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༺💘✹              ROMY               ✹💘༻

Etwas Schreckliches muss geschehen sein, Taylor hat keine Farbe mehr im Gesicht, als er aufspringt und wortlos ins Bad verschwindet.
Romy kauert sich an die Wand, an das Kopfteil des Bettes und ihr Körper beginnt zu zittern, ohne das sie eine Komtrolle darüber hätte.
Sie schlingt die Arme um sich und stützt das Kinn auf ihr Knie.

Außer dem ticken der Uhr über der Tür ist es still, viel zu still und die Luft wird immer dünner.
Sie hat das Gefühl, die gegenüber liegende Wand kommt auf sie zu und könnte sie jeden Augenblick einfach zerquetschen.

Sie verliert jegliches Zeitgefühl und Romy weiß nicht wie lange sie schon einfach nur so da sitzt und darauf wartet, dass Taylor endlich zurückkommt und ihr sagt das alles gut werden wird, aber er kommt nicht.
Aus dem Bad ist nichts zu hören, alles ist stumm wie in einem Geisterhaus, kein Wasser was rauscht, keine Stimmen, als wäre er gar nicht dort.
Wie viele Minuten sind schon verstrichen?
Oder sind es schon Stunden seitdem er da reingegangen ist?

Das schlechte Gefühl in ihr wird mit jedem ticken des Sekundenzeigers erdrückender, die Wand kommt näher und näher mit rasender Geschwindigkeit.
So sehr sie sich bemüht den Drang ihm nachzugehen zu unterdrücken, umso stärker kriecht er hervor.

Romy hält diese Warterei nicht mehr länger aus, langsam krabbelt sie aus dem Bett, tapst mit nackten Füssen über die kalten Fliesen und geht Richtung Tür, die zum Badezimmer führt.

Ihre Hand umfasst die Klinke, schnell zieht sie diese wieder zurück und atmet noch einmal tief durch.
Was wird sie hinter dieser Tür erwarten?
Romys Hände zittern, als sie allen Mut zusammen nimmt und endlich die Klinke runterdrückt.

Ihr Herz zerreißt bei seinem Anblick.
Mit dem Rücken an die Toilette gelehnt und das Gesicht in beide Hände vergraben sitzt er nackt auf dem Boden.
Sein Körper bebt und am liebsten würde sie laut schreien, so sehr schmerzt es ihn so zu sehen.
Romy versucht ihr eigenes zittern unter Kontrolle zu bringen, schluckt den Klumpen in ihrer Kehle herunter und geht näher an ihn ran.

Er hebt den Kopf nicht, als sie sich still und leise im Schneidersitz neben ihn setzt, er rührt sich kein bisschen.
Sein Schniefen erfüllt den Raum, ihr Körper ist von einer Gänsehaut überzogen.
Die Laute aus seiner Kehle lassen Romys Herz in tausend Teile zerschellen und sie wünscht sich die Stille zurück, die ihr vorher noch solche Angst bereitet hat.
Sie fühlt seinen Schmerz, als wäre es ihr eigener.
Wie ein Messer, welches sich in ihren Bauch bohrt und droht sie in zwei zu teilen.

Vorsichtig legt sie ihre Hand auf seine nackte Schulter.
Er zuckt unter der Berührung leicht zusammen und sie kann seine verkrampfte Körperhaltung unter Ihren Fingern spüren, trotzdem nimmt sie die Hand nicht weg.

Sie möchte ihn trösten, mit ihm reden und ihn in den Arm nehmen, doch sie kann sich nicht bewegen.
Noch immer hat Romy keine Ahnung was schreckliches geschehen ist, sie traut sich nicht diese Stille mit Fragen zu durchbrechen, wo sie weiß er wird ihr keine Antwort geben.
Also schweigen sie gemeinsam, immernoch besser als allein.

Nach einiger Zeit lässt das schütteln seines Körpers nach und er hebt seinen Kopf, um mit leeren Blick die Luft  anzustarren.

Er ist bleich wie die Kacheln an der Wand, in seinen Augen ist kein Glanz und keine wärme mehr zu erkennen, alles Leben ist aus seinem Gesicht gewichen.
Sie fröstelt noch mehr, ist er noch da oder ist er schon fortgegangen?
Romy kann diese erdrückende Stille nicht mehr ertragen.

»Was ist passiert?» Ihre Frage ist nur ein leises Flüstern, erschrocken schaut er sie an, als würde er erst jetzt bemerken, dass sie überhaupt da ist.

Only one Time - Ein einziges Mal (abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt