Sie ließen mich tatsächlich liegen. In meinem eigenen Blut. Und Schweiß. Und in meiner eigenen Pisse. In meiner Kotze.
Alles schmerzte und schrie nach Befreiung. Aber selbst wenn ich gewollt hätte, mich umzubringen, es wäre unmöglich gewesen. Nur Master Ramin kann und töten. Er hat uns erschaffen. Er kann uns vernichten. Nicht, dass er das tun würde. Lieber würde er uns für die Ewigkeit foltern.
Ich seufzte und versuchte mich aufzurichten. Aber es ging nicht. Mein Arm war mehrmals gebrochen. Jedenfalls fühlte es sich so an.
Ich unterdrückte einen Schrei. Kniff die Augen zusammen. Und wollte nur noch weiter schlafen.
Schlafen machte alles erträglicher. Viel erträglicher.
Fünf Tage war ich nun schon hier unten. Fünf.
Nicht einmal kam irgendjemand und hat nach mir gesehen.
Wozu auch?
Sie wussten, ich war am Leben. Master Ramin wusste es. Der Rest war doch egal.
Natürlich war es das. Es war eine Strafe. Er wollte mir zeigen, dass er das Sagen hatte. Dass er machen konnte, was immer er wollte. Und ich es zu tun hatte. Immer. Egal, was es war.
Er konnte entscheiden, wann Tristan verwandelt wurde. Nicht ich. Und niemand konnte ihm dazwischen reden.
"Du siehst ziemlich fertig aus."
Eine Gänsehaut zog sich über meinen Körper. Er war hier. Und ich konnte entscheiden, ob ich mich unterwarf oder nicht. Ob ich weiter kämpfte oder nicht.
Er trat näher. "Und du stinkst." Seine Hand strich über meinen malträtierten Körper.
Ich zuckte weg. Es tat weh.
"Shhh." Master Ramin zog einen Lappen hervor und wischte mir damit durch Gesicht. Ich wollte ausweichen. Aber seine Hand in meinem Nacken hielt mich an Ort und Stelle.
Ich wimmerte.
Diesmal hatten sie wirklich ganze Arbeit geleistet. So schlimm sah ich zuletzt ... keine Ahnung wann aus. Vor hunderten von Jahren. Als ich meine wilde Phase hatte.
"Ist gut, Jinx." Er strich durch mein Haar. Er sah mir in die Augen.
Ich senkte den Blick. Unterwerfen war besser als kämpfen. Eindeutig. Außerdem hatte ich ihn vermisst. Sehr sogar.
"Hast du deine Lektion gelernt?"
"Ja, Master.", wisperte ich. Ich erkannte meine eigene Stimme nicht wieder. Sie war rau und gebrochen.
"Sie haben dir nichts zu trinken gebracht, hm." Er richtete mich vorsichtig auf.
Ich schmiegte mich an seine Hand. "Nein, Master. Ihr seid der erste hier seit Tagen."
Er nickte. Dann betrachtete er mich einige Sekunden. "Okay. Komm. Du duschst dich und isst etwas. Danach reden wir vernünftig."
"Ja, Master."
Er half mir aus dem Bett.
Und ich fiel direkt wieder auf die Knie. Seit fünf Tagen hatte mich nicht aus dem Bett bewegt. Und meinem Körper hat das wohl nicht gut getan.
Master Ramin seufzte. Warum wusste ich nicht. Wahrscheinlich war er genervt von mir.
"Entschuldigung, Master.", wisperte ich und kämpfte mich wieder hoch. Devitiniv anstrengender, als es klang.
Überrascht sah er mich an, sagte aber nichts. Dann stützte er mich. "Das wird schon wieder.", lächelte er und ging mit mir hoch.

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Master Ramin
Teen FictionMaster Ramin lebt mit seinen vier Jungs in Unsterblichkeit. Seit Jahrhunderten wohnen sie nun schon im Schloss in den Bergen. Bis eines Tages ein vierjähriger Junge vor der Tür sitzt. Einsam und verlassen. Sie nehmen ihn auf. Er wird größer und ä...