10|„Von mir aus kannst du mich auch ausziehen."

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Tess

Meine Haut fühlt sich schrumpelig an, doch das ist mir völlig egal. Ich könnte noch Stunden in diesem Jacuzzi sitzen, besser gesagt auf Nate und seine warmen Lippen überall auf mir spüren. Seine Hände an meinem Hintern drücken zu, dass mir ein Stöhnen entkommt und ich somit den hitzigen Kuss unterbreche, doch statt, dass er seine Lippen wieder auf meine legt presst er sie auf mein Dekolleté und eine Hand wandert von meinem Rücken hoch zum Band meines Bikinis.
„Du willst mich auch, gib es zu.", vibriert seine Stimme an meiner nassen Haut und ich atme hektisch ein. Mit seiner Zungenspitze fährt er von meinem Schlüsselbein herunter zum Tal zwischen meinen Brüsten und ich lege keuchend den Kopf zurück. Verdammte Scheiße und wie ich will!
Ungeduldig presse ich mich gegen ihn und wünschte wir beide würden nicht diese dämlichen Badesachen tragen.
„Sag es, Baby.", fordert er mich sanft, doch herrisch auf und beißt an der weichen Haut meiner Brust, die mein Bikini freigibt. Gequält beiße ich mir auf die Unterlippe und ziehe ihn näher an mich. „Hör nicht auf.", stöhne ich und er zieht ein wenig an der Schleife des Tops, doch nicht genug, dass sie sich löst. „Gesteh dir endlich ein, dass ich es bin, den du willst.", wiederholt er mit tiefer Stimme und die andere Hand, die an meiner Hüfte lag presst mich gegen ihn, gegen die Erektion hinter seiner Badehose. „Nate.", stöhne ich völlig von dem Kribbeln und Verlangen in mir eingenommen. „Sag, dass du mich willst."
Er zieht ein wenig mehr an der Schleife und legt federleichte Küsse um meinen Busen.
„Ich will dich."

Wie aus einem Albtraum erwacht reiße ich die Augen auf und will aufspringen, doch halte mich in letzter Sekunde davon ab. Benommen blinzle ich und ziehe meine Decke fester an mich. Was war das denn?
„Guten Morgen, Sunshine. Endlich bist du auch wach.", höre ich Ellie und drehe sofort den Kopf in ihre Richtung. Sie ist bereits angezogen und steht vor dem Wandspiegel in unserem Zimmer um sich die Wimpern zu tuschen. Tonlos betrachte ich sie und bin noch im Lademodus als sie die Mascara wieder zuschraubt und in ihren Kulturbeutel steckt. Mit breitem Grinsen dreht sie sich zu mir um und ich setze mich langsam auf, reibe mir über mein Auge und gähne. Meine Mitbewohnerin zieht kurze Boots aus ihrem Wandschrank und kommt auf mich zu um sich auf mein Bett zu setzen und ein Bein anzuheben um in den Schuh zu gelangen.
„Du bist gestern einfach verschwunden.", beginnt sie und ich schaue ihre Finger mit dem rosa Nagellack an, die die Schnur der Boots enger ziehen,„Und als ich gegen zwei Uhr gekommen bin lagst du auf magische Weise friedlich schlafend in deinem Bett." Ich mustere sie und suche dann die Uhr auf dem Regal über meinem Wandschrank auf. „Ist es menschlich nach nur sechs Stunden Schlaf so glücklich zu sein wie du es gerade bist?", frage ich total am Thema vorbei und sie zuckt mit den Schultern. „Wenn man total befriedigt und erledigt ins Bett geht, dann vielleicht.", erwidert sie trocken und ich brauche einige Sekunden, doch als ihre Worte einsacken verziehe ich das Gesicht. „Bah! Du und Jay haben doch nicht hier im Zimmer-...", wage ich kaum auszusprechen, doch ihr vielsagender Lippenbeißer sagt genug aus,„Während ich auf der anderen Seite schlafe? Oh Gott, zum Glück bin ich nicht aufgewacht!" Sie lacht und bindet sich noch den anderen Schuh zu.

„Wir belassen es hierbei. Es geht nicht um Jay und mich sondern darum, dass du einfach verschwunden bist, Nate nach dir gefragt hat und ihr beide danach gar nicht mehr gesehen wurdet.", erklärt sie mir die Lage und springt vom Bett auf um ihre Tasche von ihrem schmalen Bett zu nehmen. Wie haben sie und Jay denn da drauf gepasst? Sofort verwerfe ich den Gedanken und wedle vor meinem Kopf herum um diese Bilder zu verbannen.
„Ich warte auf eine Antwort, Miss Graham.", spricht Ellie streng und ich hebe den Blick zu ihr. Sie hat die Arme vor der Brust verschränkt und den Kopf schief gelegt. „Ich habe keine Ahnung was du nun hören willst.", behaupte ich und sie verdreht theatralisch die Augen.
„Na, du und Nate! Läuft da was?", fragt sie direkt heraus und ich schüttle den Kopf. „Nein. Wieso glaubst du da läuft was, wenn er nach meinem Verschwinden fragt und dann selbst verschwindet? Ich war in einem Moment im Bad und im nächsten habe ich mich total erschöpft in mein Bett geschmissen. Ohne einen Nate dabei gehabt zu haben.", erkläre ich und zucke unbeteiligt mit den Schultern. Sie seufzt.
„Das glaube ich dir nicht, aber ich bin spät dran.", sagt Ellie und kommt wieder zu mir,„Nach meinen Proben gehe ich mit Jay essen und danach werden wir beide ein Gespräch unter vier Augen führen und du wirst mir nicht verklickern können, dass Nate nicht präsent in deinem Leben ist." Sie lehnt sich vor um mich auf die Wange zu küssen und geht auf die blaugestrichene Zimmertür zu. „Bis später." Ich hebe kurz die Hand und gähne herzhaft.
Sobald die Tür ins Schloss fällt lasse ich mich geräuschvoll wieder zurückfallen.

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