Kapitel 22

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Ich fand das erste Treffen war ein Erfolg. Wir waren irgendwann zu erfreulichen Themen übergegangen bis es irgendwann zu stark geregnet hatte und wir im Regen zurückgelaufen sind.

Leider musste Max nur ein paar Tage später wieder zurück nach Monaco und ich blieb in England. Wie erwartet hatte Geri meinem Vater von der Abmachung zwischen mir und Max erzählt. Das bedeutete für mich viele Kommentare meines Vaters, der sich langsam zu wünschen schien, dass das etwas werden würde. Als wir einmal wieder am Abend zusammen saßen, diesmal ohne Geri, die irgendwo unterwegs war, kam dieses Thema natürlich auch wieder auf.

"Halte mich auf jeden Fall auf dem Laufenden, wie die Treffen verlaufen.", sagte Christian. "Dad! Es geht hier um Dates oder so etwas ähnliches und der Junge mit dem ich mich treffe ist auch noch irgendwie dein Angestellter.", rief ich etwas beleidigt aus.

"Mir geht es ja auch um seinen Job. Vielleicht wird er ruhiger, wenn er verliebt ist. Nein, nicht nur. Vor allem würde es mich für euch beide freuen. Ich möchte, dass ihr glücklich seid. Besonders dir soll es gut gehen.", erwiderte Dad.

"Ich dachte es wäre gut für einen Formel 1 Fahrer wenn er aggressiver fährt." Zumindest hatte ich so etwas in die Richtung mal aufgeschnappt. Keine Ahnung von wem und in welchem Zusammenhang. Mein Vater fing leicht zu lachen an. "Glaub mir Max fährt aggressiv genug. Das Problem ist eher, dass ihm manchmal die Sicherungen durchbrennen."

"Dad? Was wenn ich mit Max zusammenkomme und er dann Red Bull verlässt? Ich meine, dass wäre doch ziemlich ungünstig.", fragte ich schließlich. Dieser Gedanke war mir gerade eben erst gekommen, aber es stimmte natürlich. Was würde ich dann tun? Ich machte mir bei Daniel ja schon Gedanken, aber dass wäre noch schlimmer.

"Aria, wenn dass zwischen euch beiden etwas werden sollte, dann werde ich immer versuchen das zu trennen. Was du und Max privat tut wird die eine Sache sein und was ich und Max auf geschäftlicher Ebene tun eine Andere. Ich verspreche dir noch eine Sache und zwar werde ich ihm nie etwas persönlich übel nehmen, was auf geschäftlicher Ebene passiert. Ich hoffe natürlich, dass er das genauso handeln wird."

Ich lächelte sofort. Das hörte sich doch ganz gut an. "Naja noch sind wir ja nicht zusammen, aber ich werde mit ihm reden falls es soweit kommt.", erwiderte ich.

"Ich mag Max ja. Ich glaube ich würde ihn auch als Schwiegersohn mögen. Ach ich habe noch etwas für dich.", sagte mein Vater. Er nahm seinen Geldbeutel heraus und reichte mir eine Kreditkarte. Es stand mein Name drauf.

"Dann musst du dir nicht immer Sorgen machen, wenn Daniel oder Max zahlen. Damit kannst du in Zukunft selbst zahlen. Das Limit sollte ausreichen.", kommentierte er das Ganze. "Ohh wow, dass hätte ich jetzt nicht unbedingt erwartet. Will ich wissen was das Limit ist?" Mein Vater schüttelte den Kopf. "Ich glaube wüsstest du es würdest du sie mir zurückgeben."

Auch wenn das Limit wahrscheinlich im fünfstelligen oder - Gott bewahre - im sechsstelligen Bereich lag, freute ich mich darüber. Lieber lag ich meinem Vater auf der Tasche als irgendjemand anders. Das fühlte sich zwar immer noch schlecht an, aber nicht ganz so schlimm wie bei Daniel oder Max. Die beiden schulden mir nämlich wirklich gar nichts. Mein Vater hatte immerhin jahrelang keinen Cent für mich gezahlt - wobei, dass ja offensichtlich die Schuld von meiner Mutter war.

Ich ging dann kurz danach ins Bett, da es wirklich spät geworden war. Die nächsten Tage verbrachte ich hauptsächlich mit den Kindern. Zum einen mochte ich sie alle wirklich gerne und zum anderen konnte ich so Geri und meinen Vater unterstützen. Immer wenn sie keine Zeit hatten, dann war ich eben da.

Christian hatte natürlich genug mit seinem Formel 1 Team zu tun und Geri würde nächstes Jahr wieder mit den Spice Girls auf Tour gehen und dafür mussten schon jetzt die ersten Vorbereitungen getroffen werden. Es war noch nicht allzu stressig, aber sie war doch hin und wieder nicht da.

Ich und Max schrieben uns eigentlich täglich, aber er war gerade auf Ibiza, weshalb wir uns nicht sahen. Bald wäre er aber zurück in Monaco und wenn es so weit war wollte ich ihn besuchen. Er kam aber erst in einer Woche zurück und zu viel Zeit würde er dann auch nicht mehr haben, weil es dann wieder Richtung Rennwochenenden ging. Trotzdem freute ich mich darauf.

Mit Daniel hatte ich auch relativ viel Kontakt. Wir vermieden nur das Thema Formel 1 grundlegend. Er fing nicht davon an und auch mein Dad hatte mir geraten, dass Thema lieber zu lassen. Da er das Team verlassen würde hatte mein Dad wohl Angst, dass ich irgendetwas ausplaudern würde, was er nicht wissen sollte.

Das war eine Sache, die mir in den letzten Wochen sehr aufgefallen war. Es war ein sehr verschwiegenes Geschäft. Sogar Max und Daniel, die sich wirklich sehr gut verstanden und viele Witze machten, redeten nie über den Sport an sich. Ich gewöhnte mir einfach generell ab zu viel über den Sport zu reden, aber ehrlich gesagt hatte ich immer noch nicht viel Ahnung davon, weshalb sich das nicht wirklich als Problem herausstellte.

Als ich am Abend ins Bett gehen wollte lag ein Brief auf meinem Bett. Ich war etwas verwirrt und öffnete ihn dann. Es war ein Flugticket, für Morgen, nach Nizza. Dabei lag lediglich eine kurze Notiz. "Das zweite Treffen steht an.", stand darauf. Max war verrückt. Ich dachte er würde erst in einer Woche wiederkommen, aber so wie es aussieht war er schon wieder da.

Ich war wirklich gespannt, was er geplant hatte. Hoffentlich war es nicht extrem aufwendig, immerhin war das erste Treffen auch nicht so.

Nichts desto trotz stand ich am nächsten Tag mittags in Nizza und flog einem bereits wartenden Max Verstappen in die Arme.

Es war das erste Mal, dass ich seine Wohnung wirklich sah. Das letzte Mal war es ja mitten in der Nacht gewesen und ich war ziemlich müde. Die Wohnung war größer als Daniels, aber dafür niedriger gelegen. Max stand etwas unschlüssig mit meinem Koffer im Eingang.

"Wenn du willst ich habe ein Gästezimmer, aber du darfst auch bei mir schlafen. Was dir lieber ist.", sagte er etwas unsicher. Ich drehte mich um. "Ich schlafe gern bei dir." Max grinste und brachte meinen Koffer in sein Schlafzimmer.

"Hast du Hunger? Ich habe Essen bestellt.", sagte Max und ich nickte.

Vom Balkon aus blickte ich auf den Yachthafen. Ich war froh wieder in Monaco zu sein, aber das ewige hin und her konnte nicht so weiter gehen.

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