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༺💘✹                ROMY              ✹💘༻

»Boxen also mmh?»

Romy schaut auf das große Gebäude hinter dem Parkplatz. Ein großer grauer Kasten auf dem Boxclub steht.
Das erklärt Taylors Faustschlag, der beim ersten Mal direkt gesessen hat.
Boom und die Nase war platt, direkt auf die 12. Nicht mal Mitleid hat sie empfunden, noch nicht mal ein kleines bisschen. Ein Zeichen dafür, dass sie beginnt über Dennis hinwegzukommen.

»Genau, bereit?»
Er muss über Ihre hochgezogene Augenbraue schmunzeln.

»Wozu genau bereit?» Fragt sie ihn.

»Zu lernen wie man sich selbst verteidigt?»
Sie wollte schon immer mal in einen Selbstverteidigungskurs.
Hatte nur nie wirklich Zeit so etwas in Angriff zu nehmen. An boxen hatte sie dabei nicht wirklich gedacht, aber warum eigentlich nicht?

»Also gut, bereit», sagt sie lächelnd und folgt Taylor zum Eingang, wo sie von einem großen blonden Typen begrüßt werden.

«Taylor schön Dich zu sehen«, sein Blick wandert zu Romy.
»Und wie ich sehe willst Du von ner Frau eins auf die Mütze bekommen.»
Der Fremde lacht und klopft Taylor dabei freundschaftlich auf die Schulter.

Beide folgen ihm in den Club und Romy kann vor Begeisterung den Mund kaum schließen.
Sowas hat sie noch nie gesehen.
Drei große Arenen sind in der Mitte der Halle und viele andere Sportgeräte drum herum .
"Das ist übrigens Jeff. Wir trainieren schon zusammen seit wir Kinder sind.»

Dennis war eher ein Typ, der täglich Joggen ging und begeisterter Handballer. 
Öfter hat sie ihn auf Turniere begleitet, für Kampfsport jeglicher Art hatte er nie viel übrig.
Hätte er vielleicht mal machen sollen, dann wäre seine Nase jetzt nicht mit einer Schiene versehen.
Der Gedanke beginnt sie zu amüsieren, Karma hat zurückgeschlagen.

Sie folgt Taylor zu den Umkleidekabinen.
»Ich hab gar nichts Passendes zum Anziehen dabei», sie wusste ja schließlich nichts von diesem vorhaben.

»Kein Problem, Jeff ist schon auf dem Weg Dir was zu organisieren.»
Mit einem Zwinkern lässt er sie stehen und geht in die Herren Umkleide.

                       ⚢⚢⚨⚢⚢

Bereits am Ring wartet er auf sie, als sie um die Ecke kommt, bleibt ihm die Spucke weg.
Sie sieht heiß aus in den knappen Hotpants und dem Tankshirt, was Ihre Schultern frei lässt.
Verlegen streicht sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und blickt zu ihm rauf.
Er trägt eine Jogginghose, sonst nichts. Diesen Anblick hatte sie jetzt schon öfter dennoch raubt es Ihr immer wieder die Luft zum Atmen.

»Wo muss ich hin?» Fragt sie mit zur Faust geballten Händen wobei Taylor ein Lachen entweicht.
»Hantelbank«, antwortet er und zeigt mit den Fingern auf eine Pritsche an der Gewichte hängen.

»Echt jetzt?»
Ihr war klar, dass man sich warm machen muss, doch sie dachte nicht, dass er es so ernst nimmt.
Sie folgt Taylor und lässt sich erklären, was sie beachten muss, bevor sie sich auf den Rücken auf die Pritsche legt.

»Noch zehn, noch neun», sie schlägt sich ganz gut, wenn man den Umstand weglässt, dass Taylor mit einer Hand unterstützend die Gewichte mit anhebt.
Aber er kennt kein Erbarmen und hält Ihr anschließend ein Sprungseil hin, was sie stöhnend entgegennimmt. Ihre Haare kleben nass an Ihrer Stirn und sie fragt sich wie sie Ihre heutige Schicht im Club überleben soll.

Taylor neben Ihr springt ebenfalls Seil und er macht das so schnell, dass Ihr allein vom zuschauen schon schwindelig wird.
Doch sie hält sich wacker und trinkt im Anschluss beinah die komplette Flasche Wasser aus.
Sie kann nicht verstehen, warum er nicht genauso außer Atem ist wie sie, sogar sieht er entspannt und nicht im geringsten angestrengt aus.

Nach der kurzen Verschnaufpause bekommt sie Handschuhe und einen Helm verpasst.
Auf den Mundschutz verzichten sie, da es kein Wettkampf ist und Taylor nicht vorhat sie wirklich zu boxen.
»Jetzt schlag abwechselnd mit links und rechts in meine Handflächen, bis Du nicht mehr kannst.»

Bei Ihren Schlägen hält er seinen Stand und beginnt nicht einmal zu schwanken.
Er ist verwurzelt wie ein Baum, gegen so einen starken Mann hätte sie niemals eine Chance.
Doch sie gibt alles und lässt Ihren kleinen Fäuste immer wieder mit Schwung gegen seine Handflächen knallen.

Irgendwann ist sie so erschöpft, dass sie sich im Schneidersitz in den Ring fallen lässt.
«Hab Mitleid«, sagt sie nach Luft schnappend.
Ihre Haare sind schweißnass an Ihre Stirn geklebt.

Taylor findet, dass sie sich gut geschlagen hat und ehrlich gesagt dachte er, dass sie schon viel früher aufgeben würde.
Die kleine rote hat eben doch mehr Feuer als gedacht.

»Was ist los?» Fragt er, als Ihre Miene in Besorgnis umschlägt, er setzt sich neben sie und wartet auf eine Antwort.
»Ich weiß immer noch nicht wo ich in der nächsten Zeit schlafen soll.»
Carter ist noch im Urlaub und bisher hat sie nicht mal in die Zeitung geschaut, um eine passende Wohnung zu finden.

»Mach Dir erstmal keine Sorgen. Du kannst, solange bei uns bleiben, bis Du was Passendes gefunden hast.»
Drüber haben sie ja bereits gesprochen.

Sie findet den Gedanken vorerst bei den beiden Freunden zu bleiben gar nicht so falsch. Wenn sie auch mit Alex noch nicht so viel gesprochen hat, findet sie ihn sehr nett.
Allemal ist es besser, als in einem Hotel allein zu versauern. Dort hätte sie viel zu viel Zeit zum Nachdenken und eigentlich braucht sie die Ablenkung die Taylor Ihr gibt.
Die letzten Tage war sie wirklich am Ende und langsam geht es Ihr etwas besser, was sie durchaus dem Typen hier neben sich zu verdanken hat.
Irgendwann wird sie sich revanchieren können.

»Danke«, sagt sie und boxt Taylor vor die breite Schulter.
»Bitte», er boxt leicht zurück, was sie anspornt weiter zu machen.
Schnell entsteht eine kleine Rangelei bis Taylor Ihre Handgelenke in seinen Händen festhält, nach hinten rüberkippt und sie sachte mit sich zieht so das sie gegen seine harte Brust prallt.

Atemlos schaut sie ihn an, Ihre Münder sind nur wenige Millimeter voneinander entfernt und ein unerklärliches Kribbeln durchfährt Ihren gesamten Körper.
Seine Wärme dringt durch den dünnen Stoff Ihres Tankshirts und führt dazu, dass Schweißperlen sich auf Ihrer Stirn breit machen.

Sie lässt Ihren Blick von seinen grünen leuchtenden Katzenaugen zu seinen vollen und gleichmäßig geschwungenen Lippen hin und her schweifen.
Sein Atem kitzelt Ihre Nasenspitze und seine süße kann sie beinah schmecken.

Ihr Herz schlägt Ihr bis zum Hals und das Blut rauscht durch Ihren Kopf.
Wenn sie nicht bald aus dieser Position entkommt, wird sie ihn küssen, es ist mehr als verlockend die Lippen auf seine zu drücken.
Sie ruft sich ins Bewusstsein, das sie Freunde sind und das wahrscheinlich alles ändern würde.
Wäre sie dazu bereit?

Sie kann sich nicht ganz zurückhalten und haucht dem überraschend drein blickenden Taylor einen sanften Kuss auf den Mundwinkel.
«Ich danke Dir von Herzen», flüstert sie, während er sie mit dunkler gewordenen Augen eindringlich ansieht.
Die Spannung zwischen ihnen ist kaum noch zu ertragen.
Mit Ihrer Stirn an seiner, traut sie sich nicht zu atmen, doch er rührt sich nicht und lässt sie gewähren.
Niemand sagt etwas, nur Ihren lauten Pulsschlag kann sie hören.

So fühlen Freunde doch, oder?

Only one Time - Ein einziges Mal (abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt