S u l l i v a n

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Wow. Das war das Einzige, was meine Gehirnzellen zustanden brachten. Ein einfaches Wow, in dem jedoch alles steckte, was ich im Stande war zu geben.

Ihre Lippen pressten sich auf meine und ich hatte das Gefühl nie wieder atmen zu können. Mein Brustkorb zog sich zusammen, während mein Herz von einer Ecke in die andere sprang. Ich begann den Druck zu erwidern und meine Lippen auf ihren zu bewegen. Sofort entfuhr ihr ein überraschtes Keuchen. Ich erschauderte und mein Gehirn schmolz förmlich dahin.

Sie löste sich von mir und ich brauchte einen Moment, bevor ich meine Augen wieder öffnete und das Erstbeste, das mir in den Sinn kam, von mir gab.

»Du hast keine Ahnung, wie lange ich schon auf diesen Moment warte«, flüsterte ich. Sie starrte mich einen Augenblick regungslos an, bevor ihre Mundwinkel zuckten und ihrer Kehle ein Kichern entfloh. Es war das schönste Geräusch, das ich jemals gehört hatte.

»Sehr lange?«, fragte sie und war sich wohl nicht bewusst, dass ich ihr darauf tatsächlich eine Antwort geben würde. Doch das tat ich. Ich schaute ihr fest in die Augen und versuchte alle Ehrlichkeit in meine Wort zu legen.

»Seit unserer ersten Begegnung, Harry.«

Noch in der gleichen Sekunde erstarrte sie. Sie blinzelte, öffnete den Mund und schloss ihn wieder.

»Seit unserer ersten Begegnung spinne ich diesen Gedanken von dir und mir. Und weißt du was?«

Sie schüttelte schwach den Kopf.

»Es ist so viel besser als in jeder meiner Vorstellungen.«

Sie lächelte und ehe ich mich versah, küsste sie mich schon wieder. Ihre Nase stieß unbeholfen gegen meine und ich konnte nicht anders als zu grinsen. Ich ließ meine Hand an ihrer Seite hinunter wandern, um sie näher zu mir zu ziehen. Ihre Hand landete auf meiner Brust und ihre Fingerspitzen gruben sich in mein Hemd. Es war ein berauschendes Gefühl.

Wir tanzten noch eine Weile weiter. Erst als ich die Gänsehaut an ihrem Hals registrierte, beschloss ich, dass es Zeit war sie heimzufahren. Ich öffnete ihr die Tür und sie ließ sich auf den Beifahrersitz plumpsen. Während der Fahrt stahl ich mir ihre Hand und nahm sie nur weg, wenn ich schalten musste.

Der Wagen hielt vor der Veranda und der Motor erlosch. Ich grinste sie an, hievte mich mit den Krücken aus dem Auto und lief zu ihr hinüber, um ihr die Beifahrertür zu öffnen. Sie nahm es lächelnd hin. Wir humpelten nebeneinander zur Veranda und blieben vor der Haustür stehen. Gerade als ich dachte, sie würde den Schlüssel bereits ins Schloss steckten, drehte sie sich noch einmal um.

»Das war wirklich ein schöner Abend.«

Ich lächelte. Gott, verdammt und wie es das war.

»Fand ich auch.«

Statt die Augen niederzuschlagen, blickte sie mich an. Mit einem leichten Rosa in den Wangen und einem verstohlen Lächeln auf den Lippen. Sie legte ihre Arme hinter den Rücken und lehnte sich gegen den Türrahmen. Ich trat einen Schritt auf sie zu und spürte sofort ihren Atemzug auf meiner Wange. Keine Ahnung, womit ich dieses Mädchen verdiente. Womit ich es verdiente, sie einfach küssen zu können.

Ich beugte mich zu ihr und strich mit meinen Lippen zaghaft über ihre. Sie erbebten und ich brauchte jeden Funken Beherrschung, um nicht gnadenlos die Kontrolle zu verlieren. Meine Hände griffen nach ihrem Gesicht und zogen sie zu mir. Harry folgte meiner Bewegung und machte einen Schritt auf mich zu. Ihre Brüste stießen gegen meinen Brustkorb und ließen eine ganze Armee an Gänsehautschauern auf mich los. Ihre Hände fanden meine Taille und krallten sich in den Stoff meiner Jeansjacke.

Greatest PretendersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt