༺💘✹ ROMY ✹💘༻
»Carteeer», kreischt sie, als es an der Tür klingelt und ihr bester Freund lächelnd vor Ihr steht.
Endlich ist er aus dem Urlaub zurück, sie fällt ihm freudestrahlend um den Hals und er kann sie gerade eben halten, ohne mit ihr zusammen die Treppe herunterzustürzen.«Hoppla süße«, mit Ihr auf dem Arm dreht er sich um seine eigene Achse und lässt sie wieder runter, hält sie aber am Arm fest, weil sie gefährlich schwankt.
Neugierig betrachtet er ihre neue Wohnung, hier und da stehen noch Kisten herum, doch das größte Chaos ist mittlerweile beseitigt.
Seitdem die Möbel stehen, fühlt sie sich schon richtig Zuhause angekommen.»Man könnte meinen ich wäre ewig weg gewesen«, er lässt sich auf das große graue Sofa fallen und strahlt sie an, dass seine strahlend weißen Zähne hervorblitzen.
»Was um Himmels willen habe ich denn alles verpasst?»
Romy holt zwei Gläser und eine Flasche Mineralwasser aus der Küche, stellt sie auf den Wohnzimmertisch ab und setzt sich neben Carter.In Kurzfassung erzählt sie alles, was in der Zeit wo er weg war geschehen ist.
Die Trennung von Dennis ohne irgendwas davon zu beschönigen.
Auch Taylor erwähnt sie beiläufig.Bei dem Gedanken an Ihn schnürt sich ihre Brust gefährlich zu einem Paket zusammen.
Seitdem er vor einer Woche mit Alex die Möbel aufgebaut hat, hat sie ihn nicht mehr gesehen oder irgendwas von Ihm gehört. Schon da war er sehr abweisend und sie hatte das Gefühl er will es schnell hinter sich bringen, um von hier wegzukommen.
Er versprach sich zu melden und dabei blieb es dann, so plötzlich wie er in ihrem Leben auftauchte, so plötzlich ist er auch von der Bildfläche einfach wieder verschwunden.Sie glaubt, dass es etwas mit diesem unbekannten Typen zu tun haben könnte, der vor seiner Tür einfach auftauchte.
Doch es könnte auch sein, dass es niemals irgendeine tiefere Verbindung zwischen ihnen gab, die über reines sexuelles Interesse hinaus ging.
Wahrscheinlich hat sie sich das Flackern in seinen Augen, wenn er sie ansah nur eingebildet und er hegt wirklich keine Gefühle für sie, wie er es immer wieder sagt.
Dennoch ist sie unsicher und die Ungewissheit bringt sie noch um.Sie vermisst Taylor.
Die ersten zwei Tage starrte sie beinah durchgängig ihr Handy an, in der Hoffnung, dass er sich melden würde, wie er es versprochen hat.
Nicht mal auf Ihre Arbeit konnte sie sich konzentrieren und das neue Projekt wurde zu spät abgegeben, sie kann froh sein, dass Ihr Chef sie nicht gefeuert hat.
Nach diesem Tag hat sie Ihr Telefon in die hinterste Ecke der Wohnzimmerkommode verbannt, um nicht ständig abgelenkt zu sein und sich wieder auf das Wesentliche in Ihrem Leben zu konzentrieren, jedoch erwischt sie sich jeden Abend dabei, wie sie es wieder in die Hand nimmt, um nachzuschauen, ob es ein Lebenszeichen von ihm gibt.Es scheint als sei er gegangen und hat ein Stück Ihres Herzens einfach mitgenommen.
«Tut mir total leid, dass ich nicht für Dich da war, als Du mich brauchtest», traurig schaut Carter sie an.
«Schon gut«, sie zuckt mit den Achseln.
«Sind die Malediven denn wirklich so traumhaft wie alle sagen?«Er schnappt sich die Mineralwasserflasche und schenkt beide Gläser voll, bevor er erzählt wie es ihm ergangen ist.
Er hat ein Mädchen kennengelernt und schwärmt für ihre schwarzen Locken.
Wie es der Zufall so will, lebt sie sogar hier in der Nachbarstadt, sie telefonieren täglich miteinander und hoffen sich bald wiederzusehen.
Es hört sich an, als sei Ihr bester Freund verliebt und das nicht so unglücklich, wie sie selbst.Seufzend knauft sie das Kissen auf ihrem Schoss zusammen und legt es sich unter ihre Ellbogen, den Kopf stützt sie auf Ihren Handflächen ab.
Wenn das Glück auch momentan nicht auf Ihrer Seite ist, freut sie sich für Carter.
Genau das ist es, was eine Freundschaft ausmacht. Sich freuen, wenn es auch bei einem selbst nicht so gut läuft.Wieder schweifen Ihre Gedanken zu Taylor.
So sehr sie sich bemüht an etwas anderes zu denken, so will es einfach nicht gelingen.
Seine grünen Augen gehen ihr nicht aus dem Kopf und scheinen sie überallhin zu verfolgen.
Manchmal dreht sie sich draußen plötzlich um, weil sie denkt seine Blicke auf sich zu spüren. Enttäuscht geht sie jedes Mal weiter, weil sie ihn nirgendwo entdecken kann.«Romy bist Du noch da?«
Verwirrt schaut sie ihren besten Freund an. Sie hat gar nicht mit bekommen, dass er was gesagt hat.
«Sorry ich bin mit meinen Gedanken wohl ganz woanders gewesen«, antwortet sie ihm voller Reue.
Mit sorgenvollem Blick betrachtet er seine beste Freundin, die er besser kennt als sich selbst.Das Martinshorn vor ihrer Haustür erhascht kurz beider Aufmerksamkeit.
Draußen ist richtig was los, sie unterdrückt den Drang zum Fenster zu laufen . In der Kneipe gegenüber kommt es öfter mal vor, dass es Stress gibt. Bestimmt ein betrunkener, der sich wiedermal nicht zusammen reißen konnte.«Was ist denn mit Dir los?»
Romy lässt ihren Kopf auf Carters Schulter fallen.
«Ich glaube ich liebe ihn«, sie spürt die Tränen, die sich brennend in Ihre Augen zu sammeln beginnen.
Sie hat keine Ahnung wie das passieren konnte, doch ohne ihn fühlt sie sich einfach nicht mehr als ein Ganzes.
Wenn sie doch einfach nur antworten bekommen würde, wäre es wahrscheinlich einfacher zu akzeptieren, aber so hängt sie einfach in der Luft, am langen Arm und verhungert schmerzvoll.«Vielleicht solltest Du ihn einfach anrufen«, sanft streicht Carter ihr über den Kopf. Er hat schon immer Verständnis für sie aufgebracht, egal in welcher Situation.
Bisher hat sie nicht den Mut gehabt den ersten Schritt zu tun.
Natürlich hat sie schon daran gedacht, dann ist aber die Angst vor Ablehnung wieder zu groß gewesen.
Nur wird sie so niemals die Antworten bekommen, die sie dringend braucht, um endlich zur Ruhe zu finden.«Was hast Du zu verlieren?«
Er schiebt sie von sich, um ihr in die Augen zu schauen, er lächelt leicht.
«Nun mach schon«, drängt er sie.Außer den läppischen Rest ihres Stolzes hat sie nichts zu verlieren. Vielleicht drängt sie Taylor mit Ihren Fragen noch weiter von sich weg, doch das Risiko muss sie einfach in Kauf nehmen, wenn sie wissen will, woran sie ist.
Nervös kaut sie auf Ihrer Unterlippe, überlegt und steht laut seufzend auf, um ihr Telefon aus der Schublade zu kramen.Mit dem Smartphone in der Hand lässt sie sich wieder neben Carter auf die Couch sinken und sieht ihn fragend an.
«Wenn Du es nicht tust, wirst Du nie erfahren was Du wissen willst.«Nochmal sieht sie ihn an und er nickt ihr aufmunternd zu. Mit zitternden Fingern wischt sie über das Display und
Ihr Herz macht einen Aussetzer, als sie erkennen kann, dass er bereits versucht hat sie zu erreichen.
Schon vor gut zwei Stunden hat er sie angerufen.
Warum bloß hat sie das Telefon in ihre Schublade verbannt? Sie hätte die Lösung schon lange haben können.Mit stark klopfenden Herzen drückt sie die Rückruftaste und lässt es so lange bimmeln bis die Mailbox sich meldet.
«Versuch es nochmal, vielleicht war er nicht so schnell.«
Aber auch beim nächsten Mal erreicht sie ihn nicht.«Er geht nicht dran«, enttäuscht legt sie das Telefon auf den Tisch.
Was ist, wenn es Absicht war, weil er ihre Nummer gesehen hat und sie dann jetzt doch nicht sprechen will?«Bestimmt ruft er zurück, wenn er sieht, dass Du Dich gemeldet hast.«
Carter ist sich dieser Sache so sicher, dass sie fast selbst daran glaubt.
Er hat feinfühlige Antennen und gute Menschenkenntnis.
Wenn er so optimistisch ist, sollte sie vielleicht versuchen geduldiger zu sein und abzuwarten.Überrascht blickt sie auf, als es an der Tür zu klingeln beginnt.
«Erwartest Du noch jemanden?«
Sie schüttelt den Kopf.
«Nein eigentlich nicht«, und viel lieber wäre sie mit Carter allein.
Wenn es nicht beginnen würde Sturm zu klingeln, hätte sie es einfach ignoriert, aber so ist es unmöglich einfach sitzen zu bleiben und die durchdringenden Geräusche auszublenden.«Ist ja gut, ich komme schon«, ruft sie genervt und springt hastig von der Couch, um den Türöffner zu drücken.
Hoffentlich hat derjenige einen guten Grund es so eilig zu haben.Sie öffnet die Tür und völlig außer Atem steht Alex vor ihr.
Er wirkt viel blasser als er sowieso schon ist und sein Ausdruck lässt ein ungutes Gefühl in ihr aufsteigen.«Taylor ist im Krankenhaus, vielleicht solltest Du jetzt schnell mit mir mit kommen.«
Augenblicklich wird ihr übel und blanke Panik ergreift von Ihrem ganzen Körper Besitz.
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Only one Time - Ein einziges Mal (abgeschlossen)
RomanceKann man einen Menschen dazu bringen Liebe zu fühlen, wenn dieser in seiner Vergangenheit nur Ablehnung kannte? Kann man seine Seele heilen, wenn man selbst alles gibt? Es gibt Worte und Taten, die ein Leben von heute auf morgen verändern können und...