Teil1: Hausbau, Ein Bagger als Weihnachtsgeschenk

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 Teil 1: Hausbau

Ein Bagger als Weihnachtsgeschenk

Bau oder Kauf

Win-Win or Lose

Wie fing eigentlich das Jahr an? Nun, es fing wie meistens kalt an, aber es war auch nicht so kalt, dass es tragfähiges Eis auf den umliegenden Seen gegeben hätte. Im Gegenteil, der November war noch relativ warm gewesen, und auch im Dezember gab es weder nennenswert Schnee noch einen Frost, der den Boden so richtig hart hätte werden lassen. Warum hat das jetzt eine so große Bedeutung? Also, man hätte sich in der Neujahr- und Weihnachtspause irgendeinem Wintersport widmen können; Ski, Rodel, Schlittschuhlaufen, oder wie hier in der Gegend, wann immer möglich, gerne praktiziert, beispielsweise auch Eisstockschießen. 

Dieses Jahr war alles ein bisschen anders. Paul und seine Frau Tani hatten schon im Frühjahr davor einen Vertrag zum Bau eines Einfamilienhauses unterzeichnet und wollten spätestens nach einem Jahr in dieses Haus einziehen. Man hätte also von diesem Haus schon mehr als eine Grube sehen müssen. Aber da war an Silvester nur diese Grube, und die war noch nicht einmal groß genug, Deshalb musste der bereits mit Verzögerung begonnene Bau auch gleich wieder gestoppt werden, und erst noch Eingabe- mit Werkplänen zur Übereinstimmung gebracht werden. Einer der Gründe, weshalb mit der Grube nicht alles stimmte. 

Nachdem Paul eine arbeitstechnisch bedingte Winterpause einlegen musste, aber mit seinen Jungs auch keinen Wintersport machen konnte, suchte er nach Möglichkeiten, die Zeit irgendwie sinnvoll zu nutzen. Nachdem von seinen Werksvertragspartnern um die Weihnachtszeit auch keiner das milde Wetter zum Baufortschritt nutzen wollte, beschloss er mal wieder, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Er mietete sich einen kleinen Löffelbagger mit dem er seine Grube vergrößern und vertiefen wollte. 

Das ganze stellte sich natürlich als nicht so einfach heraus, wie Paul sich das vorgestellt hatte. Der Bagger war zu klein, der Löffel zu kurz, als dass man damit die Grube hätte vertiefen können. Um mit dem Bagger überhaupt in die Grube zu gelangen, musste zunächst eine Rampe gebaut werden, die Böschung abgestützt, dem auf der Rampe im Kies manchmal versinkenden und stecken bleibenden Bagger mussten einmal die Ketten wieder aufgezogen werden - Paul war beschäftigt. 

Dieser kurze Schwenk auf die erste Januarwoche sollte nur zur Verdeutlichung dienen, in welcher aktuellen Situation Paul und Tani damals steckten. Sie waren also unter die Häuslebauer gegangen. So ein Hausbau  bringt einen gewaltigen Stress mit sich. Fast jeder, der so was einmal durchzieht, weiß es. Wenn es sich dabei um das erste zu bauende Haus handelt, macht es das bestimmt nicht einfacher. Ehen sollen daran schon zerbrochen sein, sagte beispielsweise Pauls Grundstücksmakler von der seinen, und Pauls Kollegen, mit denen er sich regelmäßig über alles mögliche austauschte, konnten dazu auch das eine oder andere Lied singen. 

Pauls Midlife Crisis / zeitlose Leiden des fast jungen W.  / Emotion und Verstand - Gleichklang oder GegensatzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt