Keine Rückzieher mehr

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Zac Pov.

Ich hielt sofort inne und merkte nur noch die kühlen Tränen, die über meine Wangen liefen.

Was hatte ich da gerade gesagt ?

Mein Blick war immer noch auf Alec gerichtet, der mich mit großen Augen ansah und auch ihm eine einzelnen Träne, die er so lange zurück hielt, die Wangen runterfloss.

Mein Herz hörte plötzlich auf zu schmerzen und fing an wieder Blut durch meinen Körper zu pumpen. Jeder Muskel, der sich krampfhaft zusammengezogen hatte, entspannte und ich konnte endlich wieder atmen.

Diese Gefühle konnte ich endlich mit einem einzigen Satz von meiner Seele reden und es fühlte sich gut an.

Wie lange hatte ich das schon unterdrückt ?
Wie lange habe ich mich und Alec verletzt ?

Ich wusste, dass diese drei Worte ihn nicht daran hindern würden zu gehen. Doch ein Teil meines Herzens glaubte dennoch daran, dass er diese Tasche auf den Boden fallen ließ und mich stattdessen in seine Arme nahm.

Was ein egoistischer Gedanken, mmh ?

Ich habe uns beiden nichts als Schmerz und Unglück gebracht und habe deswegen auch keineswegs das Recht, irgendwas zu erwarten.
Von Anfang an hatte ich die Karten in der Hand und habe sie nie gesetzt.
Stattdessen habe ich ausgesetzt um auf etwas besseres, auf etwas anderes zu hoffen und habe schlussendlich zu lange gewartet. Das Spiel war vorbei und somit auch mein letzter Zug.

Mein Schicksal habe ich durch diesen falschen Spielzug versiegelt und dieses Siegel ließ sich auch nicht mehr rückgängig machen. Es war vorbei - endgültig.

Das einzige, was ich jetzt noch hören wollte war, wie Alec mich zurückwies und dann für immer durch diese Tür verschwindet.

Wollte ich das wirklich ?

Diese mir selbst gestellte Frage wurde in einem Augenblick völlig ausradiert, als Alec die Tasche fallen ließ, auf mich zu stürmte, seine Hand in meinen Nacken legte, die andere um meine Hüfte geschlossen und seine Lippen voller verlangen und Erleichterung auf meine legte.

Zuerst realisierte ich nicht, was da gerade passierte. Das einzige was ich noch wahrnahm, war mein pochendes Herz und die Wärme, die von Alecs Körper ausging.

Als Alec mich hastig Richtung Bett drängte. kam ich wieder zurück in der Realität an. Ich taumelte ein paar Schritte zurück und krallte meine Finger in sein T-Shirt, damit ich nicht den halt verlor.

Seine Zunge glitt über meine Unterlippe und ließ ihn zögerlich hineingleiten. Er drückte sich mir immer fordernder entgegen und ich konnte nichts weiter tun, als das alles zu erwidern.

Wie lange hatten wir diese Grenze schon zwischen uns gehabt ?

Schon solange hatten wir beide diese zu starken und unerklärlichen Gefühle unterdrückt und nichts auf dieser Welt wäre damit vergleichbar gewesen.

Doch als Alec mich langsam auf das Bett fallen ließ und er seinen Körper an meinen rieb, wurde ich nervös und fing an, ihn leicht von mir weg zuschieben.

Er schien das sofort zu bemerken und löste mich direkt von mir.

,,Was ist ?" seine blauen Augen trafen direkt auf meine und ich konnte die Angst in seinen deutlich sehen.

Angst, wieder verletzt zu werden.

,,Ich..." ich versuchte nach den richtigen Worten zu finden, doch nichts wollte mir in den Sinn kommen. Wie wollte ich ihm klar machen, dass ich einfach nur höllisch nervös war, da ich genau wusste, dass er mich hier und jetzt wollte ?

Doch ich brauchte gar nicht mehr weiter nachdenken, denn Alec entfernte sich seufzen von mir und setzte sich auf die Bettkante.

,,Du machst mich echt wahnsinnig, weißt du das eigentlich ?" Er setzte ein gequältes Lächeln auf und wandte dann wieder seinen Blick von mir.

,,Alec Ich-"

,,Schon gut Zac, Ich habe es verstanden." er stützte sich vom Bett ab und wollte gerade gehen, als ich ihn davon abhielt indem ich ihm am Handgelenk zurückzog.

,,Ich habe Angst..." das waren die einzigen drei Worte, die meinen Mund verließen.

Ich hatte Angst.
Angst, dass ich ihn verlieren könnte.
Angst, dass das zwischen uns nicht funktionieren könnte.

Vorsichtig löste sich Alec aus meinen Griff und setzte sich zurück aufs Bett direkt vor mir.

Mein Blick war auf das Bett gerichtet, doch als Alec meinen Kopf in seine starken Hände nahm um meinen Kopf zu ihm zuziehen, musste ich ihn in die Augen sehen.

Ich sah ihm in seine blau leuchtenden Augen und konnte seit langem mal wieder einen Schimmer Glück daran sehen. Er lächelte mich einfach nur stumm an, bis er seine Stirn gegen meine drückte.

,,Keine Rückzieher mehr, Zac."

Das Leben ist nh Bitch [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt