Kapitel 50

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Und so liefen wir weiter durch die Straßen und von Laden zu Laden. Doch egal wie schön die Sachen auch waren, nichts wurde meinen Ansprüchen gerecht.
Ich merkte wie ich immer mehr die Hoffnung verlor und mich mit dem Gedanken anfreundete, dieses Mal kein Geschenk für Kaito zu haben.
Ich seufzte. „Ich gebs auf...", Olivia und Jenny, die ein Stück vor mir liefen, blieben abrupt stehen und drehten sich auf dem Absatz um. „Was hast du grade gesagt?!", zischte Jenny und funkelte mich böse an.
Verdutzt sah ich in ihre Augen. Was war denn Jetzt los? „Ich hab gesagt ich geb's auf.", wiederholte ich meine Worte von vorher.
„Das glaub ich Jetzt nicht!", rief sie entsetzt und warf theatralisch ihre Arme in die Luft.
„Du gibst ehrlich auf?", fragte Jetzt Olivia und musterte mich.
Ich zuckte mit den Schultern: „Hat es denn noch einen Sinn? Wir laufen seit Stunden durch die Stadt und finden nichts! Wir haben Jetzt fast jeden Laden abgeklappert und bisher nur Sachen für euch gefunden!"
„Ja und?! Sag mal Liam was ist denn los mit dir?! So kenn ich dich gar nicht! Wo ist denn der Liam, der niemals aufgibt?! Der Liam, der jeden Kampf gewinnt, egal wie schwer er ist?!", fragte Jenny, die sich wieder etwas gefangen hatte. Bei ihren Worten musste ich Grinsen. Es freute mich das mich meine besten Freundinnen so sahen, aber bei dieser Sache hatte ich einfach keine Kraft mehr. Mich frustrierte es einfach nur.
„Liam!", holte mich eine genervte Stimme aus meinen Gedanken.
„Was denn?!", entgegnete ich genauso genervt und sah Jenny in die Augen. Man konnte ihre Wut förmlich spüren.
„Reiß dich endlich zusammen! Wir gehen Jetzt wenigstens noch durch die restlichen Läden, und dann kannst du meinetwegen aufgeben, aber davor nicht! Verstanden?!",  rief sie frustriert und funkelte mich an.
„Meinetwegen....", ich hatte keine Lust mehr auf Diskussionen die ich sowieso verlieren würde, also stimmte ich zu.

Es waren noch genau 4 Läden übrig. 2 Klamottenläden, ein Waffenladen und ein Laden für Krust oder sowas.
Hoffentlich ist irgendwo etwas dabei....

Zuerst die Klamottenläden. Jenny und Olivia begannen wieder durch die Gänge zu wuseln und Sachen auszusuchen, danach kamen sie mit allem zu mir, zeigten mir jedes Stück und warteten auf meine Reaktion.
Sie waren zwar alle ziemlich schön und ich konnte mir sie gut an Kaito vorstellen, aber als Geschenk taugten sie nichts, also schüttelte ich wieder gefühlte tausendmal meinen Kopf und meine Frustration stieg immer weiter.
„Okay, also dann auf zum nächsten Laden!", rief Jenny motiviert. Ich hatte das Gefühl mein Aufstand von vorhin, hatte ihre Motivation noch mehr angestachelt. Verblüffend.

Langsam trottete ich den beiden Mädchen wieder hinterher. Solange sie Spaß haben..., dachte ich mir und musste bei dem Gedanken Lächeln.
Mir war es schon immer wichtiger gewesen, dass es meinen Freunden (früher eigentlich nur Sam) gut ging.

Der zweite Laden war genauso enttäuschend wie der Erste.
Ich seufzte, als die Mädels auf den Krust Laden zuliefen.
Da finden wir bestimmt nichts..., dachte ich mir, lief Ihnen aber brav hinterher.

Und wie erwartet fanden wir nichts.
Blieb nur noch ein Laden übrig. Als ich so über den Laden nachdachte, freute ich mich irgendwie total darauf.

„Ach Mist. Und ich hatte wirklich gehofft wir finden etwas...", meinte Jenny und zog einen Schmollmund.
Verwirrt sah ich sie an: „Wir haben doch noch einen Laden."
Jetzt waren es Jenny und Olivia die mich verwirrt ansahen.
Ich zeigte auf den Waffenladen und ich merkte wie sich beide Mädchen anspannten. Ihnen schien der Laden nicht so zu gefallen.
Ich grinste, legte beiden einen Arm um die Schulter und meinte: „Ihr müsst doch keine Angst haben, ich bin doch bei euch."
Bei dieser Aussage begannen wir drei zu lachen und gingen in Richtung des Waffenladens.

Der Laden sah von außen nicht wirklich einladend aus, aber das wollte ein Waffenladen glaube ich auch nicht sein.
Drinnen hingegen blieb mir der Atem weg.
Der Laden war riesig. Rechts vom Eingang war die Kasse, dort stand ein ziemlich großer Mann. Er hatte eine Glatze, einen sehr langen grauen Bart, der mit Perlen verziert war, und verdammt viele Tattoos. Selbst für sein Alter, war der Mann noch sehr fit und man konnte seine Muskeln immer noch sehr gut sehen. Sein Outfit bestand auf einer schwarzen Hose, die stark nach Leder aussah, einem T-Shirt mit einem Logo drauf und darüber einer Lederjacke. Um seine Stirn hatte er ein Totenkopf-Tuch gebunden. Und je mehr ich den Mann betrachtete, desto bekannter kam er mir vor, aber ich wusste nicht woher ich ihn kannte...

Ich wandte mich von dem Mann ab und sah mich weiter im Laden um. An der Wand hinter der Kasse, hingen eine Menge Schusswaffen.
Klever, so werden sie nicht so leicht geklaut..., dachte ich mir.
Vor uns waren endlos lange Regale aus Glas. In jedem Regal war eine andere Kategorie Waffen gelagert. Im Regal selbst ging es immer nach Größe. Es fing unten mit dem kleinsten an und endete oben mit dem größten.

Ohne weiter darüber nachzudenken ging ich auf die Messer zu. Mir war schon häufiger aufgefallen, dass Kaito, aus Langeweile, ziemlich coole Sachen mit Stiften machen konnte. Immer im Unterricht übte er neue Tricks oder spielte einfach so herum. Also warum nicht das Level heben und die Stifte gegen etwas anderes eintauschen?

Ich betrachtete die Messer nacheinander. Aber die ersten zwei Regale waren nichts.
Im dritten Regal fingen dann die Butterfly Messer an.
„Das ist es!", rief ich aus und bleib vor einem der Messer stehen.
Die beiden Mädchen, die an der Tür stehen geblieben waren und aus dem Staunen nicht mehr raus kamen, zuckten zusammen und kamen zu mir rüber.

Ich zeigte auf ein schwarzes Butterfly Messer, welches rote Striche und Punkte an manchen Stellen hatte, die wie Blut wirkten. Es war perfekt!

Inzwischen war auf der Mann bei uns angekommen und er musterte das Messer.
Ohne ein Wort zu sagen, öffnete er den Schrank, holte das Messer heraus und reichte es mir.
Es war leichter als ich es mir vorgestellt hatte, aber es war perfekt!
Meine Augen strahlten und ich nickte während ich das Messer wieder dem Mann überreichte.
Er nickte ebenfalls und lief zur Kasse. Dort packte er es in eine Tüte und reichte sie mir.

Ich starrte ihn verdutzt an. „Was ist mit zahlen?", fragte ich nachdem der Mann immer noch nichts in die Kasse eingetippt hatte.
„Richte dem Boss liebe Grüße aus", entgegnete der Mann nur und ich könnte schwören er lächelte für einen kurzen Moment.
Immer noch verdutzt nickte ich und verließ mit den Mädchen den Laden.

„Was war das gerade?", fragte Olivia, die genauso verwirrt war wie ich.
Jenny und ich zuckten als Antwort mit den Schultern.
Und dann viel es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen! Ich schlug mir mit der flachen Hand gegen den Kopf und begann zu lachen.

„Was ist?", fragte Jenny.
„Ich weiß wieder woher ich den Typ kenne und Jetzt macht es auch Sinn, warum wir das Messer umsonst bekommen haben", brachte ich unter lachen hervor.
„Okay?", fragte Jenny verwirrt, beließ es aber dabei, als ich ihr mit einer Handbewegung signalisierte das es nicht wichtig war.

Glücklich blickte ich auf die Tasche in der das Messer war.
Ich hab endlich etwas gefunden!

Dangerous Love | BoyxBoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt