"Wie ist es gelaufen?", fragte Max als ich gerade mit meinem Dad zum Auto ging. Er war uns wohl hinterhergeeilt. Eigentlich ziemlich süß. Ich lächelte ihn an. "Sehr gut. Dank dir. Du hattest Recht. Alle waren wirklich sehr nett, vor allem mit Dietrich habe ich mich sehr lange unterhalten. Außer das er irgendwann erfahren hat, dass ich in der Schule ein bisschen deutsch gelernt habe. Das war etwas peinlich als ich ihm sagen musste, dass ich nichts verstanden habe.", erklärte ich.
Max grinste mich an. Dann sagte er etwas auf niederländisch. Irgendetwas mit "nicht verstehen", aber ich verstand auch ihn nicht. "Max du weißt doch ganz genau, dass ich kein niederländisch spreche.", erwiderte ich etwas beleidigt.
"Du warst wohl wirklich nicht besonders gut in deutsch.", lachte er. Ich sah ihn verwirrt an. "Warum?", fragte ich nach und war langsam etwas genervt, weil ich das Gefühl hatte, dass er mich auslachte. "Aria, ich habe nicht niederländisch geredet. Das war deutsch."
Ich habe nicht gewusst, dass Max deutsch kann. Ich wurde rot. Die ganze Situation war mir doch etwas peinlich. Ich war wirklich nicht gut in deutsch gewesen. "Was hast du gesagt?", fragte ich schließlich nach. Max zuckte nur mit den Schultern.
"Komm schon! Was hast du gesagt?", wiederholte ich. "Na gut dann sage ich es dir eben.", grinste er weiter. Er wiederholte den Satz. Auf deutsch. Noch schneller als davor.
"Wenn du schon nicht übersetzen kannst, dann rede wenigstens langsamer." Tatsächlich tat er dies. Ich verstand diesmal sogar ein bisschen was. "Dietrich versteht kein deutsch? Das ergibt keinen Sinn.", murmelte ich vor mich hin.
"Ich habe auch nicht gesagt, dass Dietrich kein deutsch versteht. Du bist wohl wirklich nicht besonders gut. Dann übersetzte ich es eben doch. Immerhin hast du ein bisschen etwas verstanden. Ganz daneben war es nicht. Ich habe gesagt, dass ich Dietrichs Deutsch auch nicht immer verstehe.", erklärte Max mir endlich was ich wissen wollte.
"Ich muss euch Turteltauben leider jetzt stören. Aria, wir müssen los. Max, wie kommst du ins Hotel?", unterbrach mein Vater unser Gespräch. Mittlerweile waren wir beim Auto angekommen. Max hielt als Antwort seinen Autoschlüssel hoch. "Also man sieht sich.", verabschiedete er sich.
Christian und er gaben sich die Hand und mich umarmte er. Die Umarmung dauerte vielleicht etwas zu lange für eine normale Umarmung, aber ich ließ ihn ganz sicher nicht freiwillig los. Wenn Max bei mir war schien alles so einfach. Der Abend heute wäre mit Sicherheit anders verlaufen, wenn er nicht dabei gewesen wäre.
Auch wenn wir fast den ganzen Abend nicht geredet hatten. Er hatte aber auch die meiste Zeit irgendwelche Späße mit Daniel gemacht. Trotzdem gab er mir Ruhe indem ich ihn einfach nur ansah. Sobald die Gespräche, dann ins Rollen gekommen waren, war es sowieso viel leichter. Wobei es mir die Leute auch leicht gemacht hatten.
Ich stieg in das Auto meines Vater und machten uns auf den Weg. Während wir so fuhren merkte ich wie mir immer wieder die Augen zufielen. Ich kämpfte gegen die Müdigkeit an, aber irgendwann schlief ich dann doch ein. Es war nicht die bequemste Schlafposition, aber irgendwie schaffte ich es trotzdem zu schlafen. Als ich aufwachte waren wir Zuhause.
Ich stieg aus und als ich vor dem Haus stand schaute ich es noch kurz an. Zuhause. Das hier war jetzt mein Zuhause. Irgendwie war mir das nie so wirklich bewusst geworden. Es war erst ein paar Wochen her, dass ich hier eingezogen war und es war doch eine ziemlich Umstellung.
Früher war ich viel allein, weil meine Mutter arbeiten war. Hier war ich nie allein. Eines der Kinder war meistens da und wenn nicht, dann gab es hier noch unzählige Tiere. Zuerst habe ich das ziemlich genossen, aber irgendwann merkte ich, dass ich manchmal auch meine Ruhe brauchte.
Zum Glück ließen mich eigentlich alle weitestgehend in Ruhe, wenn ich in meinem Zimmer war. Zudem war das Haus nicht besonders hellhörig. Das war wahrscheinlich mein Glück. Sonst glaube ich wäre es zu viel für mich.
Allerdings war ich auch immer mal wieder in Monaco. Eine durchaus willkommene Abwechslung zu dem Betrieb der in diesem Haus normalerweise herrschte. Sowohl bei Daniel als auch bei Max war es in der Regel sehr ruhig. Manchmal kamen auch dort Leute zu Besuch, aber die waren nach ein paar Stunden wieder weg.
Irgendwann musste ich mich aber entscheiden. Wenn das Studium begann, dann müsste ich mich entscheiden ob ich in Monaco oder in England studieren würde. Gut, ich wusste noch gar nicht ob mich die Universität in Monaco annehmen würde.
Wenn ich in England bleiben würde müsste ich mich auch für eine Stadt entscheiden und entweder hier wohnen bleiben oder ausziehen. Ich könnte überall landen im Endeffekt. Gut, wenn das mit mir und Max etwas werden würde, dann wäre Monaco natürlich am Naheliegendsten.
"Aria? Wo bleibst du? Komm doch rein!", rief mein Vater irgendwann nach mir. Es war mir gar nicht aufgefallen, dass ich immer noch hier stand und nachdachte.
"Alles gut. Ich komme!", erwiderte ich und lief zu Haustür. "Ich glaube du gehörst ins Bett!", sagte mein Vater und sah mich ein bisschen besorgt an. "Nein, ich bin im Auto eingeschlafen, weil ich so top fit bin.", gab ich sarkastisch, aber mit einem Lächeln, zurück.
"Du weißt schon das es noch gar nicht so spät ist? Elf Uhr, da sind die meisten Menschen noch wach.", antwortete mein Dad neckisch. Ich zuckte nur mit den Schultern. "Ich eben nicht."
Ich sagte ihm dann gute Nacht und ging nach oben in mein Zimmer. Nachdem ich im Badezimmer war fiel ich praktisch ins Bett. Bevor ich einschlief sah ich noch kurz auf mein Handy und steckte es an das Ladekabel.
Jemand hatte mir eine Nachricht geschrieben. Es war Max. Mein Herz schlug etwas schneller als normalerweise als ich das sah. Ich fing an zu lächeln als ich sie laß. Genau mit diesem Lächeln schlief ich schließlich auch ein.
'Habe ich dir eigentlich gesagt wie wunderschön du heute ausgesehen hast. Ich glaube, dass habe ich vergessen, aber es musste einfach gesagt werden.'
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A new life
FanfictionEin Brief sollte Arias ganzen Leben verändern. Für sie beginnt ein neues Abenteuer zwischen Familientragödien, komplizierte Beziehungen und der Formel 1... Die Geschichte spielt in 2018, Rennergebnisse und andere Rahmenbedingungen sind so gut wie m...