Dangerous Love | BoyxBoy

Kapitel 51

Die letzten Tage bis Weihnachten vergingen wie im Flug.
Eine Dekorationsfirma war da und brachte im ganzen Anwesen Girlanden und Schmuck an.
Im Wohnzimmer, dass sehr selten genutzt wurde, stand nun ein riesiger Tannenbaum und davor standen Kisten voller Deko.

„Jungs", rief Slavio, als er an die Tür zu Kaitos Zimmer klopfte.
„Ja?", rief Kaito und drehte seinen Kopf Richtung der Tür. Auch ich sah von meinem Buch auf und blickte zur Tür.
Slavio betrat das Zimmer und schmunzelte. Kaito saß auf seinem Schreibtischstuhl und beschäftigte sich mal wieder damit, quer durchs Zimmer zu fahren und irgendeine Melodie zu summen und ich saß in meinem Lieblingssessel, hatte ein genervtes Gesicht aufgesetzt und versuchte mich auf mein Buch zu konzentrieren.
Der einzige Grund warum ich nichts zu Kaito sagte war, dass ich es irgendwie total süß fand, aber auf der anderen Seite auch total Nervtötend und das sah man mir offensichtlich an.
„Wollen wir zusammen den Baum schmücken?", brachte Slavio den Grund seines Besuchs vor.
„Ja!", rief Kaito begeistert und sprang sofort von seinem Stuhl auf. Er hüpfte aufgeregt durchs Zimmer und klatschte in die Hände. Ich grinste amüsiert. In solchen Momenten erinnerte mich Kaito mehr an ein Kleinkind, anstatt an einen Erwachsenen Mann.

Immer noch grinsend stand ich auf, lief zu Kaito und legte ihm einen Arm um. Er hörte sofort auf zu hüpfen und strahlte mich an, was mich noch mehr zum Lachen brachte.
„Was denn?", fragte Kaito und versuchte ein schmollendes Gesicht aufzusetzen, was ihm aber nicht gelang.
„Ach nichts.", entgegnete ich amüsiert und zog ihn leicht mit mir.
Slavio hatte bereits den Raum verlassen und war ins Wohnzimmer gegangen.

Dort angekommen, stürzte sich Kaito direkt auf eine der Kisten und wühlte in ihr herum. Ich blieb in der Tür stehen und beobachtete ihn.
Ich war etwas hilflos, da ich sowas noch nie gemacht hatte. Im Waisenheim war das für die kleinen Kinder vorbehalten und als ich in dem Alter war, waren es so viele, dass ich nicht durfte.

Als Kaito vom Baum zurück zur Kiste lief, schaute er mich verwirrt an.
„Komm hilf mir! Oder willst du nur zuschauen?", forderte er mich auf.
Ich begann erneut zu lachen, ging aber zu ihm rüber.
Nun stand ich genauso hilflos vor der Kiste und starrte die Tausend verschiedenen Kugeln und Girlanden an, die in der Kiste lagen.
„Was ist denn los?", fragte Kaito, der nun amüsiert grinste und mich vom Baum aus beobachtete.
„Ich hab sowas noch nie gemacht", gestand ich und meine Wangen färbten sich leicht rot.
Kaito riss ungläubig den Mund auf.
„Nicht dein Ernst!", brachte er dann nach einer Ewigkeit heraus. Ich nickte und starrte wieder in die Kiste.
Kaito stand noch eine Weile mit offenem Mund beim Baum, bevor er sich fing und zu mir rüber kam.
Er bückte sich zur Kiste runter und holte einige der Kugeln heraus. Es waren Weinrote Kugeln. Einige waren matt, andere waren lackiert und wieder andere waren voll mit rotem Glitzer. Er drückte mir alle drei Paletten, auf denen die Kugeln lagen, in die Hand und meinte dann: „Und Jetzt verteilst du die am Baum."
Ich nickte und lief rüber.

Nach einer Viertelstunde hatte ich alle Kugeln großflächig verteilt und betrachtete zufrieden mein Ergebnis.
„Sieht unglaublich aus! Du hast da echt ein Auge für!", lobte mich Kaito und gab mir einen Kuss auf die Wange.
„Dankeschön."
„Hilfst du mir damit?", fragte er dann und hielt mir einen goldene Girlande entgegen.
Wir legten das eine Ende der Girlande ganz unten beim Baum in eine Reihe und fingen dann an immer höher zu gehen, bis wir ganz oben angekommen waren.

Und wieder betrachteten wir zufrieden unser Werk.
„Jetzt kommen noch die Kerzen!", verkündete Kaito und drückte mir Kerzenhalter in die Hand, die man an den Zweigen befestigen konnte.

Nach einer weiteren Viertelstunde, waren auch alle Kerzenhalter an dem Baum angebracht. Genau in dem Moment kam Slavio rein und hielt ein Packet in der Hand.
„Na dann komme ich ja genau rechtzeitig", meinte er und drückte jedem von uns einige Kerzen in die Hand, die er aus der Kiste nahm.
Sie waren schlicht weiß und passten perfekt zu dem restlichen Baum.

Die Kerzen waren schnell abgebracht und wir betrachteten nun zu dritt unser Ergebnis.
„Es sieht wunderschön aus!", schwärmte Slavio und legte jeweils einen Arm um meine Schulter und eine um Kaitos. Wir nickten zustimmend.
„Und Jetzt holt die Geschenke!", befahl Slavio und schlug sanft auf unsere Schultern, dann drehte er sich um und verschwand in Richtung seines Zimmers.
Ich sah Kaito an und grinste. Seine Augen hatten wieder angefangen zu strahlen.
„Na komm", sagte ich und hielt ihm meine Hand hin, er ergriff sie und zusammen liefen wir wieder in Kaitos Zimmer zurück.

Wir beide suchten die Geschenke zusammen und liefen dann, mit voll bepackten Händen, wieder zurück. Dort angekommen, waren die Bediensteten gerade dabei, Slavios Geschenke ins Wohnzimmer zu tragen. Slavio hingegen, stand in der Mitte des Raumes und dirigierte die Bediensteten. Ich staunte nicht schlecht, denn es schien kein Ende nehmen zu wollen. Der Haufen an Geschenken wuchs und wuchs.

Plötzlich wurde ich leicht am Pulli gezogen und ich blickte in Kaitos amüsiertes Gesicht.
„Komm, du lässt ja bald die Geschenke fallen", kommentierte er und grinste noch breiter, als er meinen verwirrten Blick sah.
Erst Jetzt wurde mir wieder bewusst, dass ich noch Geschenke immer noch im Arm hielt.
Ich begann zu lachen und ging zum Baum, wo ich die Geschenke nun platzierte.

Weihnachten... vielleicht endlich mal ein schönes...