Kapitel 41

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The sinking feeling sets, it feels just like a hole inside your cheast. I know you're thinking, no, no, no, no it's easier said then done" drang die Stimme von Cody Carson, dem Sänger von Set it Off, an meine Ohren.
Ich saß an Kaitos Schreibtisch und grübelte über einem Plan, wie wir Naji am besten überwachen konnten.
An sich war es nicht schwer. Wir mussten ihn nur dauerhaft verfolgen und abwarten was er tat. Aber dafür brauchten wir einen Plan, was er täglich trieb. Und zwar so detailliert, dass wir genau wussten um welche Uhrzeit er morgens oder nachmittags aufs Klo ging und wie lange er dort saß!
Und genau das war der Hacken an der ganzen Sache! Ich konnte es nicht machen, weil ich Schule hatte und nicht fehlen durfte, gleiches galt für Kaito. Also musste ich jemanden Beauftragen. Jemand von außerhalb war zu riskant und seit der Sache von heute morgen traute ich den „Mitarbeitern" von Slavio nicht mehr wirklich, was mich wieder zu der „von außerhalb" Theorie brachte.

„Why? Please Tell me Why do we worry? Why? Why do we worry? Why? Just Tell me, Why do we worry? When worry is Never helping Tell me Why, Why worry at all?", sang ich nun den Refrain aus voller Seele mit und starrte dann wieder das leere Blatt vor mir an.
Aber egal wie ich es drehte und wendete, ich kam immer und immer wieder zu dem Schluss, dass ich entweder den Leuten von Slavio vertrauen musste und hoffen musste das sie wenigstens diesmal ihren Job gut machen würden, oder ich musste jemanden von außerhalb engagieren und ihm vertrauen plus Geld auftreiben und darauf hoffen, dass er seinen Job gut machte...

„Also doch Slavio...", seufzte ich um mich in meiner Entscheidung zu bestärken.
„Was ist mit mir?", fragte dieser plötzlich und ich fuhr herum. Slavio stand in der Tür und schmunzelte bei meiner Reaktion.
„Musik auf 10%", rief ich in den Raum und die Musik wurde augenblicklich leise.
Dann wandte ich mich Slavio zu und sah ihn verwirrt an: „Wie lange stehst du da schon?"
„Lang genug um deinen verzweifelten Blick, deine Gesangseinlage und dann wieder deinen verzweifelten Blick zu sehen.", meinte er grinsend und sah mich an.
Peinlich... war mein einziger Gedanke. Ich nickte kurz und versuchte nicht weiter darüber nachzudenken.
„Also was ist nun mit mir?", erinnerte mich Slavio an seine Frage vom Anfang.
„Ich brauch jemanden der ohne zu hinterfragen jemanden ausspioniert und das zwar so detailliert wie möglich.", erklärte ich nach einem erneuten zögern.
Ohne eine Mine zu verziehen nickte er. „Um welchen Zeitraum geht es?", fragte er.
„Etwa eine Woche."
Slavio nickte nochmal kurz und verschwand dann sofort. Das war eine seiner angenehmen Arten. Er stellte keine unnötigen Fragen, sondern ließ mich einfach meine Pläne durchziehen. Und das rechnete ich ihm sehr hoch an. So viel vertrauen musste man erstmal haben! Aber wie man an der Sache von heute morgen bereits gesehen hatte, hatte er manchmal doch etwas zu viel vertrauen in die falschen Leute. Beim Gedanken daran musste ich schmunzeln.

Etwa eine Stunde später, ich hatte mich gerade in den Fitnessraum verzogen um etwas zu trainieren, als plötzlich Karma den Raum betrat.
„Hey Karma!", begrüßte ich ihn verdutzt.
„Na Roy. Lange nicht gesehen.", sagte er und grinste.
„Stimmt. Wie lange ist das Jetzt her?", fragte ich und kratze mich am Kopf.
„Etwa 3-4 Monate oder?", stellte Karma nach einer kurzen Denkpause fest. Ich nickte zustimmend.
„Und ist er nervig oder hat er langsam aufgegeben?", fragte ich und musste automatisch Grinsen. Der Gedanken wie Ki bei Karma litt, machte mich irgendwie glücklich.
„Naja anfangs wars schlimmer. Inzwischen hat er kapiert das er nicht mehr weg kommt. Er hat sich mit der Situation abgefunden und ist inzwischen ziemlich hilfreich. Haushalt muss ich inzwischen nichts mehr machen. Sobald er halt einen Fehler macht oder etwas kaputt macht, hat er zwar ein ziemliches Problem, aber damit hat er sich wohl abgefunden. Manchmal habe ich aber das Gefühl er macht es absichtlich. Keine Ahnung ist nur so ein Gefühl.", erzählt Karma.
Und wieder musste ich Grinsen.
„Das ist schön zu hören.", meinte ich dann.
Karma nickte.
„Und warum bist du hier wenn ich fragen darf?", stellte ich erneut eine Frage die mich brennend interessierte. Er war nur hier wenn Slavio ihn brauchte und er war, wie bei Ki, für die ziemlich dreckigen Sachen zuständig.
„Das übliche halt. Sie haben einen Verräter aus unseren Reihen geschnappt und ich darf ihn mir Jetzt vorknöpfen.", erklärte er seelenruhig und zuckte gelangweilt mit den Schultern.
Ich nickte und musste mal wieder lachen. „Was denn?", fragte Karma.
„Das ist echt typisch du. Gelangweilt weil er jemanden foltern soll.", stellte ich fest und sah ihn verständnislos an.
„Naja nicht immer, aber ich darf mich nicht so austoben wie bei dir zum Beispiel. Ich muss mich zurückhalten. Das ist doch langweilig! Weh tun aber nicht töten. Spüren lassen, dass er etwas falsches gemacht hat, aber nicht übergriffig werden. Gliedmaßen abschneiden wenn es sein muss, aber nur einzelne. Das ist doch langweilig! Ich will doch nur meinen Spaß haben, ist das etwa zu viel verlangt!", beklagte er sich und warf theatralisch die Hände in die Luft.
„Sowas kannst auch nur du sagen", kommentierte ich und schüttelte wieder verständnislos den Kopf.
„Aber wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege, hast du eventuell bald wieder ein Spielzeug. Je nachdem was Slavios Spion rausbekommt.", fügte ich dann hinzu. Wenn Naji Olivia wirklich ausnutzte, stand er für mich auf der gleichen Stufe wie Ki. Leiden oder Sterben. Aber glücklich würde er definitiv nicht mehr werden!
Dieser Kommentar schien Karma an etwas zu erinnern, denn er schnipste und zeigte dann mit dem Finger auf mich. „Das war es! Slavio! Er hatte gesagt ich soll dich in sein Büro schicken! Er hat jemanden für dich!", rief er dann aus und grinste. Er war wohl stolz sich daran zu erinnern.
Ich lachte wieder, bedankte mich und ging dann aus dem Fitnessraum.

Ich zog mich kurz um und lief dann zu Slavios Büro. Ich klopfte und wartete auf Slavios Signal.
„Herein", ertönte von drinnen und ich öffnete die Tür.

Dangerous Love | BoyxBoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt