Kapitel 70

172 4 0
                                    

Wir standen vor dem riesigen Hotel und warteten. Wir warteten darauf das irgendetwas passierte. Doch es tat sich nichts.

„Warum dauert das denn so lange?!", beschwerte sich Kaito und begann wie ein Tiger auf und ab zu laufen.
Ich steckte meine Hände in die Taschen meiner Jacke und zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht, aber könntest du bitte aufhören wie ein Irrer auf und ab zu laufen? Das macht mich ganz nervös!", entgegnete ich.
Kaito blieb stehen und starrte mich fassungslos an. „Sag bloß du bist nicht aufgeregt?!"
Wieder zuckte ich mit den Schulter und blickte in den Himmel.
„Weißt du, ich hab mit der Sache abgeschlossen. Egal wie es Jetzt endet, ich bin glücklich. Ich weiß das ich dich, deine Familie und meine Freunde immer hinter mir habe und das gibt mir Kraft. Was mit meinen Eltern ist oder was Jetzt mit meinem Bruder passiert, ist mir völlig egal. Ihr wart nicht daran beteiligt und das war das Einzige was für mich zählt. Ihr wart die Einzigen Menschen die mich aufgenommen haben und behandelt haben als würde ich schon immer dazugehören. Ihr seit mehr Familie für mich, als meine leibliche Familie. Ich kann mir kein Leben mehr ohne euch und vor allem ohne dich vorstellen.", Jetzt sah ich Kaito direkt in die Augen.
Er starrte mich an und ich sah, wie sich die Tränen in seinen Augen sammelten und langsam eine nach der anderen an seiner Wange herunter lief.

Ich stieß mich vom Auto ab, an dem ich gelehnt hatte, und lief zu ihm rüber.
„Nicht weinen Baby", flüsterte ich und nahm ihn in den Arm. Er schlang seine Arme ebenfalls um mich und drückte sich ganz fest an mich ran.
Ich strich ihm so lange über den Rücken, bis er sich beruhigt hatte. Danach sah er zu mir hoch und hauchte: „Ich liebe dich" bevor wir uns küssten.

„Ach ist das süß!", erklang eine mir leider sehr bekannte Stimme hinter uns.
Ich verdrehte die Augen, löste mich von Kaito und drehte mich um.
„Hat dir die Prügel an Weihnachten nicht gereicht? Willst du nochmal welche haben?", giftete ich meinen Bruder an und sah ihm hasserfüllt in die Augen.

Für einen kurzen Moment konnte ich Angst in diesen sehen, doch genauso schnell wie es gekommen war, war es auch wieder weg. „Komm halt her, dann sehen wir wer hier von wem Prügel bekommt!", rief er und machte einen Schritt auf mich zu.
Sofort zierte ein sadistisches Grinsen mein Gesicht und ich starrte meinem Bruder mit einem amüsiert, kranken Blick an.
Sofort machte er wieder einen kleinen Schritt zurück und diesmal konnte er die Angst nicht mehr verbergen.

Mein Grinsen wurde breiter. „Gut das du einsiehst, das du keine Chance gehen mich hast.", kommentierte ich sein Verhalten.
Sam schnaubte und drehte sich weg.
„Ich unterbreche euch ja nur ungern, aber eure Streitigkeiten haben hier nichts verloren. Wir sind aus einem anderen Grund hier und das wisst ihr beide!", wies Kaito und zurecht und hatte strenge die Arme vor der Brust verschränkt.
Ich nickte zustimmend und entspannte meine Muskeln wieder.

Genau in diesem Moment traten Slavio, Herr Watanabe und zwei weitere Männer aus der Tür, die ich nicht kannte. Sie waren sehr muskulös. Beide hatten normale Kleidung an, man konnte aber unter ihren Jacken ihre Gürtel mit Pistole und Handschellen sehen. Sie waren also Polizisten.

Sie führten Herrn Watanabe an uns vorbei, zu einem Auto.
„Was?! Was ist los Papa?!", rief Sam entsetzt und starrte geschockt auf Herrn Watanabe.
„Alles gut Junge. Geh zu deiner Mutter. Sie wird dir alles erklären.", beschwichtigte Herr Watanabe. Sam nickte langsam. Danach drehte er sich zu uns um und schrie: „Das ist alles eure schuld! Ohne euch hätte ich ein schönes Leben haben können! Aber nein, eure Familie musste ja unbedingt meine und Liams Eltern töten! Was seit ihr nur für schlimme Menschen! Ich hoffe ich muss euch nie wieder sehen! Und Liam! Wir sind keine Brüder mehr!" Dann drehte er sich einfach um und rannte davon.

Lange Zeit sagte niemand etwas und wir starrten einfach nur hinter Sam her.
Doch dann unterbrach ich die Stille: „Ich hoffe er muss mit der Wahrheit nicht zu viel knabbern."
Damit drehte ich mich um und lief Richtung Auto. Kaito und Slavio folgten mir ohne ein weiteres Wort zu sagen.

Wir hatten unser Ziel erreicht. Die Watanabe Familie würde ihre gerechte Strafe bekommen und endlich war die Wahrheit ans Licht gekommen. Ich konnte nun glücklich leben und meinen Abschluss mit meinen Freunden machen. Und mein Bruder? Den würde ich hoffentlich nie wieder sehen!

Dangerous Love | BoyxBoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt