Das Wochenende neigte sich irgendwann dem Ende zu und ich musste mich entscheiden was ich tat.
Immerhin musste ich irgendwo schlafen. Schließlich war Sonntag Abend und ich hatte mich immer noch nicht entschieden.
Max oder Dad.
Eigentlich sprach alles für Dad. Er war für mich verantwortlich und hatte ein großen Haus, aber irgendwie zog es mich mehr zu Max.
Ich wusste nicht wie es werden würde, wenn ich bei meinem Vater und seiner Familie war, aber bei dem Kerl auf den ich stand zu bleiben schien mir auch nicht die richtige Lösung zu sein.
Ich lag auf dem Bett und überlegte was ich tun sollte. Max kam herein und störte das ganze Prozedere. Er fing an zusammenzupacken.
„Also Aria. Kommst du mit zu mir oder bleibst du in England?", fragte er schließlich. Berechtigte Frage, aber mich überforderte es gerade doch etwas.
„Ich weiß es nicht. Bei Dad könnte es komisch werden wegen seiner Familie und bei dir könnte es auch komisch werden.", erklärte ich ihm schließlich. Er sah mich verwirrt an - und sah dabei unfassbar süß aus. „Warum sollte es zwischen uns komisch werden?", fragte er schließlich. Ich stützte meinen Kopf auf meine Hände. „Ich weiß es nicht."Unten in der Lobby mit fertig gepackten Koffer wusste ich immer noch nicht was ich tun sollte. Daniel sah mich und kam zu mir her. „Und wohin geht es jetzt für dich?", fragte er mich mit einem breiten Grinsen. Ich seufzte. „Ich weiß es nicht. Ich kann mich nicht zwischen Max und Dad entscheiden, weil beides komisch werden könnte."
„Warum nicht ich?", fragte er fast etwas beleidigt. „Nach Australien. Doch etwas weit.", erwiderte ich zweifelnd. Daniel fing an zu lachen. „Ich lebe in Monaco. Genauso wie Max." Ohh, ich dachte Daniel lebt in Australien. Dann war es vielleicht tatsächlich eine Option bei ihm zu bleiben.
Dad betrat ebenfalls die Lobby. „Und kommst du mit zu mir?", fragte auch er mich wo ich bleiben würde. Ohne das irgendwie durchdacht zu haben oder gefragt zu haben sagte ich: „Ich bleibe bei Daniel. Entschuldigung ich halte das gerade für die leichteste Option. Immerhin hast du eine Frau und drei Kinder zu Hause. Da will ich nicht dazwischen stehen. Ein ander Mal." Er nickte verständnisvoll. „Schade, aber in Ordnung."
So stand ich am nächsten Morgen in Monaco. Neben mir Daniel, welcher unbedingt meinen Koffer nehmen musste. Er sagte sonst würde das an seiner Männlichkeit nagen.
Zum Glück hatte er ihn weil sonst wäre ich wohl überwältigt von dem Anblick gewesen. Ich war noch nie groß im Urlaub und Monaco war wunderschön. Auf der einen Seite das Meer und auf der anderen die Berge. Beides an sich war schon extrem schön, aber dazwischen war alles an Reichtum geballt was es auf dieser Erde gibt.
Auch Daniels Wohnung war riesig. „Ich will gar nicht wissen wie viel diese Wohnung kostet oder?", fragte ich ihn. „Sagen wir mal so. Dein Vater zahlt nicht schlecht. Komm mit ich zeige dir das Gästezimmer." Es gab hier tatsächlich nicht nur ein Gästezimmer, sondern auch noch einen Fitnessraum, eine riesige Terrasse und der wohl größte Luxus: ein zweites Bad.
„Also wie du siehst, ich habe hier genug Platz. Demnach kannst du so lange bleiben wie du willst." Wir blieben gemeinsam im Wohnzimmer. Es war immerhin kurz vor Mittag. „Kochen wir dann miteinander?", fragte ich ihn schließlich. „Ich koche nicht.", war seine knappe Antwort. Ich machte einen Schmollmund. „Und für mich?", fragte ich bettelnd. „Aria, wenn ich koche gibt es höchstens Müsli.", erwiderte er in einem leider viel zu ernsthaften Ton als dass es nicht ernst gemeint sein könnte. „Gut, dann kochen wir miteinander.", beschloss ich also. „Das könnte schwierig werden. Ich hab nämlich nichts da."
Ich stand auf und zog meine Schuhe an. „Was machst du da?", fragte Daniel verwirrt. „Wir gehen jetzt einkaufen. Komm!", forderte ich ihn auf und widerwillig kam er mit. „Du hast Glück das du so süß bist.", kommentierte er die Situation.
Immernoch etwas widerwillig schob Daniel den Einkaufswagen durch die Gänge, während ich alleilei Dinge hineinwarf und er das Ganze sehr skeptisch beäugte. „Sagst du mir eigentlich auch was wir kochen?", fragte er irgendwann. Ich schüttelte den Kopf. „Wird einen Überraschung."
Daniel bezahlte, da ich nach wie vor kein Geld hatte.
Wieder zu Hause angekommen breitete ich alles aus was wir gekauft hatten. „So wir müssen jetzt zwei Soßen machen. Du bekommst die leichtere." Ich erklärte ihm was er tun musste und er sah mich skeptisch an, aber schließlich tat er das was ich ihm aufgetragen hatte. Am Ende hatten wir eine zumindest ziemlich lecker aussehende Lasange.
„Und dafür soll sich der ganze Aufwand jetzt gelohnt haben? Ich meine wir hätten auch einfach eine bestellen können." Ich merkte schon, dass ich Daniel nicht mehr vom Kochen überzeugen konnte.
„Gut schmecken tut sie ja, aber der Aufwand ist es mir nicht wert.", sagte Daniel mampfend. „Das ist ja kein Aufwand. Kochen macht doch Spaß." Er verdrehte die Augen. „Dir vielleicht." „Dann muss ich wohl für dich kochen.", erwiderte ich.
Schließlich machte ich den Abwasch. Als Ausgleich dafür, dass Daniel bezahlt hat und ich ihn dazu gezwungen habe zu kochen. Er verzog sich währenddessen auf den Balkon. Als ich fertig war setzte ich mich zu ihm. Es dauerte auch nicht lang, da Daniel - natürlich - eine Spülmaschine hatte. Dieser Luxus war mir bisher verwehrt gewesen.
Ich tat hinaus auf den Balkon. „Alles gut? Du siehst schon fast traurig aus.", fragte ich ihn, da er auf dem Sofa saß und seine Augen mit seiner Hand verdeckte. Er schien so nachdenklich und besorgt.
„Soll ich vielleicht wieder gehen?", fragte ich vorsichtig. Er schüttelte den Kopf. „Alles gut. Bleib ruhig." Ich sah ihn skeptisch an. „Sicher?", hackte ich nochmal nach. Er nickte.
Trotz all dem stand ich auf und verzog mich ins Gästezimmer. Ich hatte einfach das Gefühl, dass er seine Ruhe brauchte.
Ich schrieb Max, der mir endlich seine Nummer gegeben hatte. Wie sich herausstellte wohnten die beiden ziemlich nah beieinander.
Gut immerhin hatte ich jetzt eine Alternative falls Daniel wirklich Zeit für sich brauchte.
Eine Alternative die ich eigentlich nicht nehmen wollte.
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A new life
FanfictionEin Brief sollte Arias ganzen Leben verändern. Für sie beginnt ein neues Abenteuer zwischen Familientragödien, komplizierte Beziehungen und der Formel 1... Die Geschichte spielt in 2018, Rennergebnisse und andere Rahmenbedingungen sind so gut wie m...