Kapitel 48

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„Liam warte!", hörte ich Kaito hinter mir rufen. Er war mir aus dem Raum gefolgt und hielt mich am Handgelenk fest.
„Hm?", machte ich und bleib einfach nur stehen.
„Was wirst du Jetzt tun?", sprach er die Frage aus, vor der ich eigentlich weg laufen wollte.
Ich schwieg und musterte stattdessen den Boden.
„Ich weiß es nicht.", gab ich zu. Doch ohne seine Antwort abzuwarten, lief ich los und verschwand aus dem Keller.

In meinem Kopf drehten sich die Gedanken. Was wenn Sam recht hatte? Was wenn Slavio wirklich den Auftrag gegeben hatte? Aber hätte er mich sonst so ohne weiteres aufgenommen und zugelassen das ich mit seinem Sohn zusammen komme? Und welchen Grund hätte er gehabt? Aber kann ich Ihnen noch vertrauen?
Ich war aus dem Haus getreten und stand nun im Garten. Ich füllte meine Lungen mit der frischen Luft und spürte wie es mir besser ging. Die Natur hatte mich auch früher schon immer beruhigt.
Ohne darüber nachzudenken, begann ich zu laufen. Das Anwesen der Garcias endete nämlich an einem Waldstück und dieses würde ich nun erkunden.

Ich hatte gerade den Rand des Waldes erreicht, als von hinten wieder Kaitos Stimme erklang: „Liam!"
Doch ich ignorierte es und begann stattdessen zu rennen.

Was ist nur los mit mir? diese Frage rotierte in meinem Kopf, während ich einfach blind in den Wald rannte. Ohne darauf zu achten wo ich lang lief, was offensichtlich ein großer Fehler war, doch darüber konnte ich in dem Moment nicht nachdenken.
Als ich stehen blieb und mich suchend umsah, war ich verloren. Ich hatte keine Ahnung wo ich war, doch ich war alleine und das war in diesem Moment das wichtigste.

Und plötzlich brach alles in mir zusammen. Meine starke, undurchdringbare Fassade brach und ich begann meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Ein Meer aus Tränen ran über meine Wangen und wollte partout kein Ende nehmen.

Und wieder kam die Frage vom Anfang auf. Was wenn Sam recht hatte?
Aber eine Frage stand über dieser.
Will ich wirklich wissen wer meine Eltern getötet hat und vor allem, wer sie waren?
Ich hatte keine Ahnung.
Das einzige bei dem ich mir zu 100% sicher war, war das ich Kaito vertraute und alles was ich Sam an den Kopf geschmissen hatte die Wahrheit war. Na gut, zumindest fast alles. Die Sache mit dem „mir ist egal was mit unseren Eltern passiert ist" war offensichtlich nur die halbe Wahrheit gewesen.

Stunden später hatte ich immer noch keine Antwort auf meine Fragen. Doch es wurde dunkel und ich beschloss das es doch besser wäre wenn ich zurück zum Anwesen lief.
Erst Jetzt würde ich mir meines eigentlichen Problems bewusst. Ich hatte keine Ahnung wo ich war und wie ich zurück kam.
„Super gemacht Liam! Echt super! Mal wieder blind losgelaufen! Jetzt haben wir den Salat!", lobte ich mich selbst und schlug mir mit der flachen Hand gegen den Kopf.

Als ich meine Hand wieder runter nahm, lehnte Karma plötzlich an einem Baum und musterte mich besorgt.
Ich zuckte erschrocken zusammen als ich ihn sah, musste dann aber sofort lachen.
„Sag mal musst du mich immer so erschrecken?", fragte ich und grinste ihn an.
„Hmmm... Jap", antwortete er und grinste zurück, doch das Grinsen blieb nicht lange. Mit ernster Miene fragte er dann: „Willst du reden?"
Ich schüttelte den Kopf und Karma nickte, als Zeichen das er verstanden hatte.
Ich lief zu ihm rüber und gemeinsam liefen wir stumm zurück zum Anwesen.

„Glaubst du Sam?", brach ich plötzlich die Stille und teilte Karma doch meine Gedanken mit.
„Mit der Sache mit deinen Eltern?", fragte Karma nach und ich nickte.
„Ich weiß es nicht. Ich bin noch nicht so lange dabei. Aber ich würde an deiner Stelle Slavio fragen, oder selbst Nachforschungen anstellen. Du hast L auf deiner Seite und der kommt in jedes Archiv auf der ganzen Welt! Also wenn nicht Jetzt wann dann?", ermunterte er mich. Ich nickte erneut.

Super... Und wieder eine Entscheidung treffen...

Dangerous Love | BoyxBoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt