Kapitel 40: Flucht!?

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Die vielen Fragen machten mich ganz durcheinander, sodass ich nicht mitbekam, was sich um mich herum abspielte. Erst als mich Tatjana wachrüttelte, hörte ich auf mir darüber den Kopf zu zerbrechen.  Joel führte uns zu einem geheimen Eingang, den man als Notausgang bei Feuerausbrüchen verwendete. Er meinte, dass er früher als Kind hier gespielt hatte, weil er oft seinen Vater bei der Arbeit besuchte. Wir folgten dem unterirdischen Gang und kamen endlich aus der Dunkelheit ins Licht. Die kühle Luft kam uns entgegen und ich nahm erstmal ordentlich Luft. Endlich war ich frei! Um uns herum waren Wälder und Wiesen. Man konnte auch eine Straße erkennen die Abgelegen lag. Joel schaut nach links und rechts. Dann, als er sicher war, dass uns niemand folgte, führte er uns zur Straße.  Dort angekommen warteten wir, bis ein Auto an uns vorbei fuhr. Wir hielten unseren Daumen hin, um zu zeigen, dass wir mitgenommen werden wollten. Nachdem mehrere Autos an uns vorbeigebraust waren, hielt ein schwarzer Audi an. Wir freuten uns und fragten den Fahrer, ein junger Mann, ob er uns  bis zu nächsten  Stadt mitnehmen könnte.

Dieser lächelte nur und stimmte zu. Wir stiegen alle ein und schwiegen die ganze Fahrt lang. Als wir dann endlich an einer Stadt ankamen, hielt der Audi an. Wir stiegen aus und bedankten uns bei dem Mann. Dann fuhr er wieder los und brauste die Straße entlang. Ich wendete mich Joel zu, der sagte:,, Am besten wir gehen erst mal zu einem Ort, an dem wir uns ausruhen und weiter planen können. Ich habe hier in der Nähe meine Wohnung.  Wenn ihr wollt, könnt ihr dort unterkommen. Ich wohne alleine und habe meist wenig Besuch." Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf, was ich irgendwie süß fand. Zusammen gingen wir in die Stadt hinein und liefen an vielen Geschäft vorbei, wobei mir das Wasser im Mund zusammen lief. Ich wollte schon ewig shoppen gehen, weil man mir früher immer Anziehen gekauft hatte. Selber durfte ich nie etwas kaufen, was mir gefiel, da ich ja nie rauskam. Aber nun war es soweit! Mein Leben wurde bald anfangen spannender zu werden und ich werde meinen Bruder auch bald fragen, was der Vampir mit ihm angestellt hatte. Bin schon gespannt, was er zu erzählen hat! Aufjedenfall wusste ich schon, dass es nichts angenehmes gewesen war. Nach einer Weile kamen wir an einem kleinen Häuschen an. ,, Hier ist es, ich hoffe, dass euch der Platz genügt!", sagte Joel. Wir liefen hinein und es stellte sich heraus, dass dieses Haus ganz alleine ihm gehörte. ~~ Was er woll mit ^Wohnung^ gemeint hatte? Das sieht überhaupt nicht danach aus.~~ Das Haus war innen gemütlich eingerichtet, sodass ich mich sofort wohlfühlte und eine  Geborgenheit wahrnahm. Joel zeigte uns alles und Tatjana und ich ließen uns auf dem Ledersofa nieder. Wir waren beide total fertig und so fragten wir, wo wir schlafen sollten. Joel führte uns zu einem Gästezimmer, in dem ein Ehebett stand. Wir sprangen darauf und blieben in dem weichen Bett liegen. Nach einer Weile war Tatjana eingeschlafen und ich sah, wie das Licht im Flur ausgeschaltet wurde. Zuerst wollte ich auch einschlafen, aber dann kam mir mein Albtraum wieder hoch und ich entschied mich dagegen. Ich stand auf und schlich den Dunklen Flur entlang, bis ich an dem Zimmer der Jungs ankam.  Gerade als ich die Türklinke runterdrücken wollte, hörte ich einen leisen Seufzer.  Ich ging von der Tür weg und folgte dem Geräusch, bis ich bei einem Jungen ankam, der aus dem Fenster starrte. Ich näherte mich ihm und erkannte Leonas. Er drehte sich kurz um und blickte mir in die Augen. ,, Na, konntest du auch nicht schlafen?", fragte er und wendete sich wieder dem Nachthimmel zu, welcher mich auch anzog. ,, Ja! Die Albträume sind schuld!", erwiderte ich und stellte mich neben ihn. Danach sank mein Kopf auf seine Schulter und er machte nur ein:,, Mhmm!" Ein paar Minuten verbrachten wir mit Schweigen,bis ich mich endlich traute die Stille zu zerbrechen und sagte; anfangs ein wenig vom eigentlichen Thema  entfernt:,, Der Himmel ist wunderschön! Wie die Sterne dort draußen weit weg strahlen und völlig frei sind!..... Wir waren auch mal so frei! Als wir noch eine glückliche  Familie waren, wo Mutter und Vater noch am Leben waren! Kannst du dich noch daran erinnern?" Er sagte erst nichts und ich schaute ihn an,um seine Reaktion zu beobachten. Dann drehte er seinen Kopf zu mir und sah mir tief in die Augen. ,, Ich erinnere mich an alles! Ja, leider an alles!", sagte er mit trauriger Stimme. Ich umarmte ihn und fragte ihn zitternd:,, Was hat der Vampir mit dir gemacht? Und wieso kommst du erst jetzt zu mir?" Leonas drückte mich fester an sich und ich konnte seine Anspannung spüren. ,, Es war grauenhaft! Ich musste sehr viel durchstehen, aber ich konnte nur durch die Hoffnung weiter machen!", antwortete Leonas und ich konnte sein schluchzen hören. Ich wollte ihn ein wenig wegdrücken, um in seine Augen zuschauen, aber er ließ mich nicht und versteckte sein Gesicht in meinem Haar. ,, Schau mich nicht an!  Ich will nicht, dass du mich jetzt so siehst!", flüsterte er leise. Ich nickte nur und hörte auf. ,, Erzählst du es mir?", fragte ich und strich ihm beruhigend über den Kopf, so wie er es bei mir immer gemacht hatte. ,, Ja!", sagte er mit brüchiger Stimme.

(FEEDBACK? /Tut mir leid, dass lange nichts kam. Hier mal ein langes Kapitel.  Hoffe, dass es gut geworden ist.)

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