6|eine Maske für immer

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Nate

„Ich bringe dich um!", rufe ich aus und er knallt die Tür zum Haus sofort zu, dass ich fast dagegen laufe. Fluchend krame ich nach meinen Schlüsseln und reiße die Tür sofort wieder auf. „Es gibt kein Entkommen!", rufe ich zischend durch das Treppenhaus und nehme gleich zwei Stufen nacheinander. „Hilfe! Nachbarn, Hilfe!", schreit Logan und ich komme in den zweiten Stock. Logan reißt die Wohnungstür auf und will sie mir wieder vor der Nase zuknallen, doch ich halte sie rechtzeitig fest. Immerhin habe ich ihn mit diesem Hinterherjagen dazu gebracht seine gottverdammten Schlüssel zu benutzen, denn Logan ist die Sorte Mensch, die lieber zehn Mal klingelt statt die eigenen Schlüssel zu benutzen. Dieser Kerl treibt mich noch in den Wahnsinn.

Er läuft nach links und umrundet den Esstisch. Wütend bleibe ich an der anderen Seite stehen. „Wegen dir konnte ich sie nicht küssen!", beschuldige ich ihn und mache einen Schritt nach links, dass er nach rechts geht. „Ich wusste doch nicht, dass ihr vor habt euch zu küssen, Mann!", redet er sich raus und ich mache einen riesigen Schritt weiter, dass er in die andere Richtung geht und wir somit die Kopfseiten des Tisches getauscht haben. „Selbst, wenn nicht, zisch trotzdem ab, wenn du mich mit ihr siehst!", befehle ich und laufe eine Runde um den Tisch, dass er es ebenfalls tut und wir wieder auf den selben Positionen stehen. „Du hast ja nicht einmal erwähnt, dass du was mit ihr am laufen hast!", verteidigt er sich und ich laufe wieder los, doch dieses Mal umrundet er nicht mehr den Tisch sondern läuft in Richtung der Zimmer. „Hilfe!", schreit Logan weiter und die Zimmertür zwischen seinem und meinem Zimmer fliegt auf. „Was ist hier schon wieder los?", fragt Dean genervt mit einem Stift in der Hand, der darauf schließen lässt, dass er am Lernen war und Logan stellt sich hinter ihn. Wir ignorieren Deans Frage und ich versuche hinter ihn zu greifen, doch mein bester Freund greift nach meinen Händen und hält mich von Logan fern.

„Er will mich töten!", dramatisiert Logan es wie sonst immer und Dean runzelt die Stirn. „Nate?", hakt er ungläubig nach, doch bleibt weiterhin schützend vor ihm und ich starre wütend zu Logan,„Mach dich nicht lächerlich. Was soll unser Pazifist mit dir anstellen, wenn er dich gepackt habt?" Logans besorgte Miene glättet sich sofort und er schaut von mir zu Dean und zurück. „Stimmt. Natibaby ist kein Schlägertyp.", stimmt er ihm zu und lacht auf,„Puh. Jetzt bin ich völlig umsonst vom Campus bis hierher geflüchtet."
Logan tretet hervor und Dean lässt mich los, dass ich die perfekte Gelegenheit habe um ihn zu ergreifen, doch sobald ich den Arm ausstrecke schreckt Logan zurück und versteckt sich wieder hinter Dean. „Mami, ich will noch nicht sterben!", quengelt er und schaut über Deans Schulter hervor. „Deine Mami kann dich da auch nicht mehr rausretten.", keife ich und Dean drückt mich wieder zurück, da ich ihnen näher gekommen bin.
„Was ist denn los? Logan, was hast du schon wieder angestellt?", hakt Dean nach und schaut sich flüchtig über die Schulter. „Er wollte Tessa knutschen, aber ich bin zu ihnen gegangen und dann ist sie davongelaufen.", fasst Logan zusammen und allein die Erinnerung an seine fröhliche Begrüßung, die sich wie ein Faustschlag angefühlt hat, lässt Zorn in mir aufkeimen.
„Tessa? Meist du Tess?", fragt Dean und schaut mich nun verblüfft an,„Ist sie nicht mehr mit Brian zusammen?" Ich schnaube und wende den Blick von ihnen ab. „Nein." Er nickt. „Na endlich." Sofort hebe ich den Kopf wieder an und schaue in seine grauen Augen. „Was heißt hier endlich?", hake ich nach und er zuckt mit den Schultern. „Das musst du mit Tess besprechen.", meint er und ich ziehe die Brauen zusammen. Was weiß er?

Während ich Dean betrachte und hoffe er wird mir doch erzählen, was er weiß nutzt Logan die Chance und läuft in sein Zimmer, dass ich ihm sofort folge, doch er knallt die Tür zu und schließt ab. Wütend hämmere ich dagegen. „Ich schwöre bei Gott, dass ich dir Hundefutter unters Essen mischen werde, wenn du mich noch einmal außerhalb ansprichst und ich mit Tess bin!", drohe ich ihm und haue nochmal gegen die Tür,„Arsch."
Als ich mich umdrehe deutet Dean nach links und wir beide gegen in die Einbauküche, er setzt sich auf den Barhocker und ich gehe zum Kühlschrank.
„Du willst was von Tess?", fragt er und ich betrachte den Inhalt, dabei habe ich gar keinen Hunger. Wir waren erst eben essen, ich habe noch meinen Kaffee getrunken -ohne einen Kuss gehabt zu haben- und es ist beinahe zehn Uhr Abends. Hunger habe ich gerade gar nicht. „Sie interessiert mich.", gebe ich zu und schließe den Kühlschrank wieder. Um für Ablenkung zu sorgen schaue ich in die Schubladen und suche nach etwas für das sich das Suchen lohnen würde. „Und Logan hat jetzt euren ersten Kuss ruiniert?", fragt er weiter und ich beiße meine Zähne zusammen, rege mich dennoch auf und wirble zu Dean herum.
„Es waren nur noch Millimeter! Wir hätten uns zu hundert Prozent geküsst, aber genau dann, wenn es soweit ist, platzt Logan dazwischen, quatscht uns an und dann ist sie mit einer Ausrede davon gestürmt!", erzähle ich aufgebracht und stütze mich an der Theke ab,„Jetzt erklär mir bitte du würdest den nicht umbringen wollen." Dean mustert mich. „Vor den Winterferien hat Logan Gracie und mich beim Sex unterbrochen. Und er lebt noch. Ich schätze du solltest runterkommen.", behauptet er und ich verdrehe die Augen.
„Er ist unverbesserlich.", murmle ich und schaue mich nochmal in der Küche um.

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