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꧁༺♡          TAYLOR               ♡༻꧂
Hey Kumpel.
Für Dich sind meine letzte Zeilen, weil Du der bist in dem ich alle Hoffnung gesetzt habe.
Immer.

Die Hoffnung auf ein besseres Leben, Hoffnung für die Liebe und Hoffnung für Dich selbst.

Gib Dich jetzt nicht auf, sondern fang endlich an zu Leben.

Meine Tage waren gezählt, ob Du es glaubst oder nicht es hatte mich erwischt.

Hirntumor im Endstadium, unheilbar und garantiert tödlich.
Ich wäre sowieso gegangen, ob mit einem Messer im Bauch, einer Kugel im Herz oder elendig krepiert, spielt hierbei keine Rolle mehr.

Ich hatte keine Wahl.
Für mich war alles zu spät.

Für Dich allerdings sollte es jetzt erst richtig anfangen, nimm Dein Leben in die Hand und Lauf Deiner Zukunft entgegen.

Es ist das letzte Mal, das ich Dir helfen kann und ich weiß Du bist ehrgeizig genug, um es zu schaffen.
Ich will, das Du den Boxclub übernimmst, mach was großes draus.
Wo Du den Schlüssel finden kannst, weißt Du.

Ein kleines Startgeld habe ich Dir anbei gelegt.
Frag nicht.
Woher es kommt, bleibt mein Geheimnis. Nur soviel: Du konntest es besser brauchen, als Duck.

Ich Liebe Dich.

Jeff

Was zum Teufel …
Taylor hält so viele Geldscheine in den zitternden Händen, das ihm schwindelig wird, soviel wie er noch nie im Leben gesehen hat.
Er weiß nicht, ob er lachen oder weinen soll oder vielleicht beides?
Was hat Jeff bloß getan?
Die Antwort darauf wird er niemals bekommen, nur eines ist klar, an diesem Geld klebt Blut.
Soviel, dass er es fast schmecken kann.

Er lässt es in seinen Schoß fallen, als würde es ihn verbrennen. Einzelne Scheine flattern auf den Boden.

Nicht einen einzigen Schein will er davon.

Taylor liest die Zeilen ein weiteres Mal, als könnte das gelesene sich verändern.
Er liest es so oft, bis die Buchstaben vor seinen Augen zu tanzen beginnen und verschwimmen, dann blinzelt er und versucht es von vorne.

»Was ist mit Dir?»
Fassungslos und wie versteinert schaut er zu Ashley, die ihn skeptisch beäugt.
Ihr Blick schweift zu den vielem Geld auf den Boden und in seinem Schoß, dann schaut sie ihm ins Gesicht.
Die Realität ist mit geballter Kraft zurück und haut ihm mitten in die Fresse.

»Taylor was ist passiert?» Sie geht auf ihn zu, setzt sich neben ihn und er kann ihre warme Hand auf seiner Wange fühlen, wie ein Lufthauch.
Seine Augen sind feucht, er hat geheult, ohne es zu merken.
Er ist nicht stark wie Jeff glaubt, er ist ein verdammtes Baby.

«Nichts davon will ich, nimm Du es», hektisch hebt er das Geld vom Boden auf, so dass einzelne Scheine direkt wieder zu Boden gleiten.
Den Brief drückt er Ashley in die Hand, soll sie doch damit glücklich sein.

«Du kannst alles haben», seine Augen brennen und die Kopfschmerzen sind dreifach stark zurückgekehrt.
Am liebsten würde er sich ein Loch buddeln und niemals wieder herauskommen.

Was um Himmels willen hat Jeff sich dabei gedacht einfach so zu verschwinden?

»Taylor es tut mir so Leid», ihre Stimme bebt und ihre Augen glänzen ebenfalls verdächtigt. Er kann das Gefühl in sich nicht mehr ertragen, Ashley legt eine Hand um seinen Nacken und zieht ihn in eine Umarmung.
Geleitet von seiner Traurigkeit und Fassungslosigkeit weint er an Ihrer Schulter, wie ein kleines Kind.

Dann nimmt die Wut Oberhand.
Er ist ein Mann, Männer sind stark.
Sein Blut beginnt zu kochen, er reißt sich von Ashley los, springt auf und wirft den Tisch fast um.
Er braucht ihren Trost nicht und ihr Mitleid schonmal gar nicht.

»So eine verfickte Scheiße», brüllt er und rauft sich die Haare dabei.
Da sind wieder diese verfluchten Tränen, die sich nicht herunterschlucken lassen.
Er sinkt in die Knie, vergräbt sein Gesicht in den Händen.
Wird es jemals aufhören weh zu tun?

Wieder spürt er Ashleys Nähe, sie hat sich zu ihm gesetzt.
»Lass es einfach raus.» Dieses Mal lässt er zu, dass sie ihn an sich drückt, ohne dagegen anzukämpfen.

Diese Gefühle, die sich seid der Nachricht über Jeffs tot um sein Herz gelegt haben und drohten ihn zu zerstören, kommen geballt an die Oberfläche.
Traurigkeit, Liebe und Hass, alles gleichzeitig ohne erbarmen.
Taylor ist nicht in der Lage es länger aufzuhalten.

Ashley weint mit ihm, sie halten sich und versuchen sich gegenseitig Trost zu spenden.
Sie sitzen so lange auf dem Fußboden, bis es keine einzige Träne mehr gibt und er seine Beine nicht mehr spüren kann.

«Danke«, sagt er, löst sich von ihr und schaut auf den Boden. Schweigend bleiben sie einfach sitzen, bis sein Blick erneut den Umschlag streift.
Allein der Anblick des weißen Papiers bereitet ihm Schmerzen.
Taylor steht auf, sammelt jeden einzelnen Geldschein auf, steckt es mit dem Brief in den Umschlag zurück und vergräbt es in die hinterste Ecke der Schublade des Wohnzimmerschranks.

Eine Weile starrt er darauf, die Erinnerung an Jeff und seinen Tot hat er mit dem Umschlag in die Schublade gestopft, die er nie wieder öffnen wird.

Taylor ist wütend auf Jeff.
Er ist gegangen und hat ihn einfach zurückgelassen, in einem Leben mit dem er nichts anzufangen weiß.
Ein Leben was stetig immer wieder grausam ist und für ihn nur wenige positive Momente übrig hat.

»Ich hätte an seiner Stelle sein sollen. Warum durfte ich dieses beschissene Leben nicht verlassen? Warum er? Wo er doch alles hatte. Ich kann es nicht verstehen.»
Er lacht bei seinen Worten und glaubt fast komplett den Verstand zu verlieren.
Wie seine Mutter.

»So etwas solltest Du nicht einmal denken», sagt Ashley.

»Warum? Wenn es doch die Wahrheit ist.» Er dreht sich in Ihre Richtung und Ashley schüttelt den Kopf.

»Es ist nicht die Wahrheit. Du bist ein wundervoller Mensch. Du siehst es bloß nicht. Warum meinst Du habe ich mich immer wieder auf Dich eingelassen? Bestimmt nicht, weil es so toll war verletzt zu werden.»

Er versteht nicht was sie ihm damit versuchen will zu sagen.
»Warum dann? Ich hab Dich gefickt und jedes Mal aufs neue entsorgt. Du bist immer wieder gekommen? Warum?»
Kein Mensch will so behandelt werden, doch sie hat es immer wieder zugelassen, dass er sich mit ihr ablenkt. Welcher normale Mensch tut sich so etwas freiwillig an?

Ashley geht ein Stück näher an Ihn ran und schaut ihn mit festem Blick in die Augen.
Sie strahlt so etwas wie Entschlossenheit aus.
»Weil ich mit jedem mal Hoffnung hatte, es könnte beim nächsten Mal anders sein und Du könntest endlich auch für mich fühlen, wie ich für Dich.»

Er schluckt die aufsteigende Galle die in seiner Kehle brennt einfach wieder runter.
»Taylor ich…»-, sie streckt die Hand nach ihm aus und legt sie an seine Wange.
»Ich Liebe Dich noch immer.»

Ein Räuspern trennt ihren Blick und holt sie aus ihrer Unterhaltung.
Mit Ashleys Hand an seiner Wange drehen sie sich zur Tür.

»Romy», flüstert er.

* Schon Kapitel 50 ich kann es selbst fast gar nicht glauben, wie schnell das ging.
Ich Danke euch, die bis hier her mitgefiebert haben. ❤
Natürlich sind wir noch nicht am Ende.

Only one Time - Ein einziges Mal (abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt