44|die Konsequenzen für Nate und Logan

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Tess

Endlich ist es Montag und mit Nate und Ellies Hilfe bin ich wieder im Fylls Wohnheim. Es tat gut für eine Woche bei meinen Eltern zu sein, aber ich habe es tatsächlich vermisst nicht ständig zutun zu haben und auf dem Campus der Walsh Elite University zu leben.
Ich setze mich auf mein Bett und Nate lässt die kleine Reisetasche mit einigen Sachen von mir neben mein Bett nieder. „Ich räume die später aus, lass die dort einfach legen.", sagt Ellie und greift um den quietschpinken Scrunchie an ihrem Handgelenk um sich einen Zopf zu machen. Ich sehe zu ihr und widerspreche:„Nein, ich mache das." Ellie verdreht die Augen und ein unausgesprochener Kampf entsteht, den wir wohl später fortsetzen werden, weil ich mir sicher bin meine eigenen Sachen auspacken zu können.
„Wie auch immer, ich muss wieder los zum TMC.", sagt sie und greift nach einem Stapel Hefte, die sie in ihren blauen Rucksack mit helleren Verzierungen an den Seitentaschen stopft und nach der weißen Strickjacke greift, die um ihr Bett hängt. „Viel Spaß. Du rockst die Rolle.", ermutige ich sie und sie wirft mir einen Luftkuss zu bevor sie hektisch das Zimmer verlässt und ich alleine mit Nate zurückbleibe.

Ich stehe auf und gehe zu dem Standspiegel, der auf Ellies Seite hängt und betrachte meine Flecke auf dem Hals, die ich nicht abgedeckt habe, weil Ellie uns gehetzt hat und ich keine Zeit dafür hatte. Prüfend streiche ich darüber und stelle fest, dass sie bereits verblasst sind. Ich hoffe bis Mittwoch sind sie komplett verschwunden, denn ich will wieder in meine Kurse ohne gefragt zu werden woher das denn kommen mag.
„Die werden noch mindestens nächste Woche zu sehen sein.", antwortet Nate auf meine Gedanken und ich schaue ihn durch den Spiegel an. Seufzend drehe ich mich um und gehe wieder auf mein Bett zu. „Na toll."
Ich lasse mich neben Nate auf mein Bett plumpsen und er streicht meine Haare hinter meine Schulter um sich selbst die Hämatome ansehen zu können. „Wie geht es dir?", fragt er und ich schließe die Augen angestrengt um mein Augenrollen zu unterdrücken, denn diese Frage bringt mich dazu zu schreien. Es nervt mich langsam, dass alle ständig fragen wie es mir geht. Ich verstehe es und es ist lieb, dass sie sich um mich sorgen, aber ich brauche nicht mehrmals am Tag von jedem zwei Mal gefragt werden. Diese Frage macht mich langsam krank!
„Super.", bringe ich mich dazu zu antworten und drehe den Kopf zu ihm während ich meine Haare wieder nach vorne lege, dass er meine Verletzungen nicht mehr ansieht,„Mal schauen wie das aussehen wird, wenn ich erstmal zu meinen Kursen gehe. Ich habe bestimmt Unmengen an Stoff verpasst und hänge total zurück."
„Mach dir keinen Stress. Ruh dich die nächsten zwei Tage noch aus und dann kannst du wieder in dein Studentenleben verfallen.", sagt er und mustert mein Gesicht. Ich lege den Kopf schief und lächle abwartend, denn ihm liegt etwas auf der Zunge, das sehe ich. „Hast du jetzt über eine Anzeige nachgedacht?", fragt er und ich seufze.
„Ich dachte ich soll an nichts stressiges denken?", erinnere ich ihn an seine eigenen Worte und Nate kommt grinsend mit seinem Gesicht näher an meines.
„Wenn du ihn anzeigst, dann werde ich dich schon entlasten, keine Sorge. Du wirst gar nicht daran denken müssen bis du dich wieder fit fühlst.", versichert er mir und ich lehne mich ebenfalls provokant vor. „Ich fühle mich schon fit, Nate.", betone ich und er scheint nicht überzeugt, denn er lehnt sich wieder zurück und schaut mich von oben bis unten an.

„Hübsche, ich habe dir versprochen ihm kein Haar zu krümmen, aber das werde ich nur einhalten, wenn er anders dafür bestraft wird.", stellt Nate klar und fassungslos starre ich ihn mit offenem Mund an. „Erpresst du mich?"
Nate schaut mich nur vielsagend an statt darauf zu antworten, aber allein dieser Blick sagt genug. Nate erpresst mich gerade!
„Ich glaub's nicht! Das ist meine Entscheidung, Nate. Ich wurde verletzt und ich entscheide was passiert. Du kannst mich nicht damit erpressen.", rufe ich ihm entgeistert entgegen und er steht vom Bett auf während er die Schultern zuckt.
„Okay. Dann kannst du auch nicht entscheiden, ob ich ihn haue oder ignoriere.", behauptet er mit unbeteiligter Miene und schaut zu mir herunter. Ich bin entsetzt. Nate seufzt und kommt auf mich zu um mein Gesicht zu umfassen, doch ich drücke seine Hände sofort weg, dass er wieder seufzt, doch dieses Mal klingt es mehr aus dem Inneren.
„Baby, ich tue das doch nicht, dass es dir schadet. Ganz im Gegenteil. Dieser Hurensohn soll auf irgendeine Weise dafür bestraft werden, dass er dir wehgetan hat und wenn es dann wirklich auf eine Geldstrafe hinauskommt, was ich übrigens nicht denke, dann musst du sein Geld nicht annehmen, aber er muss weggesperrt werden. Und das kann er nur, wenn du ihn anzeigst.", spricht Nate sanfter und lässt sich in die Hocke nieder um zu mir aufzustehen statt hinunter. Sofort fühle ich mich viel besser, denn die andere Haltung hat sich angefühlt als würde Nate über mich bestimmen, doch wenn er vor mir kniet und zu mir aufsieht ist es eher wie eine Bitte statt einer Aufforderung.
Zögerlich sehe ich an ihm vorbei, dass Nate seine Hand hebt und mich am Kinn zu sich zieht und ich ihn wieder ansehe. Bittend sieht er mich mit seinen grünbraunen Augen an und ich schmelze wie Eis dahin. „Na gut. Ich werde es tun.", gebe ich nach und Nate lächelt strahlend auf,„Aber ich muss dann mit meinen Eltern reden und... das... Ich weiß nicht wie..." Mir fehlen die Worte und ich muss schlucken. Ich habe Angst davor mit meinen Eltern zu reden. Ich habe Angst vor ihren Reaktionen und Angst um die Gesundheit meines Vaters.
„Ich bin für dich da.", sagt Nate und greift nach meinen Händen,„Wenn du willst und es helfen wird, dann bin ich dabei." Dankend lächle ich ihn an und mir fällt wieder auf, dass Nate gar nicht weiß wie viel er mir bedeutet.
„Nate, ich li-...", will ich geradeheraus sagen, aber die Tür wird aufgeschwungen und mit rotem Gesicht stürmt Ellie hinein. „Ich habe doch tatsächlich mein Handy vergessen. Ich war fast da und dann ist es mir aufgefallen und ich bin zurückgelaufen. Könnt ihr das glauben?"

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