"Jinx! Warte!" Pauley lief mir hinterher.
Der Eimer in meiner Hand wankte bei jeder Treppenstufe gefährlich. Aber ich wollte nicht langsamer gehen. Ich wollte es hinter mich bringen.
"Geh da nicht rein!" Pauley schob sich an mir vorbei. Seine Stimme war nur noch ein Flüstern. "Ehrlich. Keine gute Idee."
Ich seufzte. Genervt. "Weg da, Pauley. Ich will fertig werden."
Der Keller war das letzte, dass ich heute putzen musste. Danach hatte ich endlich frei. Oder sowas wie frei.
"Nein." Er sah mich an. Seine Augen veränderten sich. Sie waren eiskalt. "Das ist ein Befehl, Jinx. Geh nach oben und mach Pause."
Jetzt war ich verwirrt. Und wurde wütend. "Was glaubst du, wer du bist. Mir Befehle zu geben. Ich glaube es nicht. Lächerlich. Geh weg, Pauley, bevor ich dir diesen Mopp-"
Die Ohrfeige kam so überraschend, dass ich zurück stolperte. Alles fallen ließ. Und auf der Stufe ausrutschte.
Das Wasser rauschte die Treppe runter.
Ich stürzte mich auf Pauley. Aber er reagierte so schnell, dass ich im nächsten Moment keuchend auf die Stufen schlug. Er hielt mich fest.
"Was?", hauchte ich und starrte ihn an.
"Du hast mir zu gehorchen, Jinx. Verstanden?"
Ich schüttelte den Kopf. Ich verstand gar nichts mehr. "Nein. Was?"
Pauley blinzelte. Dann verstand er es anscheinend. "Oh. Master Ramin hat es dir nicht erzählt."
"Was erzählt?" Jetzt bekam ich Angst. Master Ramin hatte seit Tagen nicht mehr mit mir gesprochen, außer mir Befehle zu geben. Vielleicht auch Wochen.
Pauley schüttelte den Kopf. "Jinx, Master Ramin hat uns alle verwandelt. Alle ... außer-"
"Außer mich."

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Master Ramin
Teen FictionMaster Ramin lebt mit seinen vier Jungs in Unsterblichkeit. Seit Jahrhunderten wohnen sie nun schon im Schloss in den Bergen. Bis eines Tages ein vierjähriger Junge vor der Tür sitzt. Einsam und verlassen. Sie nehmen ihn auf. Er wird größer und ä...