Trainer Dream Team ...

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Trainer Dream Team …

Thea zusammen im Gespräch mit anderen Teilnehmern seiner Gruppe zu sehen, wurmte ihn, wie bereits gesagt, weckte in ihm leichte Eifersucht. Theas Mann spielte hier keine Rolle, der hatte sich ja langjährig Rechte erworben, anders die Herrn aus dem Verein, vor allem ihr neuer Trainerkollege Thomas aus dem Nachbarort, mit dem Thea sich oft weithin sichtbar angeregt unterhielt, forderte ihn irgendwie heraus. Auch über ihn war schnell im Netz charakteristisches herauszufinden. Er war einiges jünger, hatte trotzdem drei sehr gut schwimmende Kinder bereits in ähnlichem Alter wie Theas Nachwuchs und war selbst recht erfolgreicher, bis auf nationaler Wettkampfebene angelangter Leistungsschwimmer gewesen.

An einem Abend beim Gruppenwechsel schnappte Paul im Vorbeigehen ein Gespräch von Thomas mit einem seiner Schützlinge auf, wo dieser, eindringlich auf die junge Dame einredend, ihr eine aussichtsreiche Karriere im Schwimmsport ausmalte, das Mädel aber eher skeptisch seinen Ausführungen folgte, offenbar nicht ganz überzeugt, ob für die vage scheinenden Aussichten, weitere Opfer gebracht werden sollten. Irgendwie wurde Paul von Thomas in dem Moment penetrant an einen seiner früheren Sportlehrer erinnert, den er trotz seiner erfolgreichen Karriere als 400m Läufer für einen elenden Schwätzer gehalten hatte, der Paul und seinen Mitschülern mit seinen ausufernden, selbstgefälligen Vorträgen immer die knappe, zum Sport zur Verfügung stehende Zeit geraubt hatte. Thomas schien ihm somit als ernstzunehmender Konkurrent auszuscheiden. Sollte Thea sich für einen solchen Menschen erwärmen können, dann würden zwischen Paul und ihr so weite Welten liegen, dass er sich endgültig von der Illusion, eine vertraute Seele entdeckt zu haben, würde lösen müssen.

Beim verspätet zur Trainingsstunde Eintreffen, erwischte er Thea einmal mit einmal ohne Thomas im Eingang zum Bad. Trotz Gruß von ihm schaute Thea durch ihn hindurch. Paul war zwar leicht irritiert, aber es tat ihm nicht mehr ganz so weh. Es war schlicht unangenehm, er wollte diese Situationen nach Möglichkeit irgendwie vermeiden, aber das war nicht ganz so einfach. Kam er zu früh, musste er Thea und dem Kollegen Thomas beim Beenden ihres Kurses zuschauen und Theas abweisende Gegenwart so lange ertragen, bis die letzten ihrer Küken die Halle verlassen und alles aufgeräumt war. Kam er zu spät, so musste er sich, noch schlimmer, direkt an der auf ihre Mädchen am Ausgang wartenden Thea vorbeidrücken. Die einzige Chance wäre gewesen, rechtzeitig zu kommen, solange in der Kabine zu verharren, bis die Luft rein und nur noch seine Gruppe in der Halle war. Das schien ihm dann doch zu blöd.

Pauls Midlife Crisis / zeitlose Leiden des fast jungen W.  / Emotion und Verstand - Gleichklang oder GegensatzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt