Only one Time - Ein einziges Mal (abgeschlossen)

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༺💘✹              ROMY               ✹💘༻
»Romy das geht so nicht weiter», sie hat überhaupt keine Ahnung auf was Carter anspielen will und mit zusammengekniffenen Augen schaut sie ihn von der Seite aus an.

»Du siehst irgendwie elendig aus. Bist Du sicher, dass Du so überhaupt arbeiten gehen kannst?» Romy schaut in den vorderen Spiegel seines Autos und kann ehrlich gesagt nichts Ungewöhnliches an sich selbst feststellen.
Die Haare sind rot, die Augen braun, vielleicht sind sie ein bisschen eingefallen und sie etwas blass um die Nase, aber ansonsten ist alles wie immer.

»Mir geht es wirklich gut», antwortet sie ihm mit ein bisschen Wehmut in der Stimme und drückt einen freundschaftlichen Kuss auf seine Wange, eh sie aus seinem schicken Mercedes aussteigt und den Weg zum Büro anschlägt.
Sie ist froh sich mit ihrer Arbeit ablenken zu können und nicht soviel Nachdenken zu müssen.

Eine Woche ist seit Taylors plötzlichem Auftauchen und verschwinden bereits vergangen und noch immer hängen seine Worte ihr wie dicke Steine in der Seele.
Mittlerweile ist der Kummer für ein klein wenig Wut entwichen und
desto öfter sie an diese letzten Worte von ihm denkt, umso stärker wird sie. Solange sie sich nicht an die schönen gemeinsamen Momente krallt und diese so gut es geht aus ihrem Kopf verbannt lässt es sich gut leben.

Zwei Wochen sind sie getrennt und sie findet, es ist an der Zeit einfach nach vorne zu blicken und sich nicht mehr so oft an Vergangenes zu klammern. Damit verletzt sie sich selbst nur am meisten und so kann es einfach für sie nicht weiter gehen. Sie muss nach vorne schauen und versuchen das beste daraus machen. Auch ohne ihn dreht die Uhr der Welt sich einfach weiter, wenn sie sich auch was anderes wünschen würde.

Schon im Aufzug begegnet sie der Sekretärin ihres Chefs und direkt wird sie mit Aufgaben bombardiert, die heute erledigt werden müssen.
Ihre To Do Liste ist ellenlang und es kann ihr nur Recht sein all das zu bearbeiten, um überhaupt keine Zeit aufbringen zu können, um ihre Gedanken in eine Richtung schweifen zu lassen, die absolute Tabuzone ist.
Mit den Stapeln Zettel in der Hand geht sie auf direkten Weg in ihr Büro und macht sich an die Arbeit.

Eine Brautpaarkollektion, ein Kleid mit vielen Rüschen und Glitzer soll es sein, so eins was es auf der Welt zu Tausenden gibt und trotzdem soll es einzigartig sein.
Sie hat Spaß daran diese verschiedensten Verschnörkelungen zu zeichnen und Romy glaubt über sich selbst hinaus wachsen zu können.
Die Zeit rauscht an ihr vorbei, dass sie erst wahrnimmt noch nichts gegessen zu haben, als sie kleine weiße Pünktchen wie Blitze auf dem Papier tanzen sehen kann.

Müde reibt sie sich über die Augen und schaut auf die Uhr über der Tür. Sie muss ein paar mal blinzeln um die Zeiger überhaupt erkennen zu können.
Seid ganzen sechs Stunden sitzt sie bereits hier und hat pausenlos gezeichnet. Sie beschließt, dass eine Pause dringend notwendig ist, um ihre Arbeit erfolgreich abschließen zu können.
Romy lässt den Stift auf das Blatt fallen und macht sich auf den Weg in die kleine Kantine. Ihr Mund ist trocken und sie hat das Gefühl, dass Pappe an ihrem Gaumen klebt.

Ein paar Ihrer Kollegen aus anderen Abteilungen sitzen ebenfalls an den Tischen, sie winkt ihnen kurz zu und organisiert sich Kaffee, Salat und ein Stück Kuchen.
Romy zieht sich an einen einzelnen leeren Tisch an der hintersten Wand zurück. Sie möchte keine Gesellschaft und bewusst für sich allein bleiben.
Zu Hause wirbelt ständig Carter um sie rum und lässt ihr kaum Zeit zum Durchatmen.

Sie weiß, dass er sich um sie sorgt und Romy ist dankbar für jede Minute, in der er sie in den schlimmsten Stunden nicht allein gelassen hat.
Trotzdem sind es verdammt viele Minuten in dem er bei ihr ist, sogar so viele, dass er seiner flüchtigen Frauenbekanntschaft aus dem Urlaub den Laufpass gegeben hat.
Er sagte, es wäre nie etwas Ernstes gewesen und Romy würde ihn einfach mehr brauchen, als jeder andere Mensch auf dieser Welt.