♡32

537 28 23
                                    

꧁༺♡          TAYLOR               ♡༻꧂

Er nutzt die kleine Ablenkung, die ihm das Auftauchen von Romy gebracht hat und tritt Duck mit voller Wucht unter den Arm. Die im hohen Bogen fliegende Knarre landet klirrend auf dem Asphalt und verschafft ihm ein bisschen Zeit.
»Romy steig sofort ins Auto», wie angewurzelt steht sie da, reglos wie ein Stein, mit vor Panik geweiteten Augen.

»Jetzt», brüllt er energischer und seine Worte zeigen Wirkung, sie erwacht aus Ihrer starre und rennt zum Auto.
Er wollte sie nicht anschreien, aber er will sie in Sicherheit wissen und das ist sie verdammt nochmal nicht, wenn sie einfach nur auf dem Bürgersteig steht.

Sie sollte losfahren, doch setzt sich auf die Beifahrerseite und rührt sich nicht.
Was daran hat sie denn nicht verstanden?
Kurz von seinen Gedanken abgelenkt sieht er die Faust, die auf ihn zufliegt, zu spät und kassiert einen festen Schlag auf die Lippe. Er taumelt nach hinten, kann sich gerade noch aufrecht halten und schmeckt Blut, was ihm in den Mund läuft.
Duck bückt sich derweil und versucht nach der Waffe auf dem Boden zu greifen.

Taylor ist schneller und tritt ihm auf die Finger, die unter seiner Schuhsohle zu knirschen beginnen.
Duck schreit daraufhin laut auf, rappelt sich wieder in eine aufrechte Position und versucht erneut, mit der nicht zertrümmerten Hand zuzuschlagen.
Dieses Mal kann Taylor es jedoch abwehren, packt Ducks Arm und zieht ihm diesen auf den Rücken nach oben, bis er zu knacken beginnt.
Duck jault vor Schmerz, doch Taylor kennt jetzt kein Erbarmen mehr, zieht ihm mit dem Fuß die Beine weg, sodass er unsanft auf dem Asphalt landet.

Das ist Seine Chance loszulaufen, ohne sich nochmal umzuschauen steigt er ebenfalls ins Auto und tritt aufs Gas, ohne zu wissen wohin.
Mit dem Ärmel seines Pullovers wischt er über seine Lippe, um das Blut zu stoppen, was immer noch in seinen Mund läuft und einen bitteren Geschmack hinterlässt.

Erst ein paar Straßen weiter dreht er sich zu Romy, die wie ein Eisblock im Beifahrersitz reglos versunken ist.
Sie ist ein Häufchen Elend und der Schock der in ihren Knochen sitzt, ist ihr anzusehen.
Sie ist schneeweiß im Gesicht, die Augen sind starr und ohne Leben nach vorne auf die Straße gerichtet.

Erst als er seine Hand nach ihr ausstreckt scheint sie zu Erwachen.
«Fass mich nicht an», schreit sie hysterisch und schlägt nach seinem Arm, den er daraufhin wieder in seinen Schoß sinken lässt. Er kann es ihr nicht mal verübeln, dass sie abwehrend reagiert.
Sie müssen so schnell wie möglich die Stadt verlassen. Duck hat überall seine Leute verstreut und es wäre nur eine Frage der Zeit, bis er sie finden würde, dann würden sie nicht mehr, nur mit dem Schrecken davon kommen.
Das darf er nicht riskieren und entschlossen steuert er den Wagen Richtung Autobahn.

Romy neben ihm vergräbt ihr Gesicht in den Händen und beginnt laut zu schluchzen.
Ihr ganzer Körper bebt und sein Herz zerspringt bei diesen Geräuschen, die sich in seine Seele zu fressen scheinen in tausend kleine Teile. Er muss ihr vieles erklären, jedoch weiß er, wann es besser ist, die Klappe zu halten und genau jetzt ist so ein Augenblick.
Seine Worte würden momentan nicht zu ihr durchdringen, er wird warten müssen, bis sie sich wieder beruhigt hat.

Immer wieder wird sie von Weinkrämpfen geschüttelt bis sie nach einer Stunde Autofahrt kraftlos in sich zusammen sackt und einfach  einschläft.
Der Verkehr ist fließend, drei Stunden am Stück kann er durchfahren, eh er dringend eine Pause benötigt. Taylor steuert das Auto auf eine Raststätte, parkt in eine der freien Lücken und stellt den Motor ab.
Leise steigt er aus und holt tief Luft.
Das Adrenalin verlässt seinen Körper, er geht in die Hocke, damit er nicht umkippt, rauft sich die Haare und brüllt dreimal laut »Scheiße», in die Ferne des Parkplatzes.
Das war selbst für Taylor Zuviel des guten und ihm wird bewusst, wie knapp er dem Tot von der Schüppe gesprungen ist.
Der kleinen Rothaarigen auf dem Beifahrersitz, hat er sein Leben zu verdanken.
Das macht sie jetzt zu Verbündeten und auf Ewigkeiten, hat sie seinen Dank verdient.

Only one Time - Ein einziges Mal (abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt