Kapitel 38: Die Familiengeschichte von Melodie und Leonas

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~ Sicht von Melodie~

Ich konnte immer noch nicht glauben, was gerade passiert war. Wie geschockt stand ich da und blickte nach unten. Mein Herz schlug schneller und meine Angst wurde so groß, dass mir die Tränen kamen. Aber dann sah ich, wie Leonas Tatjana aus dem Wasser  zerrte und sie beide neben einem großen See lagen. Ich weinte noch mehr, aber dieses Mal waren es Freudenstränen. Ich sah nicht genau, was sie machten, sondern blickte nur kurz in die Augen meines Bruders.  Dann sah ich, dass noch eine Gestalt auf die Beiden zu kam und ich konnte erkenne, dass es Joel war. Schnell riss ich mich zusammen und suchte einen Weg nach unten, was eine Weile gedauert hatte. Ich dachte, dass er uns an die Psychiater verraten würde, aber er tat es nicht. Plötzlich erkannte ich wie seine Augen eine ganz andere Aura ausstrahlten, als sonst. Er ging auf die Beiden zu und richtete sein Schwert auf meinen Bruder.

,, Nein!", schrie ich und rannte zu ihm. Ich stellte mich schützend vor Leonas und vereidigte ihn.  Joel sah mich etwas verwirrt an und sagte:,, Was macht ihr alle hier draußen? Man hat euch doch in die Schlafgemächer geschickt!"

Ich wollte nicht antworten, weil ich mir nicht mehr sicher war, ob ich ihm vertrauen konnte. Nach einer kurzen Stille richtete er sein Schwert auf mich und fragte noch mal das Gleiche.  Ich schluckte schwer und erzählte ihm:,, Wir wollen abhauen!" Bei diesen Worten kam er auf uns zu und ich bemerkte wie Tatjana und Leonas sich langsam auf die Beine zogen. Sie kamen neben mich und stellten sich Joel entgegen. ,, Sag es ihm!", forderte mein Bruder mich auf und ich nickte.

  Joels Aufmerksamkeit wurde geweckt und er ließ sein Schwert sinken. ,, Dann erzählt mal! Ich werde später entscheiden, ob ihr zurück in eure Zimmer geht oder ich euch laufen lasse. Hoffentlich gibt es dafür einen guten Grund!" , sagte Joel und blickte mich intensiv an.  Ich räusperte mich und fing an:,, Der Grund warum wir abhauen, ist, dass wir uns rächen wollen. Nämlich an den Vampiren! Sie hatten uns alles genommen, was uns lieb und teuer war und kamen ohne eine Bestrafung davon." ,, Was genau ist passiert?", fragte mich Tatjana und ich blickte sie traurig an.

~Sicht von Tatjana~

Ich sah ihren Blick und merkte wie sehr es ihr weh tat sich zu erinnern. Ich wollte meine Frage gerade zurückziehen, als sie auch schon fortfuhr:,, Ich war noch klein, als es passierte.

^Rückblick^ Es war an einem normalen Tag, an dem die Abend noch dunkler schien als sonst! Ich lief nach Hause, nachdem ich bei einer Freundin übernachtet hatte. Das Haus war still und es brannte kein Licht, was sehr ungewöhnlich für meine Familie war. Als ich den Lichtschalter betätigen wollte, funktionierte er nicht und so schlich ich durch die dunklen Zimmer und rief den Namen meiner Eltern, aber ich bekam keine Antwort. Aufeinmal hörte ich einen Schrei und folgte ihm, da es die Stimme meiner Mutter gewesen war. Als ich bei ihr ankam, blieb ich wie angewurzelt stehen. Ich began zu weinen und fiel auf den Boden.  Ich wollte meinen Augen nicht trauen und zwickte mich. Aber es brachte nichts! Dies war kein Traum! Es war die grausame Realität!

Vor mir bot sich ein furchtbarer Anblick. Meine Mutter lag in den Armen eines Mannes.  Er hatte seine Fangzähne in ihrem Hals und ich hörte wie er ihr Blut schluckte.  Ich erblickte Vater, der regungslos am Boden lag und Bissspuren am Hals hatte. Ich rannte auf ihn zu und rüttelte an ihm herum. Aber nichts geschah!

Tränen rannten meinem ganzen Gesicht hinab, während ich immer wieder den Namen meines Vaters schluchzte. Ich wusste, dass er tot war, aber wollte es nicht wahr haben. Ich wendete mich meiner Mutter zu und blickte in ihre leeren Augen. Sie wurde von dem Mann fallen gelassen und knallte auf dem Boden auf, an dem sie genauso regungslos liegen blieb wie mein Vater. 

Der fremde Mann kam auf mich zu und ich sah wie das Blut aus seinen Mundwinkeln lief. Er hatte ein gruseliges Grinsen im Gesicht und rote Augen die an mir hingen blieben. Ich rannte weg und merkte wie der Fremde mich verfolgte.

(Feedback?)

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