Only one Time - Ein einziges Mal (abgeschlossen)

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༺💘✹              ROMY               ✹💘༻
«Das hört sich wirklich alles nach einem Nervenzusammenbruch an», Doktor Young hat die Augenbrauen kraus gezogen und blättert durch Romys Krankenakte.

Carter hat nicht locker gelassen, als es Romy auch die darauffolgenden Tagen nicht besser ging. Wie er es angedroht hat, hat er es wahr gemacht und sie protestierend zum Arzt geschleppt. Dieser sagt ihr nichts, was sie nicht sowieso schon vorher gewusst hat, aber Carter wollte nicht auf sie hören und hat darauf bestanden.
Triumphierend schaut sie zu ihm rüber.
Es ist eben einfach alles zu viel gewesen in der letzten Zeit und sie kommt nicht hinterher die Dinge aufzuarbeiten, die sie belasten.

«Trotzdem würde ich gerne vorne weg ein Blutbild machen, um organische Ursachen ausschließen zu können. Dann mache ich für Sie einen Termin beim Psychologen.»
Augenblicklich krampft sich alles in Romy zusammen.

Sollte sie wirklich verrückt sein?
Hat die Liebe zu Taylor sie krank gemacht?

Die Trennung von ihm hat anscheinend mehr Spuren hinterlassen als es zu Anfang schien.
Sie vermisst ihn unendlich und schon oft wollte sie einfach zu ihm gehen und mit ihm reden, doch der Mut hat sie bei jedem mal aufs neue wieder verlassen. Immer wenn sie kurz davor stand, weil sie wieder einmal nicht wusste, wie es weitergehen soll blitzte das letzte vor ihrem inneren Auge auf, was sie von ihm sah.
Sein wütendes Gesicht und den eisigen Blick, der sie jedes mal erneut einfrieren lässt.

Der Arzt fixiert ihren Arm und lässt die rote Flüssigkeit in eine Kanüle fließen. Es ist nur ein kleiner Stich und das brennen, an der Stelle, wo die Nadel die Haut durchbricht ist aushaltbar.

«Fest darauf drücken, dass es nicht blau wird«, sagt er zu Ihr und reicht Romy den Tupfer.

«Da unser Labor in der Praxis ist, sollte es schnell gehen und sie können gerne warten, bis die Ergebnisse da sind.«
Nochmal reibt sie über die Einstichstelle und da die Blutung gestoppt hat, wirft sie die Kompresse in den Mülleimer neben ihren Stuhl.

«In Ordnung«, Carter und sie stehen auf, um gemeinsam zurück zum Wartezimmer zu gehen.

Trotzdem ist sie nervös, sie zappelt aufgeregt mit dem Fuß und Carter legt ihr beruhigend eine Hand auf den Oberschenkel.

«Ich hoffe sie finden was, dann bin ich wenigstens nicht verrückt«, es ist ihre größte Angst zu einem Psychiater zu müssen, der sie wahrscheinlich noch in eine geschlossene Anstalt sperrt und mit Medikamenten vollstopft.
Allein der Gedanke bereitet ihr schon eine Gänsehaut.

Natürlich ist eine ernsthafte Erkrankung nicht wirklich besser.
Die Ungewissheit das, was mit ihr nicht stimmen könnte, macht sie beinah wirklich wahnsinnig.
Carters Gesicht ist starr nach vorne gerichtet, wenn er es auch nicht zeigen will, weiß sie das er sich schreckliche Sorgen um sie macht. Es tut Ihr Leid ihn immer wieder so tief mit rein zu ziehen und ihn mit ihren Problemen zu belasten.
Er kennt sie fast besser, als sie sich selbst kennt und auf ewig wird sie ihm für seine Geduld und Freundschaft dankbar sein.

»Jetzt lass uns erstmal abwarten. Es wird nur halb so schlimm sein und nicht wie Du denkst. Das wird schon wieder«, er versucht zu lächeln und Romy erkennt, das es nicht ehrlich ist und es macht ihr noch viel mehr sorge.

Sie kann kaum still sitzen, das Blut rauscht Geräuschvoll durch Ihren Kopf und Schweißperlen stehen auf Ihrer Stirn. Romy versucht die Informationen an der Wand neben sich zu lesen, aber die Buchstaben tanzen nur wild durcheinander.

«Was ist, wenn die mich in eine Psychiatrie stecken?» Sie glaubt das ihr Herz sich überschlagen könnte. Diese Gedanken und die ganze Warterei ist einfach nicht zum Aushalten.