„Meine Güte war die Frau aufdringlich!", beschwerte sich Kaito als wir die Treppe zur Lounge hoch gingen.
Ich nickte und mein amüsiertes Grinsen kehrte wieder auf mein Gesicht zurück.
„Aber irgendwie war es auch lustig, oder findest du nicht?", fragte ich dann und fing mir dafür einen Dein-Ernst-Blick von Kaito ein.Am Ende der Treppe wurde wir von einem Angestellten des Theaters empfangen.
„Guten Tag Herr Garcia, bitte folgen Sie mir.", begrüßte er uns und lächelte uns freundlich zu.
Wir nickten und er brachte uns zu einem kleinen Balkon, den wir durch einen Vorhang betraten. Hier standen genau zwei Stühle, von denen man perfekt auf die Bühne sehen konnte.
„Falls Sie etwas möchten, Trinken oder Essen, drücken Sie einfach auf diesen Knopf und ich komme sofort.", erklärte der junge Mann und deutete auf einen Knopf auf einer Art Fernbedienung. Kaito nickte und nahm sie entgegen. Somit verschwand der Mann und wir waren allein.Ich stellte mich ans Geländer des Balkons und schaute in den Saal hinein. Er war riesig und wunderschön. In der Mitte der Decke hing ein riesiger Kronleuchter herunter und ließ alles in wunderschönem Licht erstrahlen. Die Decke selbst war mit einem Bild bedeckt, auf dem Engel abgebildet waren. Es war alles in einem sehr alten Stil gehalten, welcher wohl dem Alter des Gebäudes entsprach.
„Gefällt es dir?", fragte Kaito und stellte sich neben mich. Ich nickte und beobachtete die Menschen, die nun auch den Saal betreten durften und zu ihren Plätzen gingen.
Irgendwann wurde mir wieder bewusst, dass ich noch gar nicht wusste was wir überhaupt sehen würden.
„Verrätst du mir Jetzt auch was wir anschauen?", fragte ich schließlich und musterte Kaito, der sich schon auf einen der beiden Stühle gesetzt hatte.
Als Antwort hielt er mir eine der Karten hin, die uns die Frau am Eingang gegeben hatte.
Auf der Karte war ein Löwe abgebildet und daneben stand in verschnörkelter Schrift „König der Löwen".
Meine Augen weiteten sich. „Wirklich?", fragte ich begeistert. Kaito nickte und grinste. Sofort lief ich zu ihm rüber und umarmte ihn.
„Dankeschön!", flüsterte ich und gab ihm einen Kuss.Kaito wusste genau, dass König der Löwen mein absoluter Lieblings Disneyfilm war, ich ihn aber noch nie als Musical gesehen hatte. Jetzt bemerkte ich auch das viele Familien hier waren, dass war mir davor gar nicht so bewusst gewesen.
Glücklich setzte ich mich neben Kaito und legte meinen Kopf auf seine Schulter.Die Vorstellung bestand aus zwei Teilen Vorstellung und einer 30 Minütigen Pause. In dieser Pause, gingen wir wieder nach unten um uns etwas die Beine zu vertreten.
„Wow, es ist einfach nur atemberaubend!", schwärmte ich vom ersten Teil der Vorstellung und drückte glücklich Kaitos Hand.
„Ja das stimmt.", stimme mir Kaito zu und lachte, als er mein strahlendes Gesicht sah.Unten angekommen, steuerten wir auf einen Kellner mit Sekt zu, nahmen uns jeweils ein Glas und gingen in eine ruhige Ecke.
Dort diskutierten wir eine Weile über das Stück und über die Schauspieler, und dann kam eine alte Bekannte wieder auf uns zu.
Als ich sie sah verdrehte ich genervt die Augen. „Was will die denn schon wieder?", raunte ich Kaito zu.
„Keine Ahnung."Sie blieb vor uns stehen und lächelte uns übertrieben freundlich an. „Da sind ja meine zwei hübschen Jungs wieder", begrüßte sie uns.
„Um das Jetzt direkt einmal klar zu stellen, wir sind nicht ihre hübschen Jungs. Wir kennen Sie überhaupt nicht, also was wollen Sie von uns?", fragte Kaito gereizt.
„Ich langweile mich so in der Vorstellung, ich wollte einfach fragen ob ihr mir nicht doch Gesellschaft leisten wollt", jammerte die Frau und drückte sich diesmal gegen Kaito.
Ich zog sie sofort von ihm weg und funkelte sie böse an: „Noch einmal so eine Aktion und Sie können mit einem Schreiben der Polizei wegen Sexueller Belästigung rechnen!"
„Wow, ganz ruhig Tiger!", sie hob beschwichtigend die Hände und trat einen Schritt zurück, „Ich will doch nur das ihr im zweiten Teil bei mir sitzt, mehr will ich doch gar nicht."
„Und wir haben Ihnen bereits vorhin mitgeteilt, dass wir kein Interesse haben."
„Habt ihr denn schon mal mit Brüsten gespielt, oder woher wisst ihr so genau das ihr kein Interesse daran habt?", fragte sie provokant und ihre Stimme wurde etwas tiefer und verführerischer.
Kaito wollte zu einem Konter ansetzten, aber ich deutete ihm mit einer Handbewegung an, dass ich das übernehmen würde.
Ich ging einen Schritt auf sie zu und setzte einen Zuckersüßen Blick auf, den sie vollkommen falsch deutete, denn ein triumphierendes Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht.
„Ob wir schon mal Brüste getestet haben? In der Tat das haben wir, aber welche die um einiges schöner und natürlicher waren als Ihre es sind. Ihre Brüste bestehen offensichtlich nur noch aus Silikon und das ist so widerwärtig, dass ich es niemals in meinem Leben freiwillig anfassen würde. Verraten Sie mir doch bitte eins, warum genau sind Sie in dieser Vorstellung? Offensichtlich haben Sie keine Kinder, keinen Mann oder Freund und auch sonst nichts was Sie hier her bringen würde. Also warum verderben Sie Leuten wie uns den Spaß an dieser Vorstellung?", sprach ich und mit jedem Satz wurde meine Stimme härter und aggressiver. Die Augen der Frau wurden groß und sie starrte mich fassungslos an.
„Woher...?", setzte sie an, doch ich ließ sie nicht aussprechen.
„Woher ich weiß das ihre Brüste nur noch aus Silikon bestehen? Ganz einfach, die durchschnittliche Körbchengröße einer deutschen Frau, liegt bei 75C. Ihre liegt aber mindestens bei 80F, also weit über dem Durchschnitt. Und da sie nicht nach einer Afrikanischen oder Afroamerikanischen Frau aussehen, gehe ich davon aus das es Silikon ist. Und woher ich weiß das sie hier allein sind? Weil sie sich wohl kaum an zwei Jungs wie uns ranmachen würden, wenn Sie hier mit ihrem Kind oder Ihrem Freund wären. Und da Sie keinen Ehering tragen, sind sie offensichtlich auch nicht verheiratet.", schloss ich meine Beobachtungen. Vollkommen sprachlos und verwirrt starrte mich die Frau an.
Dann ertönte der Gong, als Zeichen das es bald weiter ging.Kaito trat neben mich, nahm meine Hand und so gingen wir an der immer noch sprachlosen Frau vorbei und zurück in unseren Raum.
„Ich bin stolz auf dich", kommentierte Kaito Jetzt meine Rede von vorhin. Ich begann zu lachen und antwortete: „Danke, aber das waren nur reine Beobachtungen, nichts besonderes."
„Trotzdem, dieser Blick von ihr war einfach nur göttlich!", lachte Kaito und ich nickte zustimmend.Der zweite Teil der Vorführung war genauso schön wie der erste.
Wir packten unsere Sachen und verließen das Theater.
Da James noch nicht da war, lehnten wir uns gegen die Wand des Theatergebäudes und warteten. Die anderen Besucher waren bereits gegangen.
„Dankeschön", murmelte ich und zog Kaito in eine Umarmung.
„Wofür?", fragte Kaito und lächelte mich an.
„Für diesen schönen Tag."
„Aber er ist doch noch gar nicht vorbei."
„Trotzdem. Er ist bisher einer der schönsten Tage meines Lebens und das verdanke ich nur dir."„Aww wie süß!", rief eine männliche Stimme und begann kurz danach gehässig zu lachen.
Ich blickte irritiert an Kaito vorbei und musste beim Anblick des Mannes schlucken.„Und ich dachte es würde endlich mal ein schönes Weihnachten werden", seufzte ich und drückte Kaito sanft von mir weg.
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Dangerous Love | BoyxBoy
RomanceLiam ist ein 18 Jahre alter Junge. Seine Eltern sind verstorben als er noch ein Baby war, weshalb er und sein Zwillingsbruder Sam im Waisenhaus groß wurden. Nachdem Sam adoptiert und ihn allein zurück gelassen hat, lässt er sich in ein neues Heim ve...