Kapitel 31

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Die Monate vergingen und die Normalität überkam meinen Alltag.
Schule, Arbeit, nach Hause. Und das jeden Tag. Ab und zu sollte ich ein paar Leute für Slavio einschüchtern, aber da reichte, sie anzuschreien, ihnen die Nase zu brechen, sie dann nochmal eindringlich anzuschauen, eventuell wenn ich Lust hatte Folter anzudrohen und sie dann laufen zu lassen. Danach kam das Geld schneller als erwartet an und die Sache war gegessen.

Und wenn ich mal ungewöhnlicherweise Freizeit hatte, verbrachte ich sie mit Kaito, Olivia und Jenny. Die drei waren die wichtigsten Menschen in meinem Leben geworden. Von Ihnen hatte ich gelernt was es hieß zu leben.

Es war nun Freitag Abend und ich hatte mich mit den drei verabredet. Ich kam von der Arbeit und legte mich kurz aufs Bett, weil ich einfach geschafft war.
Ich spürte wie meine Augenlider schwer wurden.

Aber nur 5 Minuten! befahl ich mir selbst und schloss die Augen.

Ich stand nun in der Stadt und wartete. Ich beobachtete die Leute die an mir vorbeiliefen. Alle waren im Stress, sahen aufs Handy oder telefonierten. Niemand achtete darauf was um ihn herum geschah.
„Traurig nicht?", sagte plötzlich eine bekannte Stimme hinter mir.
Ich drehte mich um und erstarrte.
„Was willst du hier?!", zischte ich voller Hass der Person entgegen.
„Was ich hier will? Meinen kleinen Bruder besuchen, was denn sonst?", Sam begann hämisch zu lachen. Ein teuflisches lachen! Und plötzlich begannen alle Menschen um mich herum so zu lachen. Ihre Gesichter veränderten sich und alle wurden plötzlich zu Sam.
Ich hielt mir die Ohren zu und begann zu schreien.

Ein Schlag. Ich zuckte zusammen und schoss nach oben.
„Na endlich! Was ist passiert?!", schrie mich Kaito besorgt an.
Ich fasste mir an meine Backe. Sie tat immer noch von seinem Schlag weh.
„Danke", nuschelte ich und fuhr mir mit der anderen Hand gestresst durch die Haare.
Was war das bitte für ein Traum? Warte mal, wovon hab ich eigentlich geträumt? Ich weiß das es ein Albtraum war, aber wovon hatte er gehandelt?
„Was ist denn passiert?", fragte Kaito erneut. Sein besorgter Blick musterte mich.
„Hatte einen Albtraum.", sagte ich wahrheitsgemäß.
Er nickte und zog mich in eine Umarmung. Es tat gut seinen warmen Körper zu spüren und seinen Duft einzuatmen. Ich merkte wie mein Körper sich entspannte.
Er ließ mich los. „Wie lang hab ich geschlafen? Wo sind Jenny und Olivia?", fragte ich dann und sah mich im Zimmer um.
„Sie warten unten. Du bist nicht aufgetaucht und da wir dich auch nicht erreichen konnten haben wir beschlossen nach Dir zu sehen. Tja und dann hab ich dich hier so vorgefunden. Schreiend und um dich schlagend.", erklärte er.
Ich nickte. Ich fühlte mich aber nicht mehr in der Lage in die Stadt zu gehen, wollte aber auch nicht allein sein.
„Filmeabend?", fragte ich nach einer Weile.
Kaito zückte sein Handy und wählte Jennys Nummer.
„Ja Hi. Ja ihm gehts soweit gut. Aber ich glaub er ist nicht fähig in die Stadt zu gehen. Nein ihr geht Jetzt nicht heim! Er hat einen Filmeabend vorgeschlagen. Ja alles klar, bis gleich.", sagte er in sein Handy und legte auf.
„Sie kommen hoch.", sagte er dann zu mir und zog mich wieder in eine Umarmung.
Ich drückte ihm einen Kuss auf die Wange und löste mich von ihm.
„Ich sollte vielleicht noch duschen", sagte ich lachend. Und sah an mir herunter. Ich hatte immer noch meine Trainingssachen an.
Kaito begann auch zu lachen und nickte zustimmend. Also stand ich auf und begab mich ins Bad.
„Du weißt ja wo alles ist Honey", sagte ich noch zu ihm bevor ich die Tür hinter mir schloss.

Im Bad angekommen ließ ich mich auf den Boden sinken. Ich war fertig. Der Traum hatte mir all meine Kraft geraubt.
„Fuck!", flüsterte ich. So fertig war ich seit Jahren nicht mehr.
Aber die Dusche würde mir bestimmt helfen!

Es kostete mich wirklich alles, mich auszuziehen und unter die Dusche zu stellen, aber sobald das warme Wasser über meinen Rücken lief, ging es mir sofort besser und ich spürte wie die Energie zurück kam.

Etwa 15 Minuten später stand ich angezogen im Flur und machte mich auf den Weg ins Wohnzimmer. Als ich dieses betrat war niemand da.
Hä? Hab ich solange geduscht, dass sie gegangen sind oder was?!
Plötzlich rief jemand von hinten „Überraschung" und meine Freunde sprangen hinter dem Sofa hervor. Sie warfen Konfetti in die Luft und Kaito pustete in eine Tröte, die ein komisches Geräusch von sich gab.

„Hab ich was verpasst?", fragte ich verwirrt und sah die drei fragend an.
Kaito begann zu lachen und kam auf mich zu.
„Hast du echt deinen eigenen Geburtstag vergessen?", fragte er und umarmte mich.
Fuck stimmt! Heute ist ja mein Geburtstag! Ich hatte ihn tatsächlich vergessen. Aber das war nicht das erste mal. Eigentlich waren mir Geburtstage nie wichtig gewesen, vor allem mein eigener nicht. Sam hatte sich immer Tage lang gefreut und einen Haufen Geschenke bekommen, aber ich hatte nur von ihm etwas bekommen und sonst nichts. Deshalb verdrängte ich jedes Jahr aufs neue meinen Geburtstag und hoffte das er still schweigend an mir vorbei zog.
Aber heute war es anders. Meine besten Freunde und mein Freund waren da und hatten Geschenken, nur für mich! Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht.
Ich war glücklich.

Dangerous Love | BoyxBoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt