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༺💘✹              ROMY                ✹💘༻

Nachdem Taylor vor drei Tagen ihre Wohnung verlassen hat, hat sie sich in ihren Bademantel gehüllt und sich vor den Fernseher gesetzt, wo sie sich seitdem kaum weg bewegt hat.
Nur zur Arbeit hat sie sich geschleppt, weil ein gebrochenes Herz nicht als krank gilt. Dabei fühlt sie sich so elendig, so schlimm kann keine Grippe sein.

Von Taylor hat sie seither weder was gesehen, noch etwas gehört.
Es war ihr bereits klar, als er aus ihrer Wohnung flüchtete, als sei der Teufel hinter ihm her.
Das er sich wahrscheinlich nie wieder bei ihr melden wird, hat sie in seinen Augen lesen können.
Noch immer ist sie wütend auf sich selbst, hätte sie bloß ihr vorlautes Mundwerk gehalten, dann müsste sie all das jetzt nicht ertragen.
Damit hat sie alles, was sie sich bereits erkämpft hatten, kaputt gemacht.
Drei kleine Worte mit großer Bedeutung haben ihn letztendlich in die Flucht geschlagen, doch gesagtes lässt sich nicht zurücknehmen und Taten lassen sich nicht ungeschehen machen.
Es fühlt sich an, als hätte man ihr den kostbarsten Besitz genommen den sie je besessen hat.

Erneut sammeln sich Tränen, die in ihren Augen brennen und dann still auf Ihren Bademantel tropfen.
Sie hat in den letzten Tagen nichts anderes getan, außer zu heulen.

Wiedermal scheint der Scherbenhaufen Ihres Lebens so groß, dass sie nicht weiß, wo sie mit dem auffegen beginnen soll.
Wie ein riesiger Berg erstreckt er sich vor ihr und scheint unüberwindbar zu sein.
Bei Dennis ging es ihr nicht mal halb so schlecht, obwohl sie lange zusammen waren.

Taylor krachte so plötzlich in ihr leben, dass sie nie Zeit fand, sich Gedanken darum zu machen wie es ist, wenn er genauso schnell wieder verschwindet.
Keiner wird ihn jemals ersetzen können und es tut einfach unheimlich weh zu wissen  in Zukunft ohne ihn auskommen zu müssen.

Es klingelt an der Haustür, was sie aus ihren immer wieder kehrenden Gedanken reißt.
Mit dem Handrücken wischt sie Tränen und schnodder aus dem Gesicht und trottet zu Tür.

«Oh Gott Romy Engel, Du siehst grauenhaft auf», Carters Stirn liegt in Falten, als er seine beste Freundin betrachtet.
Ihre Haare sind ungekämmt und stehen verknotet vom Kopf in alle Richtungen ab. Die Augen sind rot verquollen und sie sieht aus wie der letzte Penner.
Sie lässt Carter einfach im Türrahmen stehen, trottet zur Couch zurück und zieht ihre Knie an ihr Kinn.
«Danke, es ist auch nett Dich zu sehen", ruft sie ihm entgegen.

Er setzt sich neben sie, legt seine Hand auf ihr Knie und schaut sie an.
«Das muss aufhören. Hörst Du? Er ist es nicht Wert.«
Sie beginnt laut zu schluchzen und vergräbt ihr Gesicht in den Händen.
Er hat ja keine Ahnung, wie viel Taylor in Wirklichkeit Wert ist.
Er hat einfach alles, was eine Frau sich wünschen kann, außer das Manko, keine Liebe annehmen zu können.
»Soll ich ihn verhauen?»

Langsam nimmt sie die Hände vom Gesicht und Carters entschlossene Miene lässt sie ein wenig schmunzeln.
Er würde es tun, wenn sie es zulassen würde, wer letztendlich wem weh tut, sei mal dahin gestellt.
»Schon besser», er grinst sie an, nimmt ein Taschentuch aus der Hosentasche und tupft ihr die Tränen aus den Augenwinkeln.

»Du brauchst eindeutig Ablenkung. Lass uns was trinken gehen.»
Er ist wohl total irre geworden so wie sie aussieht, kann sie sich kaum unter Leute wagen. Energisch schüttelt sie mit dem Kopf.

»Komm schon Romy, Du weißt genau so gut wie ich, dass es so auch nicht besser werden wird.»
Sie will zu Hause bleiben und weiter in ihr Kissen heulen, bis keine Tränen mehr kommen und es aufhört weh zu tun.
Andrerseits lässt Carters Gesicht keinen Widerspruch gelten und nach kurzem überlegen gibt sie sich geschlagen.
Was solls?
Heulen kann sie dann später immer noch.
Sie rappelt sich auf und trottet ins Bad, um zu duschen.

Only one Time - Ein einziges Mal (abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt