Kapitel 43

109 3 0
                                    

Chat Verlauf:
Liam: Hey Honey, wo bist du?

Kaito: Laufe gerade zur Akademie. Warum?

Liam: Willst du nicht lieber daheim trainieren?

Kaito: Hmm...

Liam: Komm schon :*

Kaito: Was bekomme ich dafür? :D

Liam: Ich lass mir was einfallen, also los schwing deinen sexy Arsch hier her!

Kaito: Jaja, bis gleich xD

Zufrieden legte ich mein Handy beiseite und grinste. Wenigstens musste ich Jetzt nicht mehr allein trainieren.
Aber was mache ich Jetzt bis Kaito da ist? Er braucht mindestens 30 Minuten bis hier her... ich kratzte mich am Hinterkopf.
Karma ist doch hier. Er hat irgendwas von einem Verräter geredet... Vielleicht schaue ich dort mal vorbei! Aber davor sollte ich Slavio fragen ob ich das überhaupt darf... also stand ich auf und lief mal wieder zu Slavios Büro und klopfte an.

„Herein", kam es von drinnen. Ich trat ein.
„Ah Roy. Passt etwas mit L nicht?", fragte er und sah mich besorgt an. Sofort schüttelte ich den Kopf. Den Typen würde ich gegen niemanden mehr eintauschen!
„Nein, ich wollte fragen ob es in Ordnung wäre wenn ich Karma im Keller etwas Gesellschaft leiste bis Kaito da ist?", fragte ich und sah ihn bittend an.
Slavio zuckte gleichgültig mit den Schultern und machte eine Handbewegung, die so viel bedeutete wie „Nur zu". Ich bedankte mich noch schnell und flitzte dann in den Keller.

Kaum hatte ich den Keller betreten musste ich auch nicht lange suchen. Die Schreie des Verräters waren Meilenweit zu hören.
Ich lief den Gang bis zum Ende und ging durch die Tür. Karma hatte ganze Arbeit geleistet, das Blutbad war nicht gerade klein, wie es Slavio eigentlich gesagt hatte.
„So gehst du also mit einem Verräter um?", fragte ich und grinste amüsiert.
Karma fuhr herum und funkelte mich an, als er realisierte das ich es war entspannte er sich und warf sich die Zange, die er in der Hand hielt, über die Schulter. „Jep. Keine Gnade walten lassen.", gab er zurück und grinste ebenfalls.
„Na dann hoffe ich doch mal das ich niemals zum Verräter werde. Ich will meine Finger nämlich behalten.", meinte ich sarkastisch und trat näher an den am Boden liegenden heran.

Ebenfalls eine sehr unscheinbare Person. Er hatte wasserstoffblonde Haare, zumindest an den Stellen die das Blut noch nicht rot gefärbt hatte. Er trug ein weißes Hemd, welches bis zur Brust aufgerissen war und wo ein kleines Brandmahl zu sehen war. Ziemlich frisch schätzte ich. Im Gesicht hatte er eine schwarze Brille, die keine Gläser mehr hatte und auch sonst ziemlich demoliert aussah.

„Och Karma. Sei doch wenigstens so freundlich und nimm dem Herrn die Brille ab.", beschwerte ich mich in einem vorwurfsvollen Ton und nahm dem Mann die demolierte Brille vom Gesicht. Der Mann hauchte ein kaum hörbares Danke und Karma verdrehte nur die Augen.
„Was hat er denn getan?", fragte ich, nachdem ich die Brille im Müll entsorgt hatte.
„Er war hier im Archiv zuständig und hat Daten aus den Akten an die Konkurrenz weitergegeben. Er meinte zwar er wurde gezwungen, aber womit man ihn erpresst hat, will er nicht sagen. Tja und deshalb verliert er gerade einige Finger.", gleichgültig zuckte Karma mit den Schultern. Die Zange hatte er nun als eine Art Gehstock neben sich gestellt und stützte sich darauf ab. Die freie Hand stützte er in die Hüfte.
Ich nickte und musterte den wimmernden Mann am Boden. Dann kniete ich mich vor ihn und hob sein Gesicht so an, dass er mich ansehen musste.

„Hey du.", sprach ich ihn an. Reflexartig zuckte der Mann zusammen und wimmerte wieder. Er schien einen Schlag oder etwas in der Art zu erwarten.
„Nein, alles gut. Ich schlag dich nicht. Aber wenn du willst das die Schmerzen aufhören musst du uns alles sagen was du weißt, verstehst du?", redete ich auf den Mann ein. Karma musterte mich verwirrt von der Seite. Er schien das ganze wohl noch nie so gemacht zu haben. Sein Mittel war eben die Gewalt.
Der Mann nickte kaum merklich und sah mich nun hoffnungsvoll an.
„Gut. Also du wurdest also erpresst?", begann ich mein Frage-Antwort-Spiel.
Der Mann nickte wieder.
„Und von wem?", fragte ich weiter.
Nun hob der Mann die Schultern und zuckte direkt wieder zusammen, so als würde er Schmerzen erwarten. Karma wollte das auch, aber ich deutete ihm er solle sich entspannen und mal nicht mit Schlägen reagieren. Missmutig ging Karma zu einem kleinen Tisch und setzte sich darauf. „5 Minuten!", grummelte er dann und starrte mich an.

„Hast du gehört, 5 Minuten ohne Schmerzen. Du musst mir nur antworten geben und es gibt keine Schmerzen mehr.", versuchte ich den Mann nun davon zu überzeugen mir zu antworten. Nun öffnete er die Augen und sah mich hoffnungsvoll an. Ich lächelte ihn an.
„Also, kannst du uns nicht sagen von wem du erpresst wurdest?", begann ich mein Spielchen wieder aufzunehmen.
Nun nickte der Mann.
„Warum nicht?"
„Darf ich nicht sagen, sonst...", der Mann brach ab und schluchzte.
„Was passiert sonst? Keine Sorge, es kann nichts passieren. Hier sind nur wir drei und sonst niemand. Alles ist sicher.", versuchte ich den Mann davon zu überzeugen uns zu sagen was Sache war.
„Sie haben... meine... Familie...", stotterte der Mann und Tränen liefen sein Gesicht herunter.
„Dann sag uns wer und wir holen deine Familie da raus!"
Der Mann schüttelte den Kopf.
„Warum nicht?"
„Dann bringen Sie sie um", rief er und weinte nun noch stärker.
Ich nickte.
„Noch 2 Minuten!", kam es von Karma.
„Ich verspreche dir, wenn du mir sagst wer das war und wer deine Familie hat, werde ich selbst sie lebendig dort raus holen! Und dann könnt ihr zusammen weiterleben! Aber dazu muss ich wissen wo sie sind!", versuchte ich ihn mit Nachdruck von meinem Plan zu überzeugen.
Ich merkte wie der Mann überlegte. „Wirklich?", fragte er dann und sah mich hoffnungsvoll an.
Ich nickte. Es war mein Ernst, ich würde selbst dort hingehen und seine Familie retten! Unschuldige in geschäftliches hineinzuziehen war das allerletzte!
„Sokolow...", hauchte der Mann.
Ich nickte und meinte: „Ich kümmere mich darum."
Dann stand ich auf und lief zu Karma. „Und wie viel Zeit hab ich noch?", fragte ich triumphierend und grinste ihn an.
„1 Minute und 30 Sekunden", antwortete er mir und sah mich grimmig an.
„Tut mir leid das ich dir den Spaß verdorben habe, aber ich dachte hier geht es darum Informationen zu bekommen und nicht einen Menschen so stark leiden zu lassen bis er eventuell etwas sagt oder unglücklicherweise stirbt.", entgegnete ich ihm und sah ihm in die Augen.
„Ich weiß, aber ich achte schon darauf das sie nicht zu viel Blut verlieren. Außerdem kann ich dieses Gefühlvolle nicht! Das ist totaler Schwachsinn!", schmollte er.
Ich musste lachen. „Ich glaube wir sollten einfach das nächste mal zusammenarbeiten. So Guter-Cop/Böser-Cop.", meinte ich dann und grinste ihn an.
Nun musste Karma lachen. „Wäre bestimmt lustig. Ich mach das grobe, die Schmerzen und du kümmerst dich um den Gefühlskram. Find ich gut!", stimmt er dann aber überraschenderweise zu.
„Na also. Dann lass uns mal zu Slavio gehen und berichten.", schlug ich vor und hielt Karma die Hand hin.
Er ergriff sie und grinste breit.

Damit war es beschlossene Sache. In Zukunft würde ich häufiger Folterungen sehen. Wie ich das wohl verkraften werde?

Dangerous Love | BoyxBoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt