Du bringst ihn um!"
"Und? Dann muss ich dieses kindische Verhalten nicht länger ertragen."
Ein Schmerz durchfuhr mich. Ich spürte es brechen. Mich brechen. Ich wurde ohnmächtig. Zum Glück.
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Master Ramin
Teen FictionMaster Ramin lebt mit seinen vier Jungs in Unsterblichkeit. Seit Jahrhunderten wohnen sie nun schon im Schloss in den Bergen. Bis eines Tages ein vierjähriger Junge vor der Tür sitzt. Einsam und verlassen. Sie nehmen ihn auf. Er wird größer und ä...