Kapitel 36.

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Die Wut ließ meine Hände zittern. Ich ballte sie zu Fäusten.
Er hatte sie alle verwandelt!
Alle!
Außer mich!
ER HATTE ES MIR NICHT EINMAL GESAGT.
WIE KONNTE ER NUR!
Wie konnte er nur!
Ich starrte Pauley an. Mein Mund klappte auf und zu.
Ich war so überfordert, dass ich nicht wusste, was ich tun sollte.
"Tief durchatmen." Er hob den Mopp und den Eimer auf.
"Nein. Nein. Nein. Nein.", hauchte ich. Beinahe außer Atem. Zu wütend um einen klaren Gedanken zu fassen.
"Es hat bestimmt einen Grund." Pauley hatte Mitleid. Das sah ich sofort. Und er verstand es genauso wenig wie ich. "Jinx, geh einfach nach oben und mach Pause. Und nachher redest du ganz in Ruhe mit Master Ramin."
Das wollte ich nicht. Definitiv nicht. Ich wollte jetzt mit ihm reden.
Ich sah an ihm vorbei zur Tür. "Sie sind da drinnen, oder?"
Pauley nickte langsam. "Aber ich lasse dich nicht vorbei. Geh hoch, Jinx. Das ist ein Befehl."
Aber ich dachte nicht daran.
Ich wusste, es war eine dumme Idee. Mehr als dumm. Und es würde Konsequenzen haben.
Ich war ja nicht blöd.
Aber ich war sauer.
Und alles was ich spürte, war Wut. Unbändige Wut.
"Komm raus! Ramin, du Feigling!", schrie ich. "Warum hast du es mir nicht gesagt? Traust du dich nicht, du Bastard?!" Ich starrte die Tür an. Nichts rührte sich. "Weißt du was. Mach doch, was du willst. Ich gehe." Ich drehte mich um und rannte beinahe die Treppen wieder hoch. In mein Zimmer.
Ich knallte die Tür hinter mir zu. Und sackte auf die Knie.
Ich fühlte mich verraten und verlassen. Und dabei hatte ich kein Recht dazu.

Master Ramin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt