30|Und jetzt?

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Tess

Grinsend schlürfe ich meinen Bananensmoothie und schaue zu Nate, der gegenüber von mir sitzt und über den Tassenrand seines Cappucinos streicht.
„Ich glaube ich werde Wren echt vermissen.", gebe ich zu und lecke mir den Smoothie von den Lippen,„Es hat echt Spaß gemacht Zeit mit ihm zu verbringen." Er legt den Kopf schräg. „Ich schätze das liegt an dir. Es macht Spaß mit dir Zeit zu verbringen.", verdreht er und ich muss breiter grinsen, doch muss wieder an Wren denken.
„Meinst du, er könnte nochmal für ein Wochenende hierherkommen? Ich will unbedingt wieder Zeit mit ihm verbringen.", frage ich und Nate seufzt. „Ich will auch Zeit mit dir verbringen.", lässt er mich wissen und ich stütze mein Kinn an meiner Hand ab.
Ich glaube Nate ist eifersüchtig auf Wren geworden. Es ist einerseits niedlich und gleichzeitig zum totlachen, dass er glaubt sein kleiner Bruder könnte seinen Platz eingenommen haben. Mein Interesse an Nate kann nichts und niemand übertreffen, das ist wohl mittlerweile unmöglich geworden. Jede Faser meines Körpers sehnt sich nach ihm und ich habe schon lange aufgehört dagegen anzukämpfen.
„Er ist echt süß."
„Du bist auch süß."
„Er hat mich echt glücklich gemacht mit seinem Besuch."
„Mich macht es auch glücklich, dass wir hier sitzen."
„Nate?" Er schaut mich mit gespieltem Lächeln an. „Ja, Baby?" Ich lehne mich mehr vor und grinse über beide Ohren hinweg. „Kann es sein, dass du eifersüchtig auf Wren bist?", frage ich amüsiert und er zögert erst, dass ich denke er würde es verneinen, aber da habe ich wohl vergessen, dass ich es hier mit Nate zutun habe. Dem wohl transparentesten Typen auf der Welt. „Verdammt, ja! Was soll der Mist? Wir sitzen seit einer halben Stunde hier und du erzählst mir von meinem Bruder statt mir Komplimente zu machen oder dir die Zeit zu nehmen auf meine Komplimente an dich zu reagieren!", platzt es aus ihm und ich werfe mich lachend im Stuhl zurück.
Nate knurrt und ich vergesse völlig, dass wir im Wanda's sitzen und hier um uns noch andere Gäste sitzen und womöglich zu uns herübersehen, weil ich so laut lache.

„Du willst Komplimente?", frage ich mit sanfter Stimme und wische mir die Lachtränen weg. Er verschränkt die Arme vor der Brust und schaut mich durch zusammengekniffene Augen an. „Kerle wollen auch Komplimente hören, Tess. Wir verbringen nicht umsonst Stunden unter der Hebebank.", erklärt er und ich ziehe eine Braue hoch, dass er ein wenig einknickt,„Na gut, zwar auch um fit zu bleiben und für unser eigenes Selbstbewusstsein, aber du kannst gerne über mich reden, da habe ich nichts einzuwenden." Meine Mundwinkel zucken und ich gluckse leise statt wieder in lautes Gelächter auszubrechen.
„Na gut. Entschuldige du liebevoller, humorvoller, attraktiver, muskulöser, sexy, gut aussehender Mann.", komplimentiere ich ihn lächelnd und er schaut mich ernst an, mit einem Anflug eines Lächelns, dass ich fortfahre,„Deine Gesellschaft ist etwas völlig anderes als die mit deinem Bruder, denn wenn du da bist, gehen mir völlig andere Gedanken durch den Kopf." Wow. Habe ich das gerade wirklich laut gesagt? Das ist.. ungewohnt. Nate scheint genauso verblüfft zu sein, doch ein Grinsen bildet sich auf seinen tollen Lippen und er stützt die Unterarme an dem Tisch ab, dass wir uns geradewegs in die Augen sehen.
„Ach ja? Was denn für Gedanken?", flüstert er in rauem Ton und ich lehne mich weiter nach vorne, versuche all mein übrig gebliebenes Selbstbewusstsein zusammenzukratzen, doch viel ist da nicht übrig und ich traue mich doch nicht auf eine sexy Art schmutzige Sachen zu sagen. Vor allem an einem öffentlichen Ort. „Verrate ich nicht."
Er seufzt und schürzt die Lippen als er an mir heruntersieht und wieder hoch.
„Halb so wild. Ich weiß schon was ich bei den Mädchen auslöse.", behauptet er selbstsicher und lehnt sich wieder zurück während er die Tasse an seinen Mund führt. Mit hochgezogener Braue schaue ich zu ihm. „Aha. Und was soll das bitteschön sein?", frage ich und ein Mundwinkel von ihm hebt sich. „Das fühlst du doch immer, wenn du mit mir bist.", beschwichtigt er und auch meine andere Braue wandert hoch,„Mehr. Ihr wollt mehr, wenn ihr mit mir seid." Er hat verflucht recht damit, dass ich mit jedem Mal mit ihm mehr will, aber... ihr? Gibt es neben mir noch jemanden, der gerade am Tisch sitzt? Wieso spricht er von der Mehrzahl statt nur von mir?

FROZEN PROMISEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt