Kapitel 48

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Am nächsten Morgen wachte ich dicht an Max gekuschelt auf. Ich wusste zwar, dass er eigentlich nicht unbedingt der kuschelige Typ war, vor allem nicht wenn er schlafen wollte, aber an diesem Tag musste es einfach sein. Ich war schon oft neben ihm aufgewacht, aber heute war alles irgendwie anders. Ich sah ihn an und musste sofort anfangen zu lächeln. Es war als hätte ich die gesamte Zeit nur darauf gewartet, dass ich hier und jetzt bei ihm sein konnte.

Tatsächlich mussten wir nachdem wir baden waren noch einmal duschen gehen, weil das klebrige Zeug sich nicht so leicht abwaschen ließ, vor allem nicht aus meinen langen Haaren. Während ich so neben ihm lag und seine Wärme spürte wurde mir bewusst, wie neu die Situation werden würde. Klar wir waren jetzt praktisch ein Paar. Nicht nur praktisch. Wir waren ein Paar und ich musste mich immer noch daran gewöhnen das zu sagen.

Das war aber nicht das Einzige was sich ändern würde. Davor hatten wir unsere Treffen. Wir wussten, dass wir uns regelmäßig sehen würde und vor allem auch regelmäßig etwas spannendes unternehmen würden. Jetzt gab es keine Treffen mehr. Wir würden uns nicht mehr überraschen und das war mir auch bewusst. Vielleicht war das auch in Ordnung so. Vor allem die letzten Treffen waren doch aufwändiger und mussten schließlich auch organisiert werden.

Max sollte seine Zeit nicht mit solchen Kleinigkeiten verschwenden müssen. Er musste sich nach wie vor auf seine Karriere konzentrieren. Mir war durchaus bewusst, dass ich diese Beziehung wollte, aber auch, dass ich die nächsten Jahre meine Bedürfnisse zurückstecken würde müssen. Max hatte nicht viel Zeit und das würde auch so bleiben. Gut in den Sommer- und Winterpausen war er dann wirklich da, aber selbst dort schlich sich doch der ein oder andere Termin ein oder natürlich das Training für die nächste Saison.

Ich könnte ihm das alles niemals übel nehmen. So war sein Leben nun einmal und er wäre nicht glücklich, wenn es anders wäre. Ich würde niemals die Person sein wollen, die ihm von irgendetwas abhält oder ablenkt. Viel lieber möchte ich an seiner Seite sein, wenn er seine Ziele schlussendlich erreicht und ihm zujubeln. Optimalerweise würde ich für Red Bull Racing arbeiten und ihm sogar helfen können, einen Titel zu holen. Ich wünschte mir sehr, dass er seinen ersten Titel für Red Bull holt. Ich meine wenn er danach zu einem anderen Team wechseln würde, dann könnte ich ihm das niemals übel nehmen, aber es würde mir viel bedeuten, wenn zumindest der Erste für Red Bull war.

Max wachte schließlich auf als ich ihn so beobachtete. Er war immer noch ziemlich verschlafen, aber das war ich gewohnt von ihm. Er drückte mir erst einmal einen Kuss auf. "Weißt du, dass das der beste Anblick ist, wenn man aufwacht erst einmal das Mädchen zu sehen, das man liebt.", murmelte er noch gut verschlafen. Trotzdem hatte ich sein kleines aber feines Liebesgeständnis nicht überhört.

Ich kuschelte mich in seinen Arm und zog ihn fest an mich. "Du kannst dir gar nichts vorstellen wie wichtig du mir bist.", sagte ich und Max gab mir als Antwort einen Kuss auf meinen Haaransatz. "Sollen wir aufstehen? Ich habe Hunger es gibt hier doch sicher Frühstück.", sagte ich und Max blickte immer noch etwas verschlafen drein. Er schüttelte den Kopf.

"Wir können leider nicht miteinander frühstücken. Ich habe keine Zeit, aber keine Sorge ich habe einen Ersatz für dich besorgt und du musst in..." Er griff nach seinem Handy und sah auf seine Uhr. "... 20 Minuten im Cafe bei dem Hotel sein." Ich schreckte auf. "20 Minuten! Wieso weckst du mich nicht früher? Mit wem treffe ich mich überhaupt? Man Max ich dachte, dass diese Überraschungsgeschichten aufhören."

Ich lief ins Bad und kämmte mir rasch nur meine Haare. Ich trug nach wie vor lediglich ein T-Shirt und eine Unterhose. So konnte ich auf keinen Fall nach draußen gehen. Ich lief also zurück ins Zimmer an meinem Koffer und zog mich schnell um. Ein grinsender Max beobachtete mich aus dem Bett während ich gestresst herumlief. "Ich muss mich noch schminken.", rief ich verzweifelt als ich schon fast fertig war.

"Aria komm mal kurz her.", sagte Max und etwas widerwillig setzte ich mich aufs Bett. "Du brauchst kein Make-up. Du siehst auch ohne wunderschön aus. Für mich bist du auch noch wunderschön, wenn du ungeschminkt, mit zerzausten Haaren in der Früh neben mir aufwachst. Am besten noch in einem Shirt von mir. Jetzt mal ehrlich die sind dir viel zu groß und das ist einfach unfassbar süß. Wobei du aufhören könntest in deinem Niederlande-Trikot zu schlafen. Das ist zwar auch süß, aber doch etwas teuer um darin zu schlafen."

Er hatte Recht. Seit wir bei dem Spiel waren, trug ich das Trikot hin und wieder zum schlafen. Es war einfach viel zu groß und besonders wenn es warm war extrem angenehm, weil ich das Gefühl hatte darin weniger zu schwitzen. "Ok, ich gehe ohne Make-up, aber du lässt mich schlafen in was ich will. Das Trikot ist nämlich unfassbar bequem und du kannst mir nicht erzählen, dass dich das Geld interessiert. Ich meine du wohnst in Monaco Max." Ich stand auf und wollte mich auf den Weg machen. Wahrscheinlich würde ich sowieso zu spät kommen.

"Ach eine Sache noch, wenn ich jetzt ungeschminkt und gestresst vor dem österreichischen Präsidenten oder - Gott bewahre - Dietrich stehe, dann bringe ich dich um.", sagte ich und schnappte mir mein Handy und meinen Geldbeutel. "Aria, du hast etwas vergessen.", rief mir Max hinterher als ich schon fast aus der Tür war. "Was denn?", fragte er verwirrt. Er bedeutete mir zu ihm zu kommen. Max hatte sich aufgesetzt und zog mich zu ihm. Als seine Lippen meine berührten, konnte ich nicht anders als mich an ihn zu schmiegen.

Max trug kein Shirt und das machte mich fast wahnsinnig, aber ich wusste, dass ich mit irgendeiner mysteriösen Person verabredet war. Schließlich lösten wir uns und Max reichte mir die Schlüsselkarte zu dem Hotelzimmer. "Ich habe also tatsächlich etwas vergessen. Ich dachte du wolltest mich nur küssen.", sagte ich und Max grinste. "Ja, das auch!"

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