Kurz nach dem Frühstück klingelte auch schon Kaitos Handy. Sein Vater bat ihn heim zu kommen und schickte James.
Das ganze war jetzt auch schon wieder eine Woche her. Seit dem hatte Kaito wieder weniger Zeit gehabt. Sein Vater hatte ihn damit beauftragt mein Aufnahme Ritual zu planen und sogar durchzuführen.
Irgendwie aufregend. Ich bin gespannt was mich dort erwartet. Und dieser Gedanke verfolgte mich die gesamte Woche.
Sogar im Training bzw. bei der Arbeit, wo ich normal immer abschalten konnte, war ich aufgeregt und etwas unkonzentriert. Auch Ki, welcher ab und zu mal vorbei kam, merkte das etwas nicht stimmte. Fragte aber nicht weiter nach als ich meinte es sei nichts. Eine seiner angenehmen Seiten.
Inzwischen war es Freitag Abend und ich hatte mich aufs Sofa gelegt, den Fernseher eingeschaltet und langweilte mich. Ich schaute auf mein Handy, aber wie immer hatte ich keine Nachricht von Kaito. Er hatte offensichtlich alle Hände voll zu tun. Ich seufzte und ließ meinen Arm runterhängen, sodass mein Handy den Boden berührte.
Ich wollte gerade etwas die Augen schließen, als es plötzlich an der Tür klopfte.
Verwundert stand ich auf und ging zur Tür. Wer das wohl ist? Dachte ich und öffnete schwungvoll die Tür. Und sofort schoss mir eine Hand entgegen, diese legte sich über meine Nase und meinen Mund. Ich hatte keine Zeit zu reagieren und als ich in der Lage dazu gewesen wäre, merkte ich wie ich langsam das Bewusstsein verlor. Chloroform, dachte ich und fiel in einen schönen, traumlosen Schlaf.Als ich wach wurde fand ich mich an einem Stuhl gefesselt wieder. Vor mir stand ein älterer Mann. Er hatte eine Glatze und einen langen grauen Bart. Er stand mit dem Rücken zu mir und pfiff eine Melodie.
„Eh! Dein Gepfeife stört meinen Schlaf!", rief ich und grinste. Ich liebte es andere zu provozieren! Das konnte man auch häufig an meinem Kampfstil sehen. Aber es half mir nicht immer weiter. Häufig machte es Situationen auch nur unnötig schlimmer.
„Na Dornröschen? Wach geworden? Und das obwohl ich dich nicht mal geküsst habe.", entgegnete der Mann und drehte sich zu mir um.
„Da hatte ich aber Glück! Von so einem Eckelpacket wie dir würde ich auch nicht geküsst werden wollen!", konterte ich und sah ihn herausfordernd an.
„Ein Eckelpacket bin ich also in deinen Augen? Gut dann hätten wir das wohl geklärt."
Er ließ sich also offensichtlich nicht provozieren. Schade aber auch.
„Warum bin ich hier?", fragte ich.
„Ach jetzt soll ich dir auch noch Fragen beantworten? Fühlst du dich denn in der Position Fragen stellen zu dürfen?", entgegnete der Mann und funkelte mich an.
„Offensichtlich, sonst würde ich keine Frage stellen."
„Dann werde ich mit einer Gegenfrage deine Frage beantworten. Wo ist der Hauptsitz des Garcia Clans?!"
Ach so ein Spiel wird das jetzt also?
„Was für ein Clan? Und was für ein Sitz? Also ich sitze bequem ja, aber das war ja nicht die Frage."
„Dein Freund, Kaito Garcia. Wo wohnt seine Familie?", konkretisierte der Mann seine Frage.
„Welcher Freund? Ich bin ja nicht mal schwul!"
„Dein Nebensitzer in der Schule?", langsam schien er die Nerven zu verlieren.
Ganz genau, immer weiter provozieren. Sobald er erstmal wütend ist hab ich gewonnen!
„Also ich weiß ja nicht auf welchem Stand deine Recherchen sind, aber ich gehe nicht mehr zur Schule. Ich arbeite!"
„Und warum bist du gestern aus der Schule gekommen?", konterte der Mann meine Lüge.
„Eventuell weil ich da jemandem Nachhilfe gebe? Sagen Sie mal, wenn Sie nicht mal in der Lage dazu sind ihre Recherchen richtig zu machen, warum bin ich dann hier? Offensichtlich kann ich Ihnen nicht die Auskünfte geben die Sie gerne hätten, also lassen Sie mich jetzt einfach gehen und niemand wird je von dieser Unterhaltung erfahren!"
Der Mann kam langsam auf mich zu. Sein Gesicht war nicht mehr so entspannt wie am Anfang und auch seine Geduld schien am Ende zu sein. Endlich!
„Jetzt hör mal zu Bengel! Ich weiß genau das du mit Kaito Garcia in Kontakt stehst, in welchem Verhältnis ihr zueinander steht ist mir vollkommen egal, aber ich will von dir jetzt alles wissen was du über ihn weißt! Habe ich mich klar ausgedrückt?!", inzwischen war er bei mir angekommen und hatte seine Hände auf meinen Armlehnen abgestützt. Sein Gesicht war bedrohlich nah an meinem.
„Ach ja? Habe ich das? Hmm dann muss ich wohl mal ganz genau überlegen.", ich verzog gespielt das Gesicht.
„Achso, ja jetzt fällt es mir ein! Fick dich!", rief ich und spuckte ihm mitten ins Gesicht.
Und das war der Punkt den ich erreichen wollte! Der Mann war jetzt so wütend das er ausholte und mir mit aller Kraft in den Bauch schlug. Ich keuchte unter den Schmerzen, aber irgendwie tat es auch gut. Und direkt traf mich der zweite Schlag, ebenfalls in den Bauch.
„Wo ist der Hauptsitz der Garcia Familie?!", brüllte der Mann.
„Na komm, schlag weiter zu, töte mich, aber du wirst von mir keine Informationen bekommen, denn ich weiß nichts.", sagte ich mit ruhiger Stimme, aber einen schelmischen Grinsen im Gesicht.
Und schon kam der nächste Schlag, diesmal aber eine Backpfeife.
„Wie das wars schon? Das ist alles was du drauf hast?", fragte ich gespielt enttäuscht. Und direkt folgte auch ein weiterer Schlag. Wieder in den Bauch. Doch bevor der nächste Schlag folgen konnte ging plötzlich mehr Licht an. Kaito stand in der Tür und deutete dem Mann zu verschwinden. Dieser Tat das auch sofort.
„Dachte ich's mir doch.", grinste ich Kaito an. Er kam auf mich zu und wollte mich los machen, aber ich hatte mich schon lange befreit und nutze diese Überraschung um ihn auf meinen Schoß zu ziehen.
„Na war ich glaubwürdig?", fragte ich.
„Ein bisschen zu glaubwürdig.", antwortete Kaito. Er schien etwas beleidigt zu sein.
„Honey. Ich würde dich niemals verraten und egal was ich vorhin gesagt habe. Natürlich hat es nicht gestimmt. Aber so etwas würde ich eben sagen falls ich tatsächlich entführt werden würde. Dafür war dieser Test ja oder nicht? Was denkst du denn wäre passiert wenn ich zugegeben hätte das du mein Freund bist oder das ich dich kenne? Entweder wäre ich jetzt um einige Gliedmaßen leichter oder wäre Tod. Verstehst du?", versuchte ich die Wogen zu glätten.
„Ich weiß.", seufzte Kaito und gab mir einen Kuss. Dann stand er auf und zog mich mit sich.
„Wir müssen weiter, aber sag mal, wann hast du die Fesseln gelöst?! Die waren doch extrem fest gezogen! Ich hab sie selbst kontrolliert!"
„Dann müssen sie sich gelockert haben. Aber ich wurde schon häufiger gefesselt. Ich weiß wie man jegliche Art von Fesseln löst. Ich war ein keines Sorgenkind mit vielen Problemen und Schlägereien weißt du.", erklärte ich und grinste ihn verlegen an. Er nickte nur, zog mich aber direkt weiter. Wir waren nun aus dem Keller nach oben gekommen, wo alles sehr feierlich geschmückt war. Doch ohne Halt zu machen zog er mich immer weiter bis wir in ein Zimmer kamen. Ein Ankleideraum.
Er drückte mir einen Anzug in die Hand, schubste mich in eine Kabine und sagte: „Du hast noch weniger als 5 Minuten."
Ich lachte und zog mich um. Kaum war ich fertig und trat aus der Umkleide, starrte mich Kaito einfach nur an.
„Was?"
„Du siehst verdammt gut in dem Ding aus!", sagte er und gab mir einen Kuss. Dann nahm er wieder meine Hand und zog mich wieder in den Gang. Nach einer Weile kamen wir an unserem Ziel an. Eine riesige Tür.
„Bist du bereit?", fragte Kaito und drückte meine Hand. Ich nickte. Und wie aufs Stichwort schwang die Tür auf.
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Dangerous Love | BoyxBoy
RomanceLiam ist ein 18 Jahre alter Junge. Seine Eltern sind verstorben als er noch ein Baby war, weshalb er und sein Zwillingsbruder Sam im Waisenhaus groß wurden. Nachdem Sam adoptiert und ihn allein zurück gelassen hat, lässt er sich in ein neues Heim ve...