Kapitel 13

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Am nächsten Tag beschloss ich nach der Schule in der Akademie vorbei zu schauen und Slavio zu fragen wie es Kaito ging. Ich hatte zwar wegen einer erneuten Klausuren Phase frei, aber trainieren für 1,5 Stunden tat ich trotzdem. Einfach mal den Kopf frei bekommen.

Als ich in der Akademie ankam und an Slavios Büro klopfte, kam einer der anderen Trainer auf mich zu. „Slavio ist im Moment nicht da. Er kommt erst Ende der Woche wieder.", erklärte er mir.

Ich nickte und ging in die Umkleide.

Das Training ging schnell um und nach meiner Meditation fuhr ich nach Hause.

Zuhause angekommen sah ich auf mein Handy. Immer noch keine SMS von Kaito. Ich hatte ihn schon zweimal angerufen und ihm auch schon 4 SMS geschrieben. Irgendwas stimmte nicht! Aber ich wusste nicht was. Also kramte ich ein paar Schulsachen heraus und beschloss zu „lernen". Das bedeutete bei mir, alibimäßig ins Heft schauen, aber darüber nachzudenken warum Kaito mir nicht schrieb.

Plötzlich klingelte mein Handy. Ich griff so schnell danach, dass ich vom Sofa fiel da ich zu viel Schwung hatte. Jetzt lag ich mit dem Bauch auf dem Boden und starrte gebannt auf mein Handy.

SMS-Chat:

Hey Honey. Sorry das ich mich den ganzen Tag nicht gemeldet habe, aber ich habe hohes Fieber und schlafe eigentlich die ganze Zeit. Das wird sich morgen wahrscheinlich auch nicht groß ändern. Ich hoffe du verstehst das und hast dir nicht zu große Sorgen gemacht. Ich melde mich morgen wieder. Ich liebe dich :*

Ich sah vom Handy hoch. Ich liebe dich? Jetzt war ich noch mehr verwirrt. Er hatte diesen Satz noch nie zu mir gesagt. Er hatte mir erklärt das er diesen Satz erst nach etwa einem Jahr oder länger sagen würde. Er habe für ihn persönlich eine ganz besondere Bedeutung und ich werde sie verstehen, wenn es soweit ist. Für mich war das in Ordnung. Er solle sich nicht zwingen und mir war es eh nicht so wichtig. Solange er mir zeigte das ich ihm wichtig war, war mir dieser Satz egal.

Aber jetzt sollte ich es einfach unkommentiert lassen. Ich glaube das könnte sonst unnötig zu Problemen führen. Zumindest sagte das mein Bauch. Und auf diesen war ja immer verlass. Also schrieb ich zurück:

Ach was, alles gut Babe. Ruh dich aus und komm wieder zu Kräften. Ich nehme dir die Sachen von der Schule mit und gebe sie deinem Vater, wenn ich ihn irgendwann sehe. Komme gerade nicht zum Trainieren wegen den Klausuren, aber das weißt du ja. Also, wir hören voneinander. Ich liebe dich auch <3

Ich musste dringend mit Slavio reden! Irgendetwas stimmte nicht! Aber dieser war bis Ende der Woche weg. Das heißt dann wohl warten und hoffen, dass nichts Schlimmes passiert ist. Aber vielleicht irrte ich mich ja dieses Mal und er war wirklich nur krank.

Ich beschloss schlafen zu gehen. Vorher duschte ich aber noch.

Die Woche zog sich ewig in die Länge. Und jeden Tag tat ich das selbe.

Ich ging zur Schule, schrieb eine Klausur, ging in die Akademie und abends lag ich auf dem Sofa und las verwirrt die Nachrichten von Kaito. Sie wurden immer merkwürdiger, als würde er mir etwas sagen wollen oder jemand anders würde die Nachrichten schreiben, der ihn nicht kannte. Dann ging ich meistens schlafen und freute mich, dass es ein Tag weniger war bis Slavio endlich zurück war.

Aber endlich war es soweit! Inzwischen war es Samstag. Gestern hatte ich meine letzte Klausur geschrieben, sprich ich musste heute sowieso arbeiten.

Ich betrat die Akademie und schon kam Slavio breit lächelnd auf mich zu. „Hallo Liam. Schön dich zu sehen, aber sag mal wo ist denn Kaito?"

Ich sah ihn sichtlich verwirrt und geschockt an. Das war gar nicht gut. Ganz und gar nicht gut! „Liam? Ist alles okay?", fragte Slavio besorgt.

„Slavio ich glaube wir haben ein großes Problem", flüsterte ich nur und merkte wie mich langsam all meine Kraft verließ.

Er merkte wie schlecht es mir ging, hackte mich unter und wir gingen in sein Büro. Dort setzte er mich auf einen Stuhl und sah mich gespannt an.

„Was ist los Liam?"

„Nachdem Kaito am Montag von mir weggefahren ist, hatte er mir geschrieben das er krank sei und deshalb nicht zur Schule kommen könnte." Slavio wollte mich unterbrechen, aber ich bedeutete ihm mich aussprechen zu lassen, „Ich wollte dich dann am nächsten Tag nach der Schule Fragen wie es ihm geht und dir einige Schulsachen mitgeben, da erfuhr ich aber das du erst heute wiederkommst. Abends bekam ich dann plötzlich ganz komische SMS-Nachrichten von ihm, nachdem ich ihn den ganzen Tag nicht erreichen konnte. Und auch die letzten Tage. Die Nachrichten wurden immer komischer und er wiederholte immer und immer wieder den gleichen Satz. „Ich liebe dich" und das obwohl er meinte, dass er diesen im Moment aus bestimmten Gründen noch nicht sagen wolle. Und jetzt fragst du mich wo er ist. Slavio ich glaube ihm ist etwas passiert."

Slavios Gesicht regte sich kein bisschen. Sein Lächeln war während meiner Erzählung verschwunden und einem unergründlichen Gesicht gewichen.

„Kaito hatte mir am Montag auch eine SMS geschickt, in welcher Stand das er die Woche bei dir verbringen würde und deshalb nicht zuhause sei. Wir sollten uns keine Sorgen machen und er würde sich Ende der Woche nochmal melden.", erklärte Slavio seine Sicht der Dinge.

Mir wurde schlecht. Was war nur mit Kaito passiert?!

Plötzlich klingelte ein Handy. Slavio ging zum Schreibtisch und hob ab.

„Ja?", begrüßte Slavio. Danach sagte er lange nichts. Ich versuchte aus seinem Gesicht etwas ablesen zu können, aber es rührte sich nichts. Sein Gesicht war wie versteinert.

„Lassen Sie mich mit ihm sprechen, davor tue ich gar nichts!", zischte Slavio plötzlich.

Fuck, das war gar nicht gut! Was hatte dieser Satz zu bedeuten?!

Slavio sah mich plötzlich an. Er reichte mir das Handy und sagte: „Kaito will mit dir reden. Halte dich kurz"

Zitternd nahm ich Slavio das Handy aus der Hand und hielt es an mein Ohr.

„Kaito?"

„Honey! Geht's dir gut?", klang Kaitos Stimme dumpf an mein Ohr.

„Ja mir geht es gut, wo bist du?", stellte ich die Gegenfrage.

„Mir geht es so Gelb Schwarz. Hast du mir die Sachen aus der Schule mitgenommen?", kam als Antwort.

„Ja habe ich. Aber wo bist du?"

„Das ist gut. Denk bitte dran dich um meine Fische zu kümmern. Kannst du mir Papa wiedergeben?", Kaitos Stimme klang erschreckend schwach.

Ich reichte Slavio das Handy. Was hatten diese Andeutungen zu bedeuten? Gelb schwarz, Schule und Fische?! Hatte er mich Anhaltspunkte für seinen Aufenthaltsort gegeben?! Ich brauch eine Stadtkarte!!

„Krümmen Sie ihm ein Haar, ich schwöre Ihnen ich werde Sie finden und Ihnen ganz langsam einen Finger nach dem anderen brechen und sie danach ganz langsam töten!", schrie Slavio plötzlich ins Handy. Er tigerte in seinem Büro auf und ab.

Er legte das Telefon auf seinen Tisch und sah mich ernst an. „Kaito wurde entführt. Ich werde die Sache regeln. Geh du bitte also nach Hause und ruh dich aus. Ich möchte nicht das du unnötig in etwas hineingezogen wirst was dein Leben unnötig erschwert."

„Aber...", versuchte ich zuwidersprechen. Doch Slavios Blick lies mich erstarren. Diese Bedrohlichkeit...Stattdessen nickte ich und ging.

Dangerous Love | BoyxBoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt