Am nächsten Morgen stand ich relativ früh auf um alles vorzubereiten. Ich hatte Geri gestern Abend noch erzählt was ich vor habe und sie war so nett mir schon die Dinge vorzubereiten die ich brauchte. Jetzt fehlte nur noch das Essen und das Trinken. Max hatte mir schon geschrieben, dass er mich in einer halben Stunde abholen würde, beziehungsweise in einer halben Stunde hier wäre.
Ich hatte mich relativ bald dazu entschlossen, dass das erste Treffen nichts besonders werden sollte. Die nächsten dann schon, aber für dieses beschloss ich, etwas was nicht so aufwendig war zu versuchen. Immerhin sollten diese Treffen nicht eskalieren. Es waren im Prinzip Dates oder zumindest so etwas in der Art.
Irgendwie bekam ich sowieso das Gefühl, dass diese Treffen immer aufwendiger werden würden. Irgendwann müsste ich wohl auch meinen Dad davon erzählen - vorausgesetzt Geri hatte es nicht schon lange getan - einfach weil ich dann wohl etwas Geld dafür brauchen würde.
Apropos Geld. Langsam sollte ich mir überlegen, was ich arbeiten wollte. Ich hatte zwar schon vor längerer Zeit beschlossen BWL zu studieren, aber ich wusste noch nicht ganz ob ich meinem Vater so lange auf der Tasche liegen wollte. Allein mich immer zu den Rennen mitzunehmen kostete extrem viel Geld.
Ich konnte mir aber nicht mehr allzu lange Gedanken darüber machen, da es an der Tür klingelte. Max war da. Ich schnappte mir also den Korb den ich vorbereitet hatte und ging zur Tür.
"Also was machen wir?", fragte mich der Niederländer freudig. "Das siehst du gleich. Ich brauche nur noch kurz eine Jacke." Max nahm mir sofort den Korb ab. Ich zog eine Regenjacke an, denn es regnete schon den ganzen Morgen.
"So wo geht es hin und vor allem was ist in dem Korb." Ich antwortete nicht sondern ging etwas voran und hielt ihm meine Hand hin, die er sofort ergriff. "Jetzt komm irgendwann musst du es mir sagen." Ich grinste ihn an.
"Ok gut. Wir picknicken heute.", erwiderte ich. Max blieb einfach stehen. "Aria! Es regnet! Sag mal spinnst du?", rief er fast schon verärgert. Ich ließ mich davon nicht beirren und zog ihn einfach weiter mit mir. "Jetzt warte einfach ab. Du wirst schon sehen."
Wir gingen in den Park der nicht weit von Christians Haus war. Max war immer noch etwas wie ein trotziges Kind, aber immerhin ging er ohne größere Beschwerden mit. Der Park war praktisch komplett leer. War irgendwie auch logisch. Immerhin war es ein wirklich verregneter Tag.
Schließlich landeten wir dort wo ich von Anfang an hin wollte. Eine Art Pergola. Es war einfach eine runde Holzplattform mit Dach. Max stellte den Korb hin und ich holte die Decke aus dem Korb und breitete sie auf dem Boden aus. "Ok gut, dass macht schon mehr Sinn. Trotzdem ein Picknick bei Regen. Wie kommst du auf so etwas?", sagte Max versöhnlich. Ich zuckte mit den Schultern.
Wir breiteten alles aus. Ich hatte extra Pancakes gemacht, Früchte hergerichtet und ein paar Sandwiches gemacht. "Du hast dir ja echt Mühe gegeben.", kommentierte Max das Ganze. "Natürlich. Ich meine das Treffen ist nicht das spektakulärste oder aufwendigste, aber ich fand es doch ganz passend. Zum Anfang etwas ruhig, wo wir uns in Ruhe unterhalten können, nach unserer Aussprache. Deshalb kam der Regen auch ganz passend, weil uns hier sicher niemand stören wird."
"Ich glaube auch nicht, dass uns irgendwer hier stören wird.", erwiderte Max. "Warum diese sechs Treffen? Ich glaube du weißt langsam, dass ich dich mehr als nur mag und du mir nicht mehr aus dem Kopf gehst. Geht es dir etwa anders? Weil wenn ja, dann können wir es auch gleich lassen."
Ich schüttelte den Kopf. "Nein, es ist definitiv etwas zwischen uns, dass war es schon immer. Für mich ist es einfach nur schwierig. In den letzten Wochen hat sich mein Leben um 180 Grad gedreht. Ich habe jetzt eine neue Familie, keinen Kontakt mehr zu meiner Mutter und dann gibt es noch diesen Jungen, an den ich einfach die ganze Zeit denken muss. Dann bin ich auf einmal in seiner Wohnung und total verunsichert. Ich passe nicht in deine Welt, aber das bedeutet noch lange nicht, dass zwischen uns nichts ist. Seit diesem Moment war ich mir so unsicher. Irgendwie kann ich nicht ganz glauben, dass du an mir interessiert bist. Ich meine wer bin ich schon. Ich habe mich plötzlich so unwohl neben dir gefühlt. Ein kleines Mädchen aus England mit einer beschissenen Kindheit, aber - wo war ich? Ahhh, Faden verloren." Max legte seine Arme auf meine Schultern.
"Ganz ruhig. Atmen. Ja, genau so. Ruhig, atmen und mir vielleicht währenddessen nicht noch mehr Schuldgefühle einreden, dass du dich so mies gefühlt hast. Wenn das ginge wäre, dass sehr nett.", sagte Max und ich musste Lachen. "Entschuldigung. Ich wollte dir keine Schuldgefühle einreden. Also warum diese Treffen wolltest du wissen. Ich möchte einfach sehen wie sich, dass zwischen uns entwickelt und da ich weiß wie beschäftigt du bist, glaube ich ist das eine gute Lösung."
"Ich verstehe. Ich habe tatsächlich nicht Zeit im Überfluss. Zudem sehen wir uns ja trotz allem selten, weil du dich nach wie vor weigerst mit zu mir nach Monaco zu kommen.", erwiderte Max. "Naja weigern würde ich das nicht unbedingt nennen.", sagte ich.
"Bei Daniel warst du. Zweimal." Max klang fast etwas eifersüchtig. Irgendwo hatte er natürlich auch Recht. Immer wenn ich in Monaco war bin ich bei Daniel geblieben. Das letzte Mal habe ich Max gar nicht gesehen. "Das mit Daniel ist ja auch etwas anders.", erwiderte ich und hoffte ihn irgendwie beruhigen zu können.
"Naja so kommt es mir nicht unbedingt vor. Ehrlich gesagt dachte ich du meldest dich nicht, weil du etwas mit ihm hast." Ok er war definitiv eifersüchtig. Süß irgendwie. Sollte ich ihn weiter provozieren? Nein. Lieber nicht. Die Wahrheit war immer noch am Besten.
"Ich verstehe mich sehr gut mit Daniel, aber es läuft ganz sicher nichts zwischen uns. Er ist eher wie ein großer Bruder.", versuchte ich ihn aufzuklären.
"Hast du keine Geschwister?", fragte Max dann.
"Ich habe jetzt eine ganze Familie. Inklusive Geschwister."
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A new life
FanfictionEin Brief sollte Arias ganzen Leben verändern. Für sie beginnt ein neues Abenteuer zwischen Familientragödien, komplizierte Beziehungen und der Formel 1... Die Geschichte spielt in 2018, Rennergebnisse und andere Rahmenbedingungen sind so gut wie m...