Master Ramin behandelte mich anders. Er war zärtlicher. Liebevoller. Und gleichzeitig viel strenger. Bei jedem kleinen Fehler bestrafte er mich. Seine Küsse dafür waren wie kleine Wunder. So viel intensiver wie früher. So viel kraftvoller.
Master Ramin hatte ein schlechtes Gewissen. Vielleicht. Ich durfte bei ihm schlafen. Aber nur wenn Tristan auch bei ihm war.
Es war verwirrend. Ich vertraute Master Ramin nicht. Ich tat alles, was er sagte, nur damit er mich nicht mehr verprügelte. Und ich fühlte mich dumm dabei. Ich hatte mich verloren. Ein Teil von mir war einfach weg. Und ein anderer verstellte sich, um um jeden Preis gut behandelt zu werden.
Ich spürte, wie es mich krank machte. Wie meine Albträume zunahmen. Wie ich nicht mehr richtig wach wurde und nicht mehr einschlafen konnte. Wie all mein Appetit einfach verloren ging.
"Du bist so still." Tristan strich durch mein Haar. Spielte mit den Strähnen. Er wirkte älter. Viel älter. Seine Unschuld war weg. Wahrscheinlich hatte Master Ramin ihn verwandelt. Aber ich fragte nicht. Ich traute mich nicht. Und es ging mich auch nichts mehr an.
"Bin nur müde." Ich schenkte Tristan ein schwaches Lächeln.
"Nur müde?" Tristan zog eine Augenbraue hoch und musterte mich nicht.
"Küss ihn.", befahl Master Ramin plötzlich. Ich konnte seine Hand an meiner Hüfte spüren. Er saß hinter Tristan. Wir lagen in seinem Bett. Master Ramins Bett.
Tristan beugte sich vor. Ganz langsam. Seine Lippen auf meine. Sie waren weich und warm.
Ich hatte ihn noch nie geküsst. Noch nie daran gedacht. Aber plötzlich spürte ich etwas. Ein Kribbeln? Nur ganz leicht. Ein Ziehen im Bauch. Ich spürte wie mir heiß wurde. Warm. Angenehm warm. Meine Gedanken stoppten. Und ich genoss es.
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Master Ramin
Teen FictionMaster Ramin lebt mit seinen vier Jungs in Unsterblichkeit. Seit Jahrhunderten wohnen sie nun schon im Schloss in den Bergen. Bis eines Tages ein vierjähriger Junge vor der Tür sitzt. Einsam und verlassen. Sie nehmen ihn auf. Er wird größer und ä...