Nähe

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Alec Pov.

Wir saßen noch eine ganze Weile so da und meine Hand lag immer noch auf seiner. Ich mochte diese Nähe zwischen uns und wollte sie auf keinen Fall unterbrechen. Zac war der einzige, wo ich mich geborgen fühlte, wo ich mich nicht alleine fühlte. Er füllte diese Leere in mir, die der Tod meiner Eltern verursacht hatte.

Doch ich wusste, dass er nicht für immer bei mir sein würde. Wir hatten keine Zukunft, denn er war hetero und ich war zu feige es ihm wenigstens zu sagen. Sowas hat keine Zukunft und wird es nie haben. Außerdem, was würde seine Mum dazu sagen ? Sie würde wahrscheinlich aus allen Wolken fallen und ich will nicht, dass Zac sich hinterher rechtfertigen muss. Er hatte seine eigenen Problem, wie zum Beispiel sein Vater. Er hatte genau so eine verletzte Seele wie ich, die jeden Moment komplett zerbrechen könnte. So unterschiedlich waren wir uns nämlich nicht.

***

Mittwoch

,,Psst, Alec !" Ich merkte, wie plötzlich jemand einen papierbällchen gegen meinen Kopf warf und drehte mich daraufhin um.
Genau in dem Moment wo ich mich umdrehte, traf mich ein weiterer ins Gesicht und ich funkelte den, der ihn geworfen hatte, böse an.

,,Lass den scheiß Zac." zischte ich und drehte mich wieder um.
Er ging mir schon seit Beginn der Stunde auf den Zac und das nervte !

,,Alec, wenn sie nicht aufhören den Unterricht zu stören, dann werde ich sie vor die Tür schicken !" mein Mathe Lehrer drehte sich in meine Richtung und warf mir einen scharfen Blick zu, während mir die Kinnlade runterklappte.

,,Er hat doch angefangen ?!" Ich drehte mich empört zu Zac um der lässig die Hände hinter den Kopf verschränkte und sich an seinen Stuhl lehnte.

,,Was soll ich denn gemacht haben ?" Er zog eine Schmollschnute und hielt sich theatralisch das Herz.
Ich schnaubte nur genervt und der Lehrer ermahnte diesmal auch Zac und widmete sich dann wieder seinen Parabeln.

In der Pause ging in mit Zac zusammen zu den anderen, die bereits schon vorgegangen waren, da Zac und ich uns noch eine Standpauke von unserem Lehrer anhören mussten.

,,Was sollte der Mist vorhin ? Nur wegen dir haben wir einen Eintrag gekriegt." Ich schüttelte Genervt den Kopf und Zac fing nur an zu lachen, was da alles nicht gerade besser machte.

,,Wasn ? War doch ganz witzig." Er steckte die Hände in die Hosentasche und fing an zu schmunzeln.

,,War ja klar, dass du das witzig findest." Ich verdrehte die Augen.
,,Wenn du nochmal sowas abziehst, werd ich es nicht mehr auf mich sitzen lassen." Fügte ich noch hinzu.

,,Ach ja ?" Ich sah, wie Zac kurz verschmitzt zu mir rüber grinste und wollte ihn gerade wieder anmaulen, als er ohne Vorwarnung plötzlich meinen Oberarm griff und mich gegen die Spinde neben uns drückte.
Ich konnte nicht wirklich folgen, da alles so schnell ging und schaute ihm geschockt in seine dunkelbraunen Augen.
Er kam wir bedrohlich näher und sein grinsen verschwand nicht. Ich merkte, wie mein Herz gegen meine Brust klopfte und mir eine Schweißperle über die Stirn lief.

,,Das würdest du dich nicht trauen." hauchte er mir gegen meine Lippen und lehnte sich dann wieder zurück.
,,Jetzt guck nicht so, als hättest du riesen Angst vor mir." Zac fing anzulachen und boxte mir gegen den Oberarm. Ich verharrte noch einen Moment in der Position, bis ich wieder in der Realität ankam.

Sowas hält mein Herz nicht aus.

,,Da seid ihr ja !" Elijha winkte uns zu und Jackson tat es ebenfalls. Doch als ich sah, wer da noch sah vergrößerten sich meine Augen.
Ophelia saß auch am Tisch und winkte mir ebenfalls mit einem Lächeln zu, nur Zac beachtete sie nicht.

,,Ophelia ?" Ich setzte mich an den Tisch und musterte sie verwirrt und zugleich erleichtert, dass sie sich nicht mehr von uns distanzierte. Zac setzte sich jetzt ebenfalls hin und schaute unsicher in die Runde. Ihm war das mehr als nur angenehm, mit Ophelia wieder an einem Tisch zu sitzen, nachdem sie diesen Streit hatten.

,,Diese angespannte Atmosphäre ist ja kaum auszuhalten." Jack zog scharf die Luft ein und strich sich durch seine dunkelblonden Haare.

,,Jack !" Ich boxte ihm in die Seite und er zuckte zusammen.

er murmelte ein kurzes ,,sorry" und ich wandte meinen Blick wieder zu Zac, der ziemlich angespannt war.
Vorsichtig legte ich meine Hand auf seinen Oberschenkel und übte etwas Druck auf. Zuerst verkrampfte er kurz, bis er sich dann entspannte und mit ein kleines Lächeln schenken, was mir zeigen sollte, dass alles okay sei.
Dennoch zog ich meine Hand nicht weg und ließ sie weiter auf seinem Oberschenkel ruhen und konnte erkennen, wie er anfing zu schmunzeln.

Obwohl die Atmosphäre anfangs etwas angespannt war, wurde sie zum Glück etwas entspannter, als Elijha anfing über witzige Themen zu reden. Auch Ophelia und Zac fingen an mitzureden und zu lachen und das machte mich glücklich, dass Zac noch lachen konnte.

Das Leben ist nh Bitch [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt