Kapitel 11

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Am Abend zog ich das Outfit an, welches ich heute gekauft hatte und ich fühlte mich unfassbar wohl darin. „Du siehst wunderbar aus. Also wenn er sich so nicht in dich verliebt, dann weiß ich auch nicht.", sagte Daniel darauf. „Darf ich doch noch kurz fotografieren. Das habe ich Christian versprochen. Immerhin bekomme ich das Geld dafür von ihn wieder." Ich verdrehte die Augen ließ es aber zu.
Es klingelte schon an der Tür und Daniel machte auf. Max sah unfassbar gut aus. Er hatte tatsächlich einen Anzug an, welcher sehr teuer aussah und ihm perfekt passte. Ich war sprachlos. „Bis spätestens 11 ist sie wieder Zuhause, sonst bekommst du es mit mir zu tun, junger Freund.", sagte Daniel ironisch. „Ach bist du jetzt ihr Vater. Tut mir Leid das wusste ich nicht. Ich bringe sie auf jeden Fall nach 11 Heim oder gar nicht mal sehen.", erwiderte Max. Ich lief einfach an Daniel vorbei und versuchte die Beiden zu ignorieren. „Viel Spaß euch beiden und vergesst nicht zu verhüten.", rief Daniel uns hinterher.
Max Aston stand in der Auffahrt und er machte mir die Tür auf und schloss sie wieder. Schließlich setzte er sich selbst auf den Fahrersitz. „Du siehst wunderschön aus.", hauchte er. „Danke! Das habe ich einer wundervollen Frau zu verdanken und Daniels Kreditkarte."
„Sag nicht du warst extra einkaufen.", erwiderte er. „Max alle Klamotten die ich hier habe, habe ich doch mit dir gekauft.", lachte ich. „Ohh stimmt." Er wendete seinen Blick ab und fuhr schließlich los.
Das Restaurant war noch gehobener als ich dachte. Ich fühlte mich in meinen Klamotten, die weiß Gott nicht underdressed waren, schon unwohl. Max bemerkte meine Anspannung und griff darufhin sofort nach meiner Hand. „Ganz ruhig, dass ist nur ein Restaurant.", flüsterte er mir zu während der Kellner uns zu dem Tisch führte.
„Max was ist das hier?", fragte ich schließlich als wir uns hingesetzt hatten. „Was meinst du?"
„Wieso lädst du mich in ein so teueres Restaurant ein? Ich meine du weißt schon. Was machen wir hier?", versuchte ich ihn zu erklären was ich fragen wollte. Ich wollte ihn nicht direkt fragen ob das hier ein Date war. „Ich wollte Zeit mit dir verbringen. Wir haben uns fast nicht gesehen seit du in Monaco bist, weil du ja mit zu Daniel bist." Der letzte Teil hörte sich ziemlich vorwurfsvoll an. „Was ist los, Max?", fragte ich deshalb noch mal nach. „Warum bist du mit zu Daniel? Christian hätte ich ja verstanden. Ich meine er ist dein Vater, aber warum ziehst du Daniel mir vor?" Ok, jetzt klang er ziemlich wütend. Verdammt. Warum verletzte ich die einzigen Menschen, die sich im Moment um mich kümmerten. „Hast du mich zum Essen eingeladen um dich mit mir zu streiten?" Ich glaube ich machte es mit meinen Worten nur noch schlimmer. „Nein, so sollte das Ganze ganz und gar nicht ablaufen.", sagte er einen Hauch zu laut. Ich griff nach seiner Hand und drückte sie. Er schien sich zumindest etwas zu beruhigen. „Max, ich wäre gerne mit zu dir gekommen, aber ich weiß noch nicht was du für mich bist. Ich wollte nichts überstürzen. Ich bin nicht zu meinem Dad, weil ich Angst hatte ich komme nicht mit seiner Familie klar." Er seufzte. „Wir haben uns ein Hotelzimmer geteilt und du hast Angst, dass es komisch wird wenn du in meinem Gästezimmer schläfst?", fragte er etwas ungläubig. „Allein an deiner Reaktion musst du doch merken, dass es nicht so einfach ist." Er sah mir in die Augen. Ich verlor mich wieder in diesen. Wie eigentlich immer. Ich wollte meine Hand wieder wegziehen aber er hielt sie fest. „Ich habe dich einfach gern um mich und ich dachte du hättest mich auch gern bei dir.", sagte Max schließlich. „Das habe ich, glaub mir.", hauchte ich. „Gut dann lass uns jetzt Essen."
Man musste dem unfassbar teuren Restaurant eines lassen: Das Essen war wirklich hervorragend. Ich konnte zwar die Hälfte der Zutaten noch nicht einmal aussprechen, aber es war unfassbar gut.
Nach dem etwas ernsten Gespräch mit Max hatte sich die Stimmung auch komplett geändert. Wir verstanden uns wieder so gut wie sonst auch. Im Großen und Ganzen war es ein toller Abend. Max bezahlte schließlich alles. Das war mir extrem unangenehm, aber was sollte ich denn tun. „Kannst du bitte Christian nach dem Geld für das Essen fragen? Das war so viel, ich will nicht, dass du das alleine zahlst.", fragte ich ihn daraufhin. Lieber bezahlte mein Vater als Max. Max lachte leicht. „Nein, das werde ich ganz sicher nicht tun. Als Gentleman bezahle ich das Essen." Es war ein Date. Natürlich. Gut irgendwie war es offensichtlich, immerhin saßen wir in einem unfassbar teuren Restaurant, trotzdem war ich mir bis eben nicht sicher. „Ich fühle mich trotzdem so schlecht. Seit zwei Wochen bezahlen du, Daniel und mein Dad mein Leben ohne irgendeine Gegenleistung." Max sah mir in die Augen. „Allein schon deine Anwesenheit und zu wissen, dass es dir gut geht ist Gegenleistung genug." Ich grinste. „Danke. Also gut. Was machen wir jetzt, da wir mit dem Essen fertig sind." Wir machten einen Spaziergang. Max führte mich zielsicher zum Hafen und von da aus auf einen Weg. Er verlief neben den Klippen und war einfach wie an diese angeklebt. Auf der anderen Seite war das Meer. Da es bereits dunkel war spendeten in den Stein eingelassene Laternen Licht. Es war wunderschön und erstaunlicherweise war niemand hier. Wir blieben deshalb an der Brüstung stehen. „Es ist wundervoll hier.", sagte ich zu Max. Er nickte. „Ja mir gefällt es hier auch. Vor allem am Abend und in so schöner Begleitung." Ich grinste ihn an. Wir sahen auf das Meer hinaus und schließlich legte er seinen Arm um mich und zog mich an sich. Ich genoss das Ganze ungemein. Wir verharrten einige Minuten so bis ich mich zu ihm drehte. Er sah mich ebenfalls an. Seine Augen zogen mich wieder in den Bann so wie am ersten Tag. Keiner von uns sagte etwas. Ich glaube ich war selten in meinem Leben so glücklich.

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