Die Watsche
Wahrscheinlich hätte Paul dieses Email mit der ganzen Beichte doch besser für sich behalten sollen. Aber nachdem Paul, soweit er konnte, seine Beweggründe, sein Vorgehen erst einmal für sich fixiert hatte, konnte er sich kaum davon abhalten, auch auf diesen Seelenstrip noch mal eine Resonanz zu suchen. Er drückte also wieder den Sendeknopf, diesmal nicht unbedingt mit einer Antwort rechnend, aber bei einer möglichen Begegnung beim Sport oder wo auch immer vorbereitet zu sein, mit sich einigermaßen im Reinen, immer noch angespannt, aber sich allmählich wieder zu beruhigen versuchend.
Natürlich hätte er immer noch gerne eine Reaktion gehabt. Dieses Siezen war eine Provokation, die nach einer Entgegnung suchte. Tatsächlich nach weiteren fünf Tagen gab es doch noch wenigstens eine kleine und ziemlich kühle Reaktion:
Hallo Paul,
tut mir leid, wenn ich auf deine letzte Email nicht geantwortet habe - ich dachte, ich hätte dir meine Argumente anschaulich dargelegt.
Also nochmal - zum jetzigen Zeitpunkt kommt für mich ein Triathlon einfach nicht in Frage.... ich war trotzdem sehr überrascht, dass so viele Veranstaltungen angeboten werden.
Tut mir auch leid, wenn du das Gefühl hattest, ich hätte dir irgendwelche "Signale" gesendet - dem war nicht so.
Trotzdem musst du jetzt nicht gleich so gekränkt sein, dass du mich mit "Sie" ansprichst!
Sicherlich sehen wir uns freitags mal wieder im Training - bis dahin,
viele Grüße
Thea
Da er nicht unbedingt überhaupt noch mit einer Reaktion gerechnet hatte, wäre das eine einigermaßen vernünftige Abrundung der etwas verunglückten Anmache gewesen. Gedanken wie Emotionen lassen sich aber schwer unterdrücken. Signale komplett in Abrede zu stellen, dem wollte Paul, als seit Jahrzehnten beruflich mit solchen befasst, nicht ohne weiteres zustimmen. Es gibt passive Signalquellen, Reflektionen, Störsignale, das Metier ist komplex.
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Pauls Midlife Crisis / zeitlose Leiden des fast jungen W. / Emotion und Verstand - Gleichklang oder Gegensatz
RomanceGeschichten eines deutsch–irischen Pärchens, des bewegungshungrigen Paul Wank, gerade mit seiner Frau Tani ein Haus bauend, mit ihren nicht ganz einfachen Teenager-Söhnen, dabei Paul im Kampf mit seinen wechselnden Emotionen in einem Jahr mit vielen...
