Kapitel 39

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Am nächsten Tag war die Party aber noch nicht zu Ende. Kaito hatte Jenny und Olivia noch eingeladen um gemeinsam zu feiern. Natürlich konnte Olivia mal wieder nicht ohne Naji auftauchen, was uns letzten Endes aber egal war.
Da die drei mit dem Bus fuhren und nicht wüssten wie sie zum Anwesen kommen sollten, beschlossen wir die drei abzuholen.

Also standen wir gegen 15 Uhr an der Bushaltestelle, die etwa 800m vom Anwesen entfernt lag.
Kaito war immer noch total begeistert von dem Ring, den ich ihm geschenkt hatte, und hielt ihn alle 5 Sekunden gegen das Licht um ihn leuchten zu sehen.
„Er ist so wunderschön!", gab er mal wieder von sich und starrte den funkelnden Ring an.
„So wie du", nuschelte ich in mich hinein, aber er schien es doch gehört zu haben, denn er umarmte mich und gab mir einen Kuss.
„Du bist süß", kommentierte er dann meine Aussage und grinste breit.
Bevor ich noch etwas sagen konnte, kam der Bus und die drei stiegen aus.

„Na ihr zwei?", begrüßte uns Jenny und umarmte jeden kurz.
„Hey na", antwortete ich und grinste.
„Lange nicht gesehen", meinte Naji und umarmte uns auch kurz. Doch die Umarmung fühlte sich irgendwie komisch an, ich wusste nur nicht warum.
Ich nickte auch nur als Antwort auf seine Aussage und wandte mich gleich Olivia zu, die direkt hinter ihm stand und darauf wartete uns auch endlich umarmen zu können.

Nachdem sich alle begrüßte hatten, setzten wir uns in Bewegung und sofort ging die Fragerei zu gestern los.
„Und wie war dein Geburtstag gestern?!", fragte Jenny erwartungsvoll.
„Er war Mega schön! Der beste den ich je hatte!", antwortete Kaito und begann augenblicklich wieder zu strahlen.
„Was hast du alles so bekommen?", fragte Olivia weiter, aber ich wusste genau das sie auf mein Geschenk hinaus wollten, denn ich hatte ihnen auch nicht verraten was ich Kaito geschenkt hatte.
Jenny nickte zustimmend.
„Also ich hab viel Schmuck, Kleidung und einige Notenbücher bekommen.", zählte Kaito auf.
Das schien dich Mädchen aber nicht zu interessieren, da sie nicht weiter auf die Notenbücher eingingen sondern direkt weiter fragten. „Und was hat Dir Liam geschenkt?!", Jenny rüttelte Kaito leicht am Arm vor Aufregung.
„Du hast es Ihnen gar nicht gesagt?!", fragte Kaito mich verwundert. Ich lachte und schüttelte den Kopf.
„Damit hab ich Jetzt nicht gerechnet.", mit diesen Worten hob er die Hand und präsentierte den Ring.

Jenny quiekte vor Aufregung und sprang wie wild im Kreis herum, Olivia klappte der Mund auf und sie starrte einfach nur den Ring an und Naji stand einfach nur da und grinste.
„Omg! Glückwunsch oder was auch immer man bei sowas sagt!", rief Jenny und fiel Kaito um den Hals, bevor sie mich umarmte. „Gut gemacht", flüsterte sie mir dann noch ins Ohr und grinste.
Auch Olivia umarmte uns beide erneut und meinte: „Ich freu mich so riesig für euch!"
Selbst Naji gratulierte uns, wobei es bei ihm irgendwie komisch wirkte, da wir ihn eben auch kaum kannten.

Danach führten wir den Weg fort und Jenny quetschte uns beide aus, wie der Abend abgelaufen war und was wir alles gemacht hatten.
Nach einer ausführlichen Erläuterungen kamen wir endlich am Anwesen an und das Thema war beendet. Ich hasste es im Mittelpunkt zu stehen!
Kaito ging ans Tor und drückte die Klingel.
„Name", dröhnte eine verzerrte Stimme aus dem Lautsprecher.
„Kaito Garcia", antwortete er und das Tor öffnete sich.
„Herzlichen Willkommen auf meinem Anwesen.", sagte er zu uns und betrat das Anwesen.
Ich blickte kurz zu Naji, welcher einen sehr komischen Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte, aber bevor ich ihn genauer entschlüsseln konnte, war er auch schon wieder verschwunden.
Und da war es wieder, mein Bauchgefühl das sich niemals täuschte! Irgendetwas stimmte nicht! Aber ich wusste einfach nicht was!

Der Abend selbst verlief ohne weitere Vorkommnisse. Wir verkrochen uns ins Kaitos Zimmer, redeten, sahen einige Filme, ließen uns Pizza bringen und bauten dann ein kleines Matratzenlager. Danach legten wir uns alle Schlafen, da wir ziemlich müde von den letzten Tagen waren.

Nachts wurde ich plötzlich wach, da jemand aufstand und das Zimmer verließ.
Ich sah mich kurz um und bemerkte das es Naji war. Sofort war wieder mein ungutes Gefühl da und ich beschloss ihm zu folgen.

Leise verließ ich das Zimmer und folgte den leisen Tappsern seiner Schritte. Er lief wohl Richtung Eingangshalle.
Ich folgte ihm und da ich glücklicherweise meine Socken angelassen hatte, hörte man meine Bewegungen überhaupt nicht.

In der Eingangshalle angekommen, bemerkte ich, wie Naji versuchte die Kellertür zu öffnen, diese war allerdings verschlossen wenn Gäste zu Besuch waren. Sie sollten nicht zufällig sehen das im Keller Zellen und Foltergeräte versteckt waren.

Was will er im Keller? Soll ich mich zu erkennen geben? Oder ich knocke ihn aus und Verhöre ihn morgen mit den anderen. Nein das kann ich nicht machen. Olivia bringt mich um. Aber ich kann ihn erschrecken!

Gedacht getan! Ich schlich mich langsam von hinten an. Als ich nur noch wenige Zentimeter von ihm entfernt war fragte ich ihn mit einer bedrohlichen Stimme: „Was soll das werden wenn es fertig ist?"
Naji zuckte zusammen, fuhr herum und holte zu einem Schlag aus. Diesen fing ich locker mit einer Hand ab und sah ihm tief in die Augen. Und mein Blick war nicht gerade freundlich, sondern sehr bedrohlich und einschüchternd.

„Gott du bist es Liam!", sagte er dann erleichtert als er mich erkannte. Mein Blick bleib der selbe und ich nickte nur.
„Was willst du hier?", fragte ich dann.
„Ich habe die Toilette gesucht.", versuchte er sich rauszureden.
Mein Blick wurde noch finsterer und ich spürte wie Naji leicht nervös wurde.
„Und Jetzt die Wahrheit?", zischte ich.
„Das ist die Wahrheit!", er suchte hektisch nach Fluchtmöglichkeiten, doch merkte schnell das es aussichtslos war.
„Muss ich die Wahrheit erst aus dir rausprügeln oder was?!", langsam wurde ich richtig wütend!
„N-n-nein...", stammelte er und suchte hastig nach einer Ausrede, doch ich hörte das jemand auf uns zu kam.

„Gott hier seit ihr!", hörte ich Olivias erleichterte Stimme und sie kam auf uns zu.
„Glück gehabt", formte ich mit den Lippen, setzte ein freundliches Gesicht auf und drehte mich zu ihr um.
„Hey, bist du wach geworden?", fragte ich.
Sie nickte. „Ich hab Naji nicht mehr neben mir gespürt und mir sorgen gemacht, dann bin ich los und hab gesehen das du auch fehlst. Aber Jetzt hab ich euch ja zum Glück gefunden.", erklärte sie.
Ich nickte.
„Was macht ihr eigentlich hier?", fragte sie und sah fragend zwischen uns hin und her.
„Er hat das Klo gesucht und sich verlaufen. Ich habe es gemerkt und bin ihm nach.", erklärte ich. Ich konnte Naji einfach keine Chance zum Reden geben, sonst würde er noch Lügen erzählen oder sonstiges.
Fragend sah Olivia zu Naji und dieser nickte nur bestätigend. Er schien zu merken, dass es besser war meine Aussagen zu bestätigen. Sonst bekam er richtige Probleme.
„Dann bin ich aber beruhigt! Aber lasst uns bitte zurück gehen, mir ist kalt!", meinte Olivia und rieb sich die Oberarme.
„Ja geh schon mal vor, ich muss kurz etwas mit Naji besprechen. Wir sind gleich bei dir.", sagte ich und lächelte sie freundlich an.
Sie überlegte kurz, nickte dann aber zögernd und lief in Richtung Kaitos Zimmer.

Ruckartig drehte ich mich zu Naji um, schlug meine Hand neben seinem Gesicht auf die Wand und starrte ihm mit meinem Eiskalten, bedrohlichen Blick in die Augen. „Ich behalte dich im Auge! Noch ein Fehltritt und du kommst nicht so glimpflich davon! Und ein Wort zu Olivia oder sonst wem und du bist dran! Und das würde nicht schön für dich enden! Du willst nicht wissen was mit deinem Vorgänger passiert ist, nachdem er sich zu viele Fehltritte erlaubt hatte!", mein krankes, sadistisches Lächeln zierte nun meine Lippen und meine Augen unterstützten dieses. Naji zitterte und nickte ängstlich.
„Gut~", säuselte ich in einem zuckersüßen Ton, der dadurch schon wieder bedrohlich war. Dann drehte ich mich um und ging hinter Olivia her und begann meine Melodie zu pfeifen. Naji stand immer noch zitternd gegen die Wand gelehnt und starrte mir hinterher. An der Ecke zum Gang drehte ich mich um: „Kommst du? Du willst deinen Schatz doch nicht etwa warten lassen oder etwa doch? Das wäre aber nicht die feine Englische Art."
Dann stieß sich Naji, der immer noch zitterte, von der Wand ab und folgte mir langsam. Er sah so aus, als würde er sich ausmalen was mit seinem Vorgänger passiert war. Bei dem Gedanken an Ki musste ich schmunzeln. Ich musste dringend Karma anrufen und fragen wie es ihm ging.

Im Zimmer angekommen, kuschelte ich mich neben Kaito, der mich fragend ansah. „Erzähle ich dir morgen", formte ich mit den Lippen und er nickte. Praktisch wenn beide Lippenlesen konnten.
Dann schloss ich die Augen und achtete auf jedes Geräusch was ich hörte. Als ich sicher war, dass Naji nicht erneut durchs Anwesen Geistern würde, schlief auch ich wieder ein.

Dangerous Love | BoyxBoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt